Samstag, 1. April 2006
 
 
Moderation: Marianne Lang / FM4
 
 
 
21.00 Uhr
Begrüßung
21.10 Uhr
Mein erster Mörder

In den drei Geschichten seines neuen Erzählbandes Mein erster Mörder (Deuticke, 2006) zeichnet Vladimir Vertlib das Leben von Menschen, die zwischen politischer Willkür und schicksalhaften Gegebenheