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WORTSPIELE 2001

AUTORINNEN UND AUTOREN


Der Münchner Schriftsteller Friedrich Ani, Jahrgang 1959, beschreibt
in "German Angst" (Droemer, 2000) beschreibt eine Entführung durch die rechtsradikale „Aktion D“ mitten in München. Er prangert den Opportunismus der Medien, die Scheinheiligkeit vieler Politiker und den schleichenden Alltagsfaschismus an. Ani hat u.a. den Literaturförderpreis der Stadt München und den Bayerischen Förderpreis für Literatur bekommen.

Die westfälische Autorin Nika Bertram, Jahrgang 1970 hat bereits das Rolf-Dieter-Brinkmann Stipendium der Stadt Köln erhalten. In ihrem Debutroman "Der Kahuna Modus" (Eichborn Verlag, 2001) schildert sie die Erlebnisse einer Comiczeichnerin mit Menschen und Monstern, Technik und Künsten - als Abbild der modernen Existenz. Die Autorin sagt dazu: „Ich komme aus der Hochliteratur und klaue mir die besten Motive aus Science-Fiction und Horror. Was ich mache, ist „Genre-Fucking“, Post-Pop-Literatur.“

Martin Brinkmann, geboren 1976, lebt als freier Autor in Bremen. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift "Krachkultur". Diverse Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. In seinem Debut Erzählband "Heute gehen alle spazieren. Fast ein Roman" (DVA, 2001) beschreibt er auf eindringlich-ironische Art eine Welt voller Verzweiflung und Lebensirrsinn.

Die beiden Wende-Romane "Helden wie wir" (Volk & Welt, 1995) und "Am kürzeren Ende der Sonnenallee" (Volk & Welt, 1999) des Berliners Thomas Brussig (geb. 1965) sind mit großem Erfolg verfilmt worden. Die Bühnenfassung von "Helden wie wir" ist an über 30 deutschsprachigen Theatern aufgeführt worden. Er hat mehrere Preise bekommen, u.a. den Hans-Fallada-Preis der Stadt Neumünster.

Der italienische Schriftsteller Giuseppe Culicchia, Jahrgang 1965, wurde mit seinem Roman "Knapp daneben" (dtv, 1994) über Nacht berühmt und mit dem Premio Montblanc und dem Premio Grinzane Cavour ausgezeichnet. In "Bla Bla Bla" (dtv, 2000) beschreibt er die Schattenwelt der Großstadt.

Michael Ebmeyer, 1973 in Bonn geboren, ist Texter und Gitarrist der Gruppe "Die Dusche". "Henry Silber geht zu Ende" (Kiepenheuer & Witsch, 2001) erzählt von Schlagersängern, Nachtjoggern, Liebenden und dem letzten Trotzkisten Süddeutschlands. Manch einer scheitert, aber immer mit Stil; eine poetisch-groteskes Portrait der Welt.

Thomas Glavinic, (Jg. 1972) erhielt mehrere Literaturpreise, zuletzt Autorenstipendium seiner Heimatstadt Wien. In seinem Buch "Der Kameramörder" (Volk & Welt, 2001) schildert er ein ungeheures Verbrechen, das die ganze Welt in Atem hält. Ein Mörder hat zwei Kinder gezwungen, sich vor laufender Kamera umzubringen. Er beschreibt die Perversionen unserer Zeit, die weitgehend vom Kampf um Einschaltquoten und der Lust an der Sensation bestimmt wird.

Frank Goosen, 1966 im Ruhrpott geboren, war seit 1992 als Part des Kabarett-Duos "Tresenlesen" unterwegs, seit Mitte 2000 dann allein auf Tour. In "Liegen lernen" (Eichborn Verlag, 2001) beschreibt er das Lebensgefühl der „Generation Golf“. Ein pfiffiger Roman über die Liebe und die Schwierigkeit, in einer mühelosen Zeit erwachsen zu werden.

Belén Gopegui, wurde 1963 in Madrid geboren. Sie hat in Spanien bisher drei Romane veröffentlicht und zwei wichtige spanische Literaturpreise erhalten. Die Autorin entwirft in ihrem neuesten Roman "Die Eroberung der Luft" (Pendo, 2001) auf subtile Weise ein Bild der heutigen westlichen Gesellschaft, in der materielle Sicherheit im Vordergrund steht und in der Ideale verdrängt sind. Der Roman ist in Spanien von Gerardo Herrero verfilmt worden.

Andree Hesse, 1966 in Braunschweig geboren, erhielt 1998 das Literaturstipendium der Stadt München, außerdem den Förderpreis des Jungen Literaturforums Hessen. "Aus welchem Grund auch immer" (Knaus Verlag, 2001) beginnt mit der Zertrümmerung einer Einrichtung und endet mit einem Mord. Laut Andree Hesse ist es eine einfache Geschichte über Menschen, die trotz individueller Träume und Sehnsüchte unversehens auf ein geteiltes Schicksal zutreiben, „aus welchem Grund auch immer“.

Die Münchnerin Katja Huber, Jahrgang 1971, verfasste Hörspiele und Radiofeatures, veröffentlichte in Zeitschriften und ist mit Prosa und Lyrik auf verschiedenen Lesungen an die Öffentlichkeit getreten. Katja Huber hat noch keinen Verlag.

Kirsten John, geboren 1966, lebt als freie Autorin in Hannover. In "Schwimmen lernen in Blau" (DVA, 2001) erzählt sie eine Geschichte vom Sehen- und Lebenlernen in Farben. Ein einfühlsames und poetisches Portrait einer jungen Frau, die in ihrer Traumwelt zu versinken droht.

Michael Lentz, Jahrgang 1964, lebt in München. Er hat mehrere Lyrik- und Prosatexte in der edition selene veröffentlicht, ist Musiker und Interpret von experimentellen Texten und Lautgedichten. Seit 1989 gehört er zum Ensemble des Komponisten Josef Anton Riedl. Michael Lentz wurde u.a. mit dem Literaturförderungspreis des Freistaates Bayern ausgezeichnet. Viele seiner Texte bezeichnet er selbst als „Sprechakte“.

Christian Loidl aus Wien, geboren 1957, schreibt in "kleinstkompetenzen" (edition selene, 2000) der Poesie die Funktion zu, Kontrolle zu unterwandern....sich zu entziehen. Seine Auftritte sind poetisch, ironisch und scharfzüngig zugleich. Zum Buch ist eine CD in Zusammenarbeit mit dem Akkordeonspieler Otto Lechner erschienen.

Die türkische Autorin Perihan Magden wurde 1960 in Istanbul geboren. In der Türkei hat sie Romane, Gedichtbände und Kolumnen veröffentlich. Jetzt ist ihr Debut Haberci Çocuk Cinayetleri unter dem Titel "Botenkindermorde" (Babel Verlag, 2001) auf Deutsch erschienen. Ein tragisch-komischer Kriminalroman über die Entfremdung der türkischen Gesellschaft von ihren traditionellen Werten. Die Autorin ist eine wichtige Stimme der modernen, jüngeren Generation in der Türkei.

Andreï Makine, 1957 in Sibirien geboren, lebt seit 1987 in Paris und wurde 1995 mit "Das französische Testament" (Hoffmann & Campe) international bekannt. Sein neues Werk "Russisches Requiem" (Hoffmann & Campe, 2001) ist eine Irrfahrt durch die Geschichte, die im stalinistischen Rußland anfängt und im Jemen endet. Ein ungewöhnlicher Spionage-Roman, aber auch ein melancholisches Buch über die Zerbrechlichkeit des Glücks.

Marko Martin, geboren 1970 in Sachsen, beschreibt im "Der Prinz von Berlin" (Quadriga, 2000) respektlos und voller Witz das Schicksal der Emigranten in Deutschland. Ein Großstadtroman, in dem der junge libanesische Student Jamal mit den Tücken der deutschen Gesellschaft konfrontiert wird.

Dariusz Muszer, wurde 1959 in Polen geboren und arbeitete u.a. als Dachdecker, Kellner und Totengräber. Zahlreiche Veröffentlichungen: Gedichte, Prosa, Essays, Hörspiele etc. In seinem Roman "Die Freiheit riecht nach Vanille" (A1 Verlag, 1999) erzählt er von den Heimsuchungen der Freiheit. Eine skurrile, makabere Geschichte eines Massenmörders - voller Humor und Spannung.

Eckhard Nickel, 1966 in Frankfurt geboren, veröffentlichte 1998 zusammen mit Christian Kracht "Ferien für immer. Die angenehmsten Orte der Welt", sowie einen Beitrag für "Tristesse Royale" (Ullstein, 1999). In "Was ich davon halte" (Quadriga, 2000) nähert sich Nickel manch schreibendem Flaneur der alten Schule.....auf der Suche nach einem Ort, der den Verlust der Heimat ersetzen könnte. Seine Helden trotzen mittels bedingungsloser Eleganz unserer an profunder Ästhetik armen Zeit.

Ingo Niermann, 1969 geboren, lebt in Berlin und London. "Der Effekt" (Berlin Verlag, 2001) führt in eine Welt, die geprägt ist von Überdruß, Spekulation und Drogen. Niermanns Figuren verlieren den Halt, versuchen krampfhaft, den Überblick zu gewinnen. Die Abgründe und Extasen der heutigen Generation werden schonungslos dargestellt.

Rashid Novaire, 1979 in Amsterdam geboren, ist niederländisch-marokkanischer Abstammung. In seinem Debut "De reigers in Caïro" (Die Reiher in Kairo) nimmt er uns mit auf einen Spaziergang zu geheimnisvollen Plätzen in Marokko, zu einem Schwimmbad in Kairo, einem Hochhaus in Polen oder einer Schleuse in Giethoorn. Rashid Novaire hat noch keinen deutschen Verlag.

Georg M. Oswald, 1963 in München geboren, lebt dort als Schriftsteller und Jurist. Er hat mehrere Romane, Erzählungen und Kritiken geschrieben, und arbeitet an verschiedenen Internet-Projekten mit. In seinem letzten Roman "Alles was zählt" (Hanser Verlag, 2000) beschreibt er die Wege zum schnellen Glück - legal oder nicht. Ein schneller und harter Roman über unsere kapitalistische Gesellschaft. Oswald hat mehrere Preise bekommen, u.a. das Literaturstipendium der Stadt München, den Bayerischen Staatsförderpreis für Literatur und den International Prize.

Annette Pehnt, Jahrgang 1967, lebt als Kritikerin und freie Autorin in Freiburg. In "Ich muß los" (Piper Verlag, 2001) schreibt sie lakonisch und mit leisem Humor die traurig-schöne Geschichte eines jungen Mannes und seiner Verbindung zur Welt.

Zafer Senocak, geboren in Ankara, lebt seit 1990 in Berlin. Neben zwei Romanen hat er auch Lyrikbände und Essays veröffentlicht. Er hat mehrere Preise bekommen, u.a. den Chamisso-Förderpreis. In seinem letzten Roman "Der Erotomane" (Babel Verlag, 1999) versucht ein Berliner Schriftsteller, einen Mordfall zu lösen. Die beim Opfer gefundenen Manuskripte deuten auf exzessive erotische Abenteuer.

Piotr Siemion, 1961 in Polen geboren, wanderte nach New York aus. Seit 2000 lebt er
wieder in Polen als Schriftsteller und Rechtsanwalt. In seinem Debutroman "Picknick am Ende der Nacht" (Volk & Welt, 2000) beschreibt er voller Witz die Geschichte seiner Generation, facettenreich und sarkastisch. Ein Roman über den polnischen Underground der 80er Jahre - skurrile Gestalten, zwischen Widerstand und Anpassung.

Antje R. Strubel, 1974 geboren, lebt in Potsdam und Berlin. Sie arbeitete als Beleuchterin im Wings-Theater in New York. In "Offene Blende" (dtv, 2001) beschreibt sie die Geschichte von zwei Frauen in New York, die eine starke Anziehungskraft aufeinander ausüben.

Silvia Szymanski, 1958 in NRW geboren, ist Autorin und Sängerin. In ihrem Buch "Agnes Sobierajski" (Hoffmann & Campe, 2000) zeigt sie wiederholt ihren Sinn fürs Tragikomische. Eine junge, naive Babysitterin lernt den heimatlosen Mustafa kennen, der in dunkle Geschäfte verwickelt ist. Eine gefährliche Liebe mit unklarem Ausgang. Szymanski reflektiert unsere Zeit auf eigenwillige und originelle Weise.

Fridolin Schley wurde 1976 in München geboren. In seinem Debutroman "Verloren, mein Vater" (Beck Verlag, 2001) löst das Verschwinden des Vaters eine Neuorientierung beim Medizinstudenten Peter aus. Er sucht nach Spuren seiner Familie in der Vergangenheit, um auf diese Weise wieder in der Gegenwart zu landen. Die Geschichte einer Selbstfindung.

Der Berliner Jochen Schmidt, Jahrgang 1970, hat mehrere Erzählungen und einen Roman publiziert. Für seine Erzählung "Harnusch mäht als wärs ein Tanz" hat er den ersten Preis des Open-Mike-Wettbewerbs der LiteraturWERKstatt Berlin bekommen. Die Geschichte ist in seinem neuen Erzählband "Triumphgemüse" (Beck Verlag, 2000) aufgenommen. Schmidt schreibt über alles, was er um sich herum in der Großstadt hört, sieht und erlebt.

Leander Scholz, geboren 1969, ist Mitbegründer des Tropenverlages und veröffentlichte bereits mehrere Prosatexte. In seinem ersten Roman "Das Rosenfest" (Hanser Verlag, 2001) beschreibt er dieGeschichte der RAF. Die beiden Protagonisten Gudrun Ensslin und Andreas Baader begegnen sich zwischen Wasserwerfern und Gummiknüppeln. Der Anfang einer Liebesgeschichte. Wie sie ausging, ist bekannt.

Aglaja Veteranyi, geboren 1962 in Bukarest, lebt in Zürich. Sie stammt aus einer Zirkusfamilie
und hat zahlreiche Texte in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht. 1999 hat sie aus "Warum das Kind in der Polenta kocht" (DVA 1999) in Klagenfurt gelesen. Sie erzählt die Geschichte eines Kindes aus einer rumänischen Artistenfamilie, das in zwei Welten aufwächst. Sie ist mehrmals ausgezeichnet worden, u.a. mit dem Chamisso-Preis und dem Stipendium der Stadt Zürich.

Maike Wetzel, geboren 1974, studiert an der Hochschule für Fernsehen und Film in München, mehrere Kurzfilme (zuletzt Verfilmung der Erzählung "HOCHzeiten") sowie Reportagen u.a. in Tschernobyl und England, seit 1990 veröffentlicht Maike Wetzel Kurzgeschichten in Anthologien und Literaturzeitschriften, daneben auch journalistische Veröffentlichungen, ihre Erzählungen wurden mehrfach bei Literaturwettbewerben ausgezeichnet (zuletzt der Staatliche Förderungspreis des Landes Bayern) und erschienen im März 2000 unter dem Titel "Hochzeiten" im S. Fischer Verlag, Frankfurt. Maike Wetzel lebt und arbeitet als freie Autorin sowie Journalistin (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Die Zeit) in Berlin und München.

Ulrich Woelk, 1960 in Köln geboren, lebt heute in Berlin. Er hat mehrere Romane und ein Theaterstück geschrieben. 1990 bekam er für seinen ersten Roman "Freigang" (Hoffmann & Campe) den aspekte-Literarturpreis. In seinem neuen Roman "Liebespaare" (Hoffmann & Campe, 2001) portraitiert er mit einfühlsamem, aber auch analytischem Blick Paare einer Generation, die alles erreicht hat. Dennoch ist die Sehnsucht jener ungestillt, sie begehren und benutzen, verlassen und verletzen.