Freitag,

14. Mai 2021

Moderation: Esther Csapo Ö1 - Büchertisch: facultas


19.30 Uhr

Begrüßung


19.40 Uhr

Sophie Reyer
Czernin Verlag

© konstantin reyer

1431

Johanna von Orléans, Märtyrerin und französische Nationalheldin, wächst während des Hundertjährigen Krieges in einem kleinen französischen Dorf auf. Bereits als junges Mädchen hat sie Visionen, die sie immer stärker prägen, bis sie dem Fanatismus verfällt. Johanna weiß, dass sie aus dem traditionellen Frauenbild ausbrechen und in den Krieg ziehen muss. Doch sie gerät in einen Strudel aus Hinterlist und Verrat, aus dem sie nicht mehr herauskommt.

 

In ihrem neuen Roman 1431 (Czernin Verlag, 2021) beschreibt Sophie Reyer mit viel Fingerspitzengefühl die Entwicklung einer starken jungen Frau, die den konventionellen Erwartungen widerspricht und ihr Leben selbst bestimmt.

Sophie Reyer, 1984 in Wien geboren, arbeitet am Institut fur Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Sie schreibt Prosa, Lyrik und Theatertexte fur Erwachsene und Kinder, zuletzt "Zwei Königskinder" und "Die Freiheit der Fische". Diverse Preise und Stipendien, 2019 mit "Mutter brennt" auf der Shortlist des Österreichischen Buchpreises.


20.00 Uhr

Katharina Schaller

© emanuel aeneas

Unterwasserflimmern - Haymon Verlag

Monogamie, Nest bauen, Kinder kriegen? Eine junge Frau findet sich nicht ab mit dem Lebensentwurf, den andere für sie vorbestimmt haben. Sie will keine kleine Welt, nicht nur noch zu zweit sein. Sie will selbst entscheiden, wie sie leben, wie sie sich spüren, wem sie sich hingeben und an wessen Schulter sie den Kopf legen möchte.

 

Katharina Schaller schreibt in ihrem Debütroman Unterwasserflimmern (Haymon, 2021) über Freundschaft und Familie, über unverhoffte Beziehungen und Liebe, über Begehren und Lust, die vielleicht mehr sagen können, als Worte es können, über unsere Körper, wenn wir durch sie mit anderen in Dialog treten.

Katharina Schaller wurde 1989 in Innsbruck geboren und arbeitet dort als Literaturscout und Text- und Konzeptentwicklerin für die Verlagsgeschwister Löwenzahn und Haymon. Sie erhielt in 2020 den Literaturpreis der Universität Innsbruck.


20.20 Uhr

Bernhard Heckler
Tropen Verlag

© thomas dashuber

Das Liebesleben der Pinguine

München, 2020er-Jahre. Niko, Eva und Franco. Ein Selbstoptimierer, eine Ghostwriterin für Online-Dating, ein italienischstämmiger Bodybuilder. Sie verkaufen Erfindungen von sich selbst. Sie wollen die Kontrolle behalten. Doch dann tritt plötzlich Jugendfreund Jakob in ihr Leben. Niko hat ihm noch nie seine Liebe gestanden. Eva nimmt ihn mit nach Hause. Franko hat plötzlich Erfolg bei einer Frau und Probleme mit den Gewichten. Und Niko verbringt eine Nacht mit seinem Chess Mate Farjad in Istanbul. Sie alle stellen fest: Die Erfindungen helfen nicht mehr.

 

Bernhard Hecklers Debütroman Das Liebesleben der Pinguine (Tropen, 2021) erzählt von den Urszenen der Liebe in der digitalen Gegenwart.

Bernhard Heckler, geboren 1991 in München und lebt dort. Stipendiat der Bayerischen Akademie des Schreibens und der FAZIT-Stiftung. Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule. Schreibt für die Süddeutsche Zeitung, Die ZEIT und deren Magazine.


