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OEL WISPERT
Volker Altwasser   -   Verlag Kiepenheuer & Witsch

Wie Juli Zeh und einige andere junge Autoren hat Volker H. Altwasser das Deutsche Literaturinstitut in Leipzig absolviert. Der gebürtige Greifswalder erzählt in seinem ersten Roman Wie ich vom Ausschneiden loskam (Kiepenheuer & Witsch, 2003) von einer Kindheit und Jugend in der DDR der achtziger Jahre und damit von familiären und gesellschaftlichen Ablösungsprozessen, die einer gewissen Tragikomik nicht entbehren.

 
Sven Amtsberg   -   Rowohlt Verlag

Der 30-jährige Hamburger Kleinverleger und Gründungsmitglied des Macht-Club e.V. Sven Amtsberg hat mit einem rotzigen und ziemlich bösen Erzählband debütiert. In den Geschichten in Das Mädchenbuch (Rowohlt, 2003) kommen die Mädchen oft schlecht weg. "Das Ganze ist schon alles sehr bissig und böse. Ich habe das aber ganz bewusst so angelegt und den Erzähler lieber noch bekloppter gemacht als die Mädchen", sagt der Autor. Ein Alltag im Hamburg der 90er Jahre, der bei aller abgeklärten Kühlheit von einer großen Sehnsucht durchzogen ist.

 
Klaus Böldl   -   S. Fischer Verlag

Der Münchner Autor und Skandinavist Klaus Böldl hat seine Liebe zum Hohen Norden zur erzählerischen Grundlage gemacht. Bereits seine mit dem Münchner Tukan-Preis ausgezeichnete Studie in Kristallbildung (1997) bestach durch ihre präzise Abbildungstechnik und einen poetischen Blick für Menschen und Veränderungen in fremden Landschaften. Die fernen Inseln (S. Fischer, 2003) spielt nun in Island und auf den Färöer Inseln im Nordatlantik, die den meisten nur als Gegner unserer Fußball-Nationalmannschaft ein Begriff sind.

 
Zsuzsa Bank   -   S. Fischer Verlag

Zsuzsa Bank wurde als Tochter ungarischer Flüchtlinge in Frankfurt am Main geboren und wuchs zweisprachig auf. Ihr Roman Die Schwimmerin (S. Fischer, 2002), für den sie schon mehrfach (u.a. "aspekte"-Literaturpreis) ausgezeichnet wurde, ist die Geschichte um eine allmählich auseinanderfallende Familie im Ungarn der fünfziger Jahre und zeichnet sich durch eine detailgesättigte Darstellung aus, mit zahllosen Episoden und Erinnerungen, die aber häufig Raum lassen, zu Ende gedacht zu werden.

 
Khalid Boudou   -   Karl Blessing Verlag

Khalid Boudou wurde 1974 in Marokko geboren und lebt seit Längerem in den Niederlanden. Lehrjahre im Schnitzelparadies (Karl Blessing Verlag, 2003) ist sein erster Roman; er wurde in Holland auf Anhieb zum Bestseller. Die Literaturkritik lobte die unerschöpfliche Fantasie und den quicklebendigen Stil des Autors. "Ein irres Debut - geistreich, witzig und dynamisch. Die Hauptfigur, ein Rebell des Herzens, durchläuft einen ungewöhnlichen Bildungsgang." (NRC-Handelsblad) Boudou gehört zu einer losen Gruppe von Schriftstellern, die alle aus dem Maghreb kommen und auf Niederländisch schreiben. Sie zeichnen sich u.a. durch einen sehr verspielten Sprachgebrauch sowie eine ähnliche Thematik aus.

 
Tanja Dückers   -   Aufbau Verlag

Die Berliner Autorin Tanja Dückers, geboren 1968, war beruflich viel im Ausland unterwegs und hat schon mehrere von der Presse sehr gelobte Lyrik- und Prosaveröffentlichungen vorgelegt. In ihrem zweiten Roman Himmelskörper (Aufbau Verlag, 2003) ist ihr mehr als nur ein vielschichtiges Familienporträt gelungen: Sie stößt zum dunklen Kern von Beziehungen und Erinnerungen vor. "Sie läßt die Figuren von ihren Träumen, ihren Wünschen, ihrem Überdruß, ihren Lebenszwängen erzählen. Und schafft so das Kunststück, dem Leser die Charaktere näherzubringen." (Brigitte)

 
Bettina Galvagni   -   Luchterhand Literaturverlag

1997 hatte die junge Österreicherin Bettina Galvagni mit Melancholia debütiert, erhielt dafür Preise und freundliche Kritiken. Man goutierte die Belesenheit der Autorin, ihren Mut für diesen offenkundig sehr persönlichen Text, der von Ängsten, Magersucht und Depressionen erzählt. In ihrem zweiten Roman Persona (Luchterhand, 2002) erzählt sie von Lori, die schon als Kind dunkle "Witwenkleidung" trug, einsam war und oft erschöpft, hilflos in ihrem Anderssein. Die Gründe für diese Fremdheit in der Welt, für all die Nervenzusammenbrüche und Selbstmordversuche, sucht die Psychoanalytikerin Eliza herauszufinden.

 
Sabine Gruber   -   Verlag C.H. Beck

Die 1963 in Meran geborene und heute in Wien lebende Autorin Sabine Gruber hat bereits mehrere Erzählungen, Hörspiele, Theaterstücke, Lyrik und einen Roman veröffentlicht. In ihrem zweiten Roman Die Zumutung (Verlag C.H. Beck, 2003) formieren sich die großen und kleinen Dinge neu. Den Körper der Protagonistin Marianne stört jede Nähe, jede Lust und Frieden; "es ist, als verlangte mein Körper Antworten, ohne vorher Fragen zu stellen". Ein poetisches und auch humorvolles Buch über die tiefe, gebrochene Liebe zum Leben.

 
Gregor Hens   -   marebuchverlag

Sein Roman Himmelssturz (BTB, 2002) gilt als das beste Debüt des vergangenen Jahres. Eine "menage à quattre", Goethes Wahlverwandtschaften in der amerikanischen Provinz, Campus-Roman und transatlantische Literaturbetriebskritik - der gebürtige Kölner Gregor Hens packte all dies in ein gleichsam organisches Faszinosum, das den allmählichen Zusammenbruch eines Lebensentwurfes facettenreich und konzentriert begleitet. Der heute als Assistant Professor am Germanistischen Institut der Ohio State University lehrende Hens wird seine neuen deutsch-amerikanischen Geschichten mit dem Titel Transfer Lounge vorstellen.

 
Gabriela Jaskulla   -   BTB

"Ein erstaunliches Buch, gefühlslangsam und intensiv" (Martin Walser), "meisterhaft" (Adolf Muschg) - wessen Debüt mit solchen Vorschusslorbeeren bedacht wird, hat es entweder sehr leicht oder sehr schwer. Gabriela Jaskulla, Redakteurin beim NDR, erzählt in ihrem ersten Roman Ostseeliebe (BTB, 2003) von der Spurensuche einer jungen Germanistin auf einer "unmodernen" Ostseeinsel.

 
 
FX Karl   -   Blumenbar Verlag

Im neu gegründeten Blumenbar Verlag ist der erste Roman Memomat des Münchner Autors FX Karl erschienen (2003). Der namenlose Erzähler sitzt in seinem Münchener Büro, lässt einen rätselhaften Sekretär für sich arbeiten und sinnt seiner großen Liebe nach. "Memomat ist klasse", sagt Georg M. Oswald. "Ein kluges, trauriges und gleichzeitig unglaublich gut gelauntes Buch." (FAZ)

 
Radek Knapp   -   Piper Verlag

Der polnische Autor Radek Knapp lebt seit 1976 in Wien, wo er sich als Tennislehrer und Würstchenverkäufer über Wasser gehalten hat. Er wurde für seinen Erzählband Franio mit dem aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. In seinem zweiten Roman Papiertiger (Piper Verlag, 2003) erzählt er, ähnlich wie in seinem Debütroman Herrn Kukas Empfehlungen (Chamisso-Förderpreis 2001), in einem frech-frischen Ton die Geschichte eines tragikomischen, zutiefst sympathischen Helden; der Optimist wird auf der Suche nach seiner Berufung vorübergehend zum Pessimisten. Radek Knapp ist ein geborener Erzähler voller Witz und Humor.

 
Heiner Link   -   Rowohlt Verlag

Trotz mehrerer literarischer Veröffentlichungen hatte es Heiner Link schwer im Feuilleton Anerkennung zu finden; sein von Valentin und Achternbusch geprägter Stil ist oft missverstanden worden. In seinem postum erschienenen Roman Frl. Ursula (Rowohlt, 2003) zeigt uns der Autor noch einmal besonders die grotesken, anarchischen und dabei stets bodenständigen Züge seiner schriftstellerischen Qualität. Die Münchener Autoren Georg M. Oswald und Norbert Niemann werden Texte aus diesem Roman ihres 2002 verstorbenen Freundes und Kollegen lesen.

 
Nicol Ljubic   -   Eichborn Verlag

Der Zorn des Aufbruchs einer 18-jährigen Frau ist Thema in Nicol Ljubics Debutroman Mathildas Himmel (Eichborn, 2002). Die Geschichte wird in knappen, präzisen Sätzen mit einem erstaunlichen Gespür für Zwischentöne erzählt. Ljubic wurde 1971 in Zagreb geboren und lebt heute in Berlin. Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit arbeitet er als Journalist für u.a. "Die Zeit" und "Tagesspiegel".

 
Marie Pohl   -   Rogner & Bernhard

Die Berlinerin Marie Pohl hat sich vor zwei Jahren als Zwanzigjährige auf Weltreise begeben, um Gleichaltrige und deren Lebensentwürfe und Träume kennen zu lernen. Ihre Stationen waren Berlin, Havanna, Buenos Aires, San Francisco, Hanoi, Tbilissi, Jerusalem und Helsinki. Eine spannende literarische Reportage mit dem Titel Maries Reise (Rogner & Bernhard, 2002) ist daraus entstanden.

 
Benjamin Prado   -   Luchterhand Literaturverlag

Benjamin Prado zählt zu den international erfolgreichsten Autoren Spaniens. Die Kritik verglich ihn mit Raymond Chandler und Paul Auster. "Nicht nur das Feuer brennt zwischen uns, sondern das ganze Leben, die schlichte Geschichte, die schlichte Liebe einer Frau und eines Mannes, nicht anders als alle" - so lautet das Gedicht von Pablo Neruda, von dem Prados jüngster Roman Nicht nur das Feuer (Luchterhand, 2003) nicht nur den Titel hat, sondern auch das bis zur Komik verzweifelte Pathos der verlorengegangenen Träume, das eine Ehe und eine ganze Familie umtreibt und an die Grenzen ihrer Existenz bringt.

 
Richard David Precht   -   Verlag Kiepenheuer & Witsch

Schon wieder ein Berlin-Roman? Auch noch zur Wendezeit? Richard David Precht verfügt als gebürtiger Kölner über den fremden Blick auf Deutschlands einzige (ehemalige) Metropole und erzählt in seinem zweiten Roman Die Kosmonauten (Kiepenheuer & Witsch, 2003) die Liebesgeschichte von Georg und Rosalie im Strudel der historischen Ereignisse Anfang der neunziger Jahre.

 
Tilman Rammstedt   -   Dumont Verlag

Tilman Rammstedt, 1975 in Bielefeld geboren, lebt in Berlin. In seinem Debutroman Erledigungen vor der Feier (Dumont Verlag, 2003) schaffen es seine Figuren ein ums andere Mal, dem Glück aus dem Weg zu gehen. Der Open Mike Preisträger 2001 beschreibt mit schwermütiger Leichtigkeit das Dilemma der Zweisamkeit; es könnte so leicht sein, wenn man sich nicht ständig im Wege stünde.

 
Annika Reich   -   Suhrkamp

Erwachsenwerden, Sehnsucht und Liebesschmerz - die gebürtige Münchnerin Annika Reich erzählt in ihrer Debüterzählung Teflon (Suhrkamp, 2003) von "zwei Mädchen auf der Suche nach dem eigenen Körper, nach der Sexualität, nach Selbständigkeit - nach einem Fluchtweg aus ihrer Familie, die Gefühle nicht ausspricht und nicht zuläßt".

 
Peter Renner   -   dtv

In seinem Debutroman Griff in die Luft (dtv, 2003) liefert Peter Renner das witzige Psychogramm einer Ludwigshafener Jugend der 80er Jahre im Schatten der BASF. Der 1965 in Ludwigshafen geborene Autor versteht es trotz cooler Schnoddrigkeit, das Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit sichtbar zu machen. Peter Renner lebt in München und wurde 1996 mit dem Münchener Literaturstipendium ausgezeichnet.

 
Simon Werle   -   Nagel & Kimche im Carl Hanser Verlag

Beckett, Racine, Duras, Ondaatje, Koltès, Molière, Genet, Shakespeare, Auden - er hat sie alle übersetzt und ist dafür vielfach ausgezeichnet worden. Doch der gebürtige Saarländer Simon Werle legt mit seinem Roman Der Schnee der Jahre (Nagel & Kimche, 2003) nun auch schon seine dritte Prosaarbeit vor, einen Familien- und Generationenroman über das Schicksal einer Hunsrücker Zimmermannsfamilie in den Wirren der Weltkriege.