O O E E E T
W I L S I I
E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R
Maria
Cecilia
Barbetta

© Sven Paustian
Agentur FOCUS
S. Fischer Verlag

Änderungsschneiderei Los Milagros, in Buenos Aires: Hier arbeitet die junge Protagonistin Mariana Nalo bei ihrer Tante Milagros. Sie liebt die unzähligen bunten Garne, die Knöpfe, die Stoffe und Gerardo, der bis auf drei Postkarten spurlos in die USA verschwunden ist. Eines Tages kommt die junge Amalia Moran in die Änderungsschneiderei. Sie will das Brautkleid ihrer Mutter für ihre eigene Hochzeit ändern lassen. Von diesem Augenblick an ist nichts mehr, wie es war.

Maria Cecilia Barbetta spielt in ihrem Debütroman Änderungsschneiderei Los Milagros (S. Fischer Verlag, 2008) mit den großen lateinamerikanischen Traditionen des fantastischen Erzählens und der Telenovela. Sie lotet in ihrem Buch die Möglichkeiten der Kombination von Text, Foto und Grafik aus.

Maria Cecilia Barbetta, 1972 in Buenos Aires geboren, lebt seit 1996 in Berlin. 2007 bekam sie das Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste, 2009 erhielt sie den Förderpreis des Albert-von-Chamisso-Preises.

Xaver
Bayer

© Ingo Pertramer
Jung und Jung

Eine der schönsten Texte in Xaver Bayers Erzählband Die durchsichtigen Hände (Jung & Jung, 2008) ist Henry Kissinger und ich teilen ein Taxi. Er handelt von einer toten Libelle, die durch das Fenster eines Taxis fliegt, in dem der Erzähler sich befindet - unfähig, den zufällig neben ihm sitzenden Henry Kissinger anzusprechen. Beim Verlassen des Taxis legt er die tote Libelle heimlich auf Kissingers Bein.

Bei Xaver Bayer kann man sich nicht unbedingt auf seine Wahrnehmung und Gefühle verlassen. Mit ironischer Distanz, voller Esprit und überraschender Einfälle und Wendungen führt uns der Autor durch sein Universum.

Xaver Bayer, geboren 1977 in Wien, wo er auch lebt. Er hat drei Romane veröffentlicht: Heute könnte ein glücklicher Tag sein (2001), Alaskastraße (2003) und Weiter (2006). 2008 bekam er den Hermann-Lenz-Preis.

Björn
Bicker

© Arno Declair
Verlag Antje Kunstmann

"Wir arbeiten, wir sind ordentlich, wir sind fleißig, wir haben einen Traum." - Wie ein Song beginnt das Buch Illegal. Wir sind viele. Wir sind da. von Björn Bicker (Verlag Antje Kunstmann, 2009). Wir wissen alle, dass sie da sind. Dass sie viele sind. Dass sie für uns arbeiten. Und keine Papiere haben. Illegal sind. Einer kommt aus der Ukraine. Er hat studiert und spricht vier Sprachen. Er macht Umzüge und Gartenarbeit. Einer kommt aus Kurdistan. Er ist gefoltert worden. Dafür wollten sie hier eine Quittung. Eine kommt aus Equador. Dort war sie Sekretärin, hier putzt sie und macht Babysitting. Ihr Freund ist ausgewiesen worden, sie behält das Kind und bleibt. Die Mutter und die Schwester brauchen das Geld, sie wissen von nichts.

Björn Bicker gibt diesen Leuten eine Stimme, ein Gesicht. Sie erzählen unsentimental von Abhängigkeit und Ausgeliefertsein, aber auch von unbändigem Lebensmut.

Björn Bicker, geboren 1972, arbeitet seit 2001 als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen. Er schreibt Theaterstücke und Hörspiele. Illegal ist sein erstes Buch.

Johannes
Gelich

© Linda Stift
Wallstein Verlag

Der namenlose Ich-Erzähler ist in seiner Geburtststadt Saltzburg angekommen, um sich um die Beerdigung seines Vaters zu kümmern. Er trifft zufällig Max, einen alten Schulkameraden. Der lädt ihn auf seine Burg ein, wo ein kleiner Freundeskreis das alljährige "Weekend" vor Beginn der Festspiele begeht. Im Kellergewölbe hebt das große Fressen an. Der Alkohol fließt in Strömen, Prostituierte werden bestellt und Hugo, ein Starkoch aus Reykjavik, serviert obszöne mittelalterliche Speisen. Plötzlich klingelt es. Ein Mann mit dunkler Hautfarbe steht vor der Tür. Die Feiernden halten ihn für einen Drogendealer und laden ihn ein. Als sich der Fremde als Bibelverkäufer entpuppt, eskaliert die Situation.

In seinem neuen Roman Der afrikanische Freund (Wallstein Verlag, 2008) hat Johannes Gelich ein morbides Kammerspiel im Stil von Albert Camus inszeniert, das unser Selbstverständnis grundsätzlich in Frage stellt.

Johannes Gelich, 1969 in Salzburg geboren, lebt in Wien. Er war zwei Jahre Auslandslektor in Rumänien, 2006 bekam er den österreichischen Buchpreis. Veröffentlichungen: Die Spur des Bibliothekars (2003), Chlor (2006).

Susanne
Heinrich

© Fabian Heinrich
Dumont Literaturverlag

Ein Polterabend im Hotel. Drei Paare im Niemandsland zwischen Singleleben und Ehe. Georg und Franziska werden heiraten, auch wenn Franziska andere Fantasien hat. Klara hat sich mit Frank arrangiert und hängt doch alten Erinnerungen nach. Max ist mit Charlotte gekommen, wird aber von den beiden anderen Frauen angezogen. Eine orientierungslose Hochzeitsgesellschaft zieht durch die Flure des Hotelgebäudes. Max droht, sich vom Dach zu stürzen, und Klara wird gerade noch vor dem Ertrinken gerettet.

Susanne Heinrich schildert in ihrem zweiten Roman So, jetzt sind wir alle mal glücklich (Dumont Literaturverlag, 2009) ein treffendes Sittengemälde unserer Zeit, ebenso tabulos wie moralisch.

Susanne Heinrich, 1985 in Leipzig geboren, lebt in Berlin. Bei DuMont erschien 2005 ihr Erzählband In den Farben der Nacht, 2007 folge der Roman Die Andere.

Michal
Hvorecky

© Stefan Laktis
Klett-Cotta

Michael Kirchner ist aus der Zweckehe seiner homosexuellen Eltern in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Die Eltern und Freunde werden ständig vom Geheimdienst überwacht. Wilde Feten, aber auch heimliche Treffen prägen das damalige Kulturmillieu. Die Hauptfigur flieht in den Westen. Er kehrt als junger Erwachsener in seine Heimatstadt Bratislava zurück und beginnt eine Karriere in der Metropole des neuen Turbokapitalismus' als Begleitservice für reiche Managergattinnen aus dem Westen.

Eskorta (Klett-Cotta, 2009) von Michal Hvorecky ist ein grotesker und ironischer Roman über das neue Europa.

Michal Hvorecky, 1976 geboren, lebt in Bratislava. Er hat zwei Erzählbände und den Roman City geschrieben. City wurde für das Theater adaptiert und eine Verfilmung ist geplant. Hvorecky ist der erfolgreichste slowakische Autor seiner Generation und wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet.

Abbas
Khider

© Jakob Steden
Edition Nautilus Verlag

Der Debütroman von Abbas Khider, Der falsche Inder (Edition Nautilus Verlag, 2008), fängt mit dem Fund eines geheimnisvollen arabischen Manuskripts im ICE Berlin - München an. Der Roman handelt von der abenteuerlichen Flucht eines jungen Irakers, der unter Sadam Hussein im Gefängnis saß und vor Krieg und Unterdrückung flieht. Er schlägt sich in mehreren Ländern als Hauslehrer, Gelegenheitsarbeiter und Kellner durch. Trotz vieler Rückschläge erreicht er sein Ziel.

In einer beeindruckenden Sprache lässt Abbas Khider uns teilhaben am Schicksal seines Protagonisten, mit einer Beiläufigkeit, die vom Elend wie von Wundern erzählt.

Abbas Khider wurde in Bagdad geboren und lebt seit 2000 in Deutschland. Er hat hier studiert und veröffentlichte bisher Lyrik in verschiedenen Publikationen. Er schreibt auf Deutsch.

Christopher
Kloeble

© Gerald Zörner
gezett.de
dtv

Christopher Kloebles Romandebüt Unter Einzelgängern (dtv, 2008) beginnt mit den Sterbeminuten der Mutter. Die Einkäufe für das anstehende Familientreffen noch in der Hand, stürtzt sie im Flur. Ein banaler Haushaltsunfall - schießt ihr noch durch den zertrümmerten Schädel. Eine über ihr Gesicht schwebende Wollmaus flüstert ihr letzte unangenehme Wahrheiten ins Ohr. Nach dem Tod der Mutter flüchtet sich der Vater in ein irrwitziges Fitnessprogramm, die Tochter hält an einer selbstzerstörerischen Beziehung fest, nur Simon, der gerade sein Studium am Literaturinstitut begonnen hat, erfindet sich noch eine ganz andere Familiengeschichte.

Christopher Kloeble schildert das Seelenleben einer Familie, die reich ist an verdrängten Konflikten und doch zusammenhält.

Christopher Kloeble, 1982 in München geboren, lebt heute in Berlin. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und veröffentlichte Kurzgeschichten, verfasste Drehbücher und Theaterstücke. Er erhielt zahlreiche Stipendien. Unter Einzelgängern wurde 2008 mit dem Literaturpreis der Jürgen Ponto Stiftung ausgezeichnet.

Steffen
Kopetzky

© Oliver Mark
Luchterhand Literaturverlag

Der Meisterdieb Alexander Salem taucht im Berliner Bezirk Neukölln unter. Hier begegnet er Johanna Meister, einer früheren Stasi-Agentin. Sie besitzt einen Plan und Fotos von Kunstgegenständen, die von den Nazis geraubt wurden. Nur weiß Johanna nicht, zu welchem Gebäude in Berlin der Plan gehört. Eine spannende Suche voller Irrungen und Wirrungen nimmt ihren Lauf.

In seinem neuesten Roman Der letzte Dieb (Luchterhand Literaturverlag, 2008) hat Steffen Kopetzky neben einem Abenteuer- und Kriminalroman eine Kulturgeschichte der Schließtechnik und des Stehlens geschrieben. Der Autor changiert zwischen Thomas Pynchon und Dan Brown, hat aber die Geschichte fest im Griff.

Steffen Kopetzky, 1971 in Pfaffenhofen geboren, veröffentlichte u.a. Theaterstücke, Opernlibretti, Radiofeatures und Erzählungen und wurde vielfach ausgezeichnet. Der letzte Dieb ist sein vierter Roman.

Svealena
Kutschke

© Kay Michalak
Wallstein Verlag

Lisa, die Protagonistin des Debütromans Etwas Kleines gut versiegeln (Wallstein Verlag, 2009) von Svealena Kutschke, bricht ihr Fotografiestudium ab und fliegt nach Australien. Sie findet in Sidney Unterschlupf bei dem fürsorglichen Exfreund ihres Bruders. Das einzige Gepäck, was sie dabei hat, ist ein wenig Wäsche und sechs unentwickelte Filmrollen. Ihre Kamera hat sie daheim auf die Bahngleise geworfen. Sie stürtzt sich ins rauschende Leben und sucht sich schillernde Bekanntschaften. Ein seltsames Spiel beginnt, als sie ein einzelnes Foto findet, auf dem sie selbst in einer ihr vollkommen unbekannten Umgebung zu sehen ist.

Mit viel Sprachkraft und Witz lässt die Autorin die Grenzen des Realen und die Polaritäten der Geschlechterfestlegung verschwimmen.

Svealena Kutschke, 1977 in Lübek geboren, lebt in Berlin. 2006/2007 Werkstatt-Stipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung, 2008 Preisträgerin beim open mike der Literaturwerkstatt Berlin.

Ulla
Lenze

© Jörg Modrow
modrowgrafie.de
Ammann Verlag

Marie, die Ich-Erzählerin in Ulla Lenzes neuestem Roman Archanu (Ammann Verlag, 2008), bricht zu der europäischen Kolonie "Morgenstadt" auf. Die Einheimischen nennen den subtropischen Ort "Archanu". Trotz Warnungen ihrer Eltern sowie des Sektenberaters Ganto und kurz vor ihrem Abitur hat sie Einiges auf sich genommen, um dort hinzugelangen. Hier im "etwas zu groß geratenen Bioladen im Jungel" gerät sie mitten in verwirrende Tatsachen. Die idoelogischen Wiedersprüche der Morgenstädter und der Widerstand der Einheimischen gegen die begüterten Heilsbringer aus Europa nehmen immer mehr an Schärfe zu. Von all dem will Marie Ganto, ihrem "Teufelsaustreiber", berichten, in den sie sich offenbar verliebt hat.

Ulla Lenze, 1973 in Mönchen-Gladbach geboren, lebt in Köln. Ihr Debütroman Schwester und Bruder (2003) wurde u.a. mit dem Ernst-Willner-Preis beim Bachmann-Wettbewerb und mit dem Jürgen-Ponto-Preis ausgezeichnet. 2004 war sie Stadtschreiberin in Damaskus.

Verlag Antje Kunstmann

Zusammengeschlagen und eines Verbrechens angeklagt, an das er sich kaum erinnert, findet sich ein junger Farbiger auf einer Polizeiwache wieder. In der Verlassenheit der Gefängniszelle erinnert er sich an seine Liebe zu Mireille, der weiß-algerischen Jüdin, die ihn verlassen hat, um aus der Hoffnungslosigkeit der Vorstadt zu fliehen, an Kamel, der zum Fanatiker geworden ist, und an Drissa, seinen Blutsbruder, der die Gewalt gegen sich und seine Umgebung richtet. Immer wieder werden die Stimmen der Ahnen lebendig, die von Ehre, Stolz und magischen Kräften künden. Für die "Leopardenkinder", die an der Bruchlinie zweier Kulturen aufgewachsen sind, ist dieses Afrika nur noch ein ferner Mythos.

Der Debütroman Das Herz der Leopardenkinder (Antje Kunstmann Verlag, 2008) von Wilfried N'Sondé gibt den Erfahrungen einer neuen Generation von Migranten eine literarische Stimme.

Wilfried N'Sondé, 1968 in Brazzaville (Kongo) geboren, kam mit fünf Jahren samt Familie nach Frankreich. Nach seinem Studium zog er nach Berlin, wo er Sozialprojekte mit türkischen Jugendlichen betreut und als Musiker, Autor und Komponist arbeitet. Sein Roman wurde mit dem 'Prix des cinq continents de lan Francophonie' und dem Senghor-Preis für Literator ausgezeichnet.

Markus
Orths

© Privat
Schöffling & Co.

Markus Orths' neuester Roman Das Zimmermädchen (Schöffling & Co., 2008) ist ein Poträt einer eigenwilligen, obsessiven Frau. Es ist die intime Geschichte einer Suchenden, die wissen will, was anderen gelingt und ihr so schwer fällt - das Leben. Lyn Zapatek ist Zimmermädchen im Hotel Eden. Immer länger bleibt sie in den Zimmern der Gäste. Zuerst beschnuppert sie die Kleider, dann zieht sie sie an. Sie will den anderen auf den Leib rücken, ihren Leben nachspüren. An ihrem freien Tag, an jedem Dienstag, liegt sie unter den Betten der Gäste und lauscht auf das, was über ihr geschieht.

Nach der Lektüre des Zimmermädchens wird man nie wieder in einem Hotel übernachten, ohne vorher unter das Bett zu schauen.

Markus Orths, 1969 in Viersen geboren, lebt in Karlsruhe. Seine Romane wurden vielfach ausgezeichnet. Bei Schöffling & Co. sind erschienen: Wer geht wo hinterm Sarg (2001), Corpus (2002), Lehrerzimmer (2003), Catalina (2005) und Fluchtversuche (2006). Für Das Zimmermädchen bekam er den Telekom-Preis des Bachmann-Wettbewerbs.

Verena
Rossbacher

© Sarah Schlatter
Verlag Kiepenheuer & Witsch

Das Epizentrum des schillernden Debütromans Verlangen nach Drachen (Verlag Kiepenheuer & Witsch, 2009) von Verena Rossbacher ist das Kaffeehaus Neugröschl. Der Inhaber schließt und öffnet sein Lokal nach Lust und Laune und erklärt es gerne auch mal zur Autowerkstatt. Diese Gegebenheiten ziehen natürlich die Originale der Stadt magisch an. Die Aushilfekellnerin Klara hat eine faszinierende Wirkung auf die unterschiedlichsten Männer und bewirkt die erstaunlichsten Metamorphosen. Am Ende des Romans sind sie alle da - der Gärtner, der zum Leidwesen des Vaters, Erfinder und Hochstapler, auch noch Vegetarier ist; der Cellist Stanjic, Großtstadt-Cowboy und Plattenladeninhaber; der Steinsammler, Florist und Universalautodidakt Lenau und der Pianist für Bar und Orchester Werlich. Nur Klara fehlt.

Verena Rossbacher besticht durch ihre Fabulierkunst und durch ihren Humor. Verena Rossbacher wurde 1979 geboren, ist aufgewachsen in Österreich und in der Schweiz. Sie hat am deutschen Literaturinstitut in Leipzig studiert.

Michael
Stavaric

© Lukas Beck
C.H. Beck Verlag

Vier Menschen und ihre Liebe stehen zentral in Michael Stavarics Roman Böse Spiele (C.H. Beck Verlag, 2009). Alle Figuren spielen gemeinsam das Spiel von Liebe und Begehren, Lüge und Verrat - mit allen möglichen Tricks von beiden Seiten. Es ist ein archaisches blutiges Spiel, das uns in die Abgründe der liebe führt, mitten im ewigen Geschlechterkrieg. Die Aufhebung der gesellschaftlichen Konvention und ihrer Regeln sowie die Konsequenzen für das Zusammenleben der Geschlechter in unserer modernen Gesellschaft stehen im Mittelpunkt dieses klugen und gleichzeitig emotionalen Romans.

Michael Stavaric, 1972 in Brno geboren, lebt als Schrifsteller, Übersetzer, Kolumnist und Kritiker in Wien. Er veröffentlichte u.a. die Romane stillborn (2006), Terminifera (2007) und Magma (2008) sowie den Essay Europa - eine Litanei (2005) und Kinderbücher. Er erhielt u.a. den Förderungspreis der Stadt Wien, den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis und das Projektstipedium des österreichischen Bundesministeriums für Kultur.

Thomas
von
Steinaecker

© Joachim Unseld
FVA
Frankfurter Verlagsanstalt

Jürgen, der Protaginist in Thomas von Steinaeckers zweitem Roman Geister (FVA, 2008), spielt eine Rolle in einem Dokumentarfilm. Der Film dreht sich um seine Schwester Ulrike. Mit sechs Jahren ist sie nicht mehr aus der Schule zurückgekehrt. Ulrike bleibt der blinde Fleck in seiner Biografie. Eines Tages begegnet er der geheimnisvollen Comiczeichnerin Cordula. Zu seiner Überraschung beruft sie sich auf Ulrike. In ihrem Comicstrip greift sie Ulrikes Schicksal auf und erweckt sie wieder zum Leben. Nicht nur die verschwundene Schwester, sondern auch die Menschen um ihn herum erscheinen Jürgen wie Geister.

Geister ist ein Roman, der neue Wege geht und sich immer wieder in einen "Graphic Novel" verwandelt. Die Münchner Illustratorin und Grafikerin Daniela Kohl hat die farbigen Comics gezeichnet.

Thomas von Steinaecker, 1977 geboren, lebt in München und Augsburg. Sein Debütroman Wallner beginnt zu fliegen wurde mit dem aspekte-Literaturpreis und dem bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet und landete auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2007. 2008 erhielt von Steinaecker den Förderpreis für Literatur vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft.

Benedict
Wells

© Regine Mosimann
Diogenes Verlag
Diogenes Verlag

Der Lehrer Robert Beck wird in seiner Klasse auf den 17-jährigen Rauli aus Litauen aufmerksam. Er bemerkt eine extreme musikalische Begabung bei dem Jungen: Er singt und spielt E-Gitarre wie ein junger Gott. Beck wird sein Entdecker und Manager. Auf diese Weise könnte der 37-jährige Beck, dessen Karriere als Musiker gescheitert ist, doch noch zur Welt des Glamours zurückkehren. Zusammen mit seinem hühnenhaften deutsch-afrikanischen Freund und dem musikalischen Wunderkind aus Litauen macht er sich auf den Trip seines Lebens von München nach Osteuropa nach Istanbul.

Becks letzter Sommer (Diogenes Verlag, 2008) von Benedict Wells ist ein schräger, witziger und berührender Künstlerroman und Roadmovie.

Benedict Wells wurde 1984 in München geboren. Zuletzt arbeitete er zwei Jahre lang als Redakteur beim Fernsehen. Becks letzter Sommer ist sein Debütroman.