20.40 Uhr

Raphaela Edelbauer
Klett-Cotta

© victoria herbig

Dave

Was braucht es, um eine Maschine mit menschlichem Bewusstsein auszustatten? Den Programmierer Syz interessiert nichts so sehr wie diese Frage. Doch als er hinter die Kulissen des Labors blickt, gerät sein Glauben an die Technik ins Wanken. Er verliebt sich in eine junge Ärztin und Dave droht ein Totalausfall. Während das Labor in blinder Technikgläubigkeit weiterhin auf die Verwirklichung der künstlichen Superintelligenz hinarbeitet, versucht Syz herauszufinden, wessen Interessen Dave am Ende eigentlich dient.

Raphaela Edelbauers neuer Roman Dave (Klett Cotta, 2021) ist eine eindrückliche Erzählung über Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Artificial Intelligence.

 

Raphaela Edelbauer, geboren 1990 in Wien. Für ihr Werk "Entdecker. Eine Poetik" wurde sie mit dem Hauptpreis der Rauriser Literaturtage ausgezeichnet. Außerdem wurde ihr der Publikumspreis beim Bachmann-Wettbewerb, der Theodor-Körner-Preis und der Förderpreis der Doppelfeld-Stiftung zuerkannt. Mit ihrem Roman "Das flüssige Land" war sie auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und des Österreichischen Buchpreises. Sie lebt in Wien und wird ab Oktober 2021 Stadtschreiberin in Mülheim an der Ruhr.


21.00 Uhr

Der Wal

Der zweite Roman von Ally Klein, Der Wal (Droschl, 2021), kreist um Saul, der aufhört, Künstler zu sein, und sich als selbsternannter "Bauarbeiter" einem letzten Großprojekt verschreibt. Ein rätselhafter und zu einem Fotolabor umfunktionierter Bau, genannt "Der Wal", soll in seinen zweckfreien Ursprungszustand zurückverwandelt werden.

 

Der Roman entwickelt sich einerseits zu einer sensiblen Dreiecksgeschichte mit Q als Begleiterin Sauls und Aezra, Sauls schreibendem Bruder. Andererseits thematisiert Der Wal die Bedeutung von Kunst. In drei Teilen, durch drei Erzählstimmen gegliedert, fügt sich das Triptychon nach und nach zu einem kunstvollen Ganzen.

Ally Klein, 1984 geboren, lebt und arbeitet in Berlin. 2018 erschien ihr Debütroman Carter, auch im Literaturverlag Droschl.


21.20 Uhr

Ameisenmonarchie

In einem Wohnhaus verstricken sich die Beziehungen zwischen den Bewohnerinnen: der Gynäkologe Herb senior steht kurz vor dem Ruhestand und ist müde geworden; sein Sohn Herb junior soll die Praxis übernehmen, obwohl er das weibliche Geschlecht grundsätzlich abstoßend findet; seine Frau Magdalena wird von Tag zu Tag wortkarger, nachdem sie eine regelrechte Sucht nach Salami entwickelt hat. Am Gang, im Lift oder auch hinter verschlossenen Türen finden Begegnungen mit einem schlechtgelaunten Nationalratsabgeordneten, einer alternden Kosmetikverkäuferin und dem Mann namens Klaus statt, die eine hoch explosive Mischung aus skurrilen Ereignissen erzeugen.

 

Scharfzüngig rechnet Romina Pleschko in ihrem Debütroman Ameisenmonarchie (Scheriau / Kremayr, 2021) mit jeder ihrer Figuren ab, führt uns hinter die Fassaden der Großstadt und entwirft eine Szenerie, die zu einem Wechselspiel aus lustvollem Lachen und subtilem Schaudern einlädt.

Romina Pleschko, geboren 1983 in Oberösterreich, Schauspielstudium am Konservatorium der Stadt Wien, Engagements u.a. bei den Wiener Festwochen und am Volkstheater Wien. Studium an der Leondinger Akademie für Literatur. Diverse Veröffentlichungen und Stipendien, zuletzt Writer in Residence bei ORFIII 2019.


21.40 Uhr

Ansprache von J. de Blank