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Freitag, 31. März 2006 | | | | | Moderation: Marianne Lang / FM4 | | | |
21.00 Uhr | | Begrüßung |
21.10 Uhr
| | ChlorDer von seiner Firma "freigestellte" Erzähler verbringt seine Tage
im Hallenbad. Er zieht sich immer mehr in die sanfte,
dahinplätschernde Atmosphäre des Bads zurück,
während seine Beziehung mit Vivian sich zuspitzt. Johannes Gelichs
Roman Chlor (Droschl, 2006) ist sowohl komisch als auch
nachdenklich. Der leidenschaftslose Aussteiger verweigert mit Erfolg
die Zumutungen des Berufslebens und die Konflikte des Sexuellen.
Johannes Gelich, 1969 in Salzburg geboren, lebt und arbeitet in Wien.
Es hat Dossiers und Anthologien der rumänischen und moldawischen
Gegenwartsliteratur herausgegeben, veröffentlichte Kurzprosa,
Essays und mehrere Hörspiele. 2003 erschien seine Novelle Die
Spur des Bibliothekars.
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21.30 Uhr
| | Nahe JedenewVersteckt im Baumhaus beobachtet zwei Zwillingsschwestern die
Zerstörung ihres Weilers durch deutsche Soldaten und polnische
Bauern. Mit einem Schlag zerbricht die funktionierende
Zweckgemeinschaft, die Juden und Katholiken dort über die Jahre
verbunden hat. Die Kinder durchleben die letzten Augenblicke ihrer
Kindheit wie im Zeitraffer. Ihre Flucht gerät zu einer Flucht vor
dem Ende der Vergangenheit. Kevin Vennemann hat in seinem
Debütroman Nahe Jedenew (Suhrkamp, 2005) in einer
unglaublich suggestiven Sprache die traumatischen Geschehen unserer
Geschichte thematisiert - an einem fiktiven Ort. Kevin Vennemann
ist 1977 geboren und lebt in Wien und Berlin. 2002 erschien sein
Erzählungsband Wolfskinderringe.
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21.50 Uhr | | City: Der unwahrscheinlichste aller OrteMichal Hvoreckys City: Der unwahrscheinlichste aller Orte
(Tropen Verlag, 2006) ist eine Groteske über das neue Europa in
Form einer Liebesgeschichte. Der Autor lässt eine Generation aus
der Mitte Europas zu Wort kommen, die nichts anderes kennt als den
Kapitalismus in seiner extremsten Ausprägung. Neugeborene werden
Nivea, McDonald oder Gucci genannt, da große Konzerne für
die Namensgebung bezahlen. In dieser Welt versucht der Protagonist
Irvin Mirsky zusammen mit seiner großen Liebe Lina, sich und die
Welt von der Übermacht der Bilder zu befreien. Michal
Hvorecky, geboren 1976, lebt in Bratislava. Er hat bisher zwei
Erzählbände und einen Roman veröffentlicht. In der "FAZ"
und der "Zeit" sind mehrfach Essays und Geschichten von ihm erschienen,
er hat mehrere Literaturpreise und Stipendien erhalten.
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22.10 Uhr | | Pause (20 Minuten) |
22.30 Uhr | | Am SeilDer Münchner Bachmannpreisträger Thomas Lang erzählt in
seinem zweiten, preisgekrönten Roman Am Seil (Verlag C.H.
Beck, 2006) auf packende und präzise Art die bewegende Geschichte
eines Vater-Sohn-Konflikts. Als der ehemals bekannte Fernsehmoderator
Gerd Kesperg seinen Vater überraschend im Altersheim besucht,
beschließen die beiden, gemeinsam zu dem Hof, auf dem sie
früher gelebt haben, zu fahren. Aus ihrem lebenslangem Machtkampf
entwickelt sich eine prekäre Nähe. Überraschenderweise
ist es der Sohn, der einen weiteren stillschweigenden Entschluss der
beiden zielstrebig umsetzt. Thomas Lang, geboren 1967, lebt und
arbeitet als Autor in München. 2002 erschien sein erster Roman
Than, ausgezeichnet mit dem Bayerischen Staatsförderpreis
und dem Marburger Literaturpreis. 2005 erhielt er den
Ingeborg-Bachmann-Preis für einen Auszug aus Am Seil.
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22.50 Uhr | | FernwärmePopkulturelle Lebensentwürfe der Münchner Endzwanziger werden
als langweilige Uniformiertheit enttarnt. Nebenbei werden die
Kulturunterschiede zwischen Deutschen und Russen anhand packender
Dialoge dargestellt. Intelligent, sprachgewaltig, sehr komisch und
rasant geschrieben entwickelt Katja Huber ein Geflecht der
Eindrücke und Empfindungen zwischen Orten und Zeiten, in dem die
Protagonistin Anna immer wieder auf ihre Großmutter hört:
"Die beste Aussicht auf das, was man will, hat man von Orten, die ganz
weit weg sind von dem, was einen interessiert." Katja Huber
erzählt in ihrem Debütroman Fernwärme (P.
Kirchheim Verlag, 2005) aus wechselnden Perspektiven die Geschichte
einer jungen Frau auf der Suche nach sich selbst und ihrer
Familiengeschichte. Die Autorin, 1971 geboren, lebt und arbeitet in
München. Seit 1999 ist sie als Journalistin für den
Zündfunk tätig. Sie hat mehrere Hörspiele geschrieben
und mehrere Erzählungen in Anthologien publiziert.
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23.10 Uhr
| | Im SinkflugDer junge Ich-Erzähler in Alexander Schimmelbuschs
überraschendem Debütroman Im Sinkflug
(°LUFTSCHACHT, 2006) ist am Ende angekommen. In präziser
Sprache berichtet er von Erfolgsdeutschen und
Beautyfarmschönheiten, von Bettlern und Bohemiens, von den
Wodkaküssen der New Yorker Bardamen und von der Schlaflosigkeit in
klimatisierten Hotelsuiten. Alexander Schimmelbusch, geboren 1975,
wuchs in New York auf, studierte in Washington DC Volkswirtschaftslehre
und Germanistik. Im Anschluss verbrachte er fünf Jahre als Berater
bei Fusionen und Übernahmen in Dienst einer Investmentbank in
London. Er lebt in Washington und Berlin.
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Anschließend | | Band |
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