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L P S R R P
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S L E W O E
T E T O T R

SAMSTAG
28. MÄRZ 2009

Büchertisch: Buchhandlung Lentner


Moderation: Thomas Lang
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
Vier Autor/innen der Literaturwerkstatt Manuskriptum/LMU

Einführung: Thomas Tebbe (Programmleiter Piper Verlag)

Texte von Christian Frühm, Elias Kreuzmair, Christian Schich, Christiane Simon

20.50 Uhr
© Jörg Modrow
modrowgrafie.de
Archanu

Marie, die Ich-Erzählerin in Ulla Lenzes neuestem Roman Archanu (Ammann Verlag, 2008), bricht zu der europäischen Kolonie "Morgenstadt" auf. Die Einheimischen nennen den subtropischen Ort "Archanu". Trotz Warnungen ihrer Eltern sowie des Sektenberaters Ganto und kurz vor ihrem Abitur hat sie Einiges auf sich genommen, um dort hinzugelangen. Hier im "etwas zu groß geratenen Bioladen im Jungel" gerät sie mitten in verwirrende Tatsachen. Die idoelogischen Wiedersprüche der Morgenstädter und der Widerstand der Einheimischen gegen die begüterten Heilsbringer aus Europa nehmen immer mehr an Schärfe zu. Von all dem will Marie Ganto, ihrem "Teufelsaustreiber", berichten, in den sie sich offenbar verliebt hat.

Ulla Lenze, 1973 in Mönchen-Gladbach geboren, lebt in Köln. Ihr Debütroman Schwester und Bruder (2003) wurde u.a. mit dem Ernst-Willner-Preis beim Bachmann-Wettbewerb und mit dem Jürgen-Ponto-Preis ausgezeichnet. 2004 war sie Stadtschreiberin in Damaskus.

21.10 Uhr
© Stefan Laktis
Eskorta

Michael Kirchner ist aus der Zweckehe seiner homosexuellen Eltern in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Die Eltern und Freunde werden ständig vom Geheimdienst überwacht. Wilde Feten, aber auch heimliche Treffen prägen das damalige Kulturmillieu. Die Hauptfigur flieht in den Westen. Er kehrt als junger Erwachsener in seine Heimatstadt Bratislava zurück und beginnt eine Karriere in der Metropole des neuen Turbokapitalismus' als Begleitservice für reiche Managergattinnen aus dem Westen.

Eskorta (Klett-Cotta, 2009) von Michal Hvorecky ist ein grotesker und ironischer Roman über das neue Europa.

Michal Hvorecky, 1976 geboren, lebt in Bratislava. Er hat zwei Erzählbände und den Roman City geschrieben. City wurde für das Theater adaptiert und eine Verfilmung ist geplant. Hvorecky ist der erfolgreichste slowakische Autor seiner Generation und wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet.

21.30 Uhr
Pause
21.50 Uhr
© Jakob Steden
Der falsche Inder

Der Debütroman von Abbas Khider, Der falsche Inder (Edition Nautilus Verlag, 2008), fängt mit dem Fund eines geheimnisvollen arabischen Manuskripts im ICE Berlin - München an. Der Roman handelt von der abenteuerlichen Flucht eines jungen Irakers, der unter Sadam Hussein im Gefängnis saß und vor Krieg und Unterdrückung flieht. Er schlägt sich in mehreren Ländern als Hauslehrer, Gelegenheitsarbeiter und Kellner durch. Trotz vieler Rückschläge erreicht er sein Ziel.

In einer beeindruckenden Sprache lässt Abbas Khider uns teilhaben am Schicksal seines Protagonisten, mit einer Beiläufigkeit, die vom Elend wie von Wundern erzählt.

Abbas Khider wurde in Bagdad geboren und lebt seit 2000 in Deutschland. Er hat hier studiert und veröffentlichte bisher Lyrik in verschiedenen Publikationen. Er schreibt auf Deutsch.

22.10 Uhr
© Joachim Unseld
FVA
Geister

Jürgen, der Protaginist in Thomas von Steinaeckers zweitem Roman Geister (FVA, 2008), spielt eine Rolle in einem Dokumentarfilm. Der Film dreht sich um seine Schwester Ulrike. Mit sechs Jahren ist sie nicht mehr aus der Schule zurückgekehrt. Ulrike bleibt der blinde Fleck in seiner Biografie. Eines Tages begegnet er der geheimnisvollen Comiczeichnerin Cordula. Zu seiner Überraschung beruft sie sich auf Ulrike. In ihrem Comicstrip greift sie Ulrikes Schicksal auf und erweckt sie wieder zum Leben. Nicht nur die verschwundene Schwester, sondern auch die Menschen um ihn herum erscheinen Jürgen wie Geister.

Geister ist ein Roman, der neue Wege geht und sich immer wieder in einen "Graphic Novel" verwandelt. Die Münchner Illustratorin und Grafikerin Daniela Kohl hat die farbigen Comics gezeichnet.

Thomas von Steinaecker, 1977 geboren, lebt in München und Augsburg. Sein Debütroman Wallner beginnt zu fliegen wurde mit dem aspekte-Literaturpreis und dem bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet und landete auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis 2007. 2008 erhielt von Steinaecker den Förderpreis für Literatur vom Kulturkreis der deutschen Wirtschaft.

22.30 Uhr
© Fabian Heinrich
So, jetzt sind wir alle mal glücklich

Ein Polterabend im Hotel. Drei Paare im Niemandsland zwischen Singleleben und Ehe. Georg und Franziska werden heiraten, auch wenn Franziska andere Fantasien hat. Klara hat sich mit Frank arrangiert und hängt doch alten Erinnerungen nach. Max ist mit Charlotte gekommen, wird aber von den beiden anderen Frauen angezogen. Eine orientierungslose Hochzeitsgesellschaft zieht durch die Flure des Hotelgebäudes. Max droht, sich vom Dach zu stürzen, und Klara wird gerade noch vor dem Ertrinken gerettet.

Susanne Heinrich schildert in ihrem zweiten Roman So, jetzt sind wir alle mal glücklich (Dumont Literaturverlag, 2009) ein treffendes Sittengemälde unserer Zeit, ebenso tabulos wie moralisch.

Susanne Heinrich, 1985 in Leipzig geboren, lebt in Berlin. Bei DuMont erschien 2005 ihr Erzählband In den Farben der Nacht, 2007 folge der Roman Die Andere.

23.00 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets
23.10 Uhr
Bayern 2-Wortspiele-Preis für junge Literatur

Der Preis ist dotiert mit 2000 Euro, die Juroren sind: Eberhard Falcke, Mechthild Borries-Knopp und Cornelia Zetzsche. Ausserdem erhält der Preisträger ein einmonatiges Aufenthaltsstipendium der Villa Aurora in Los Angeles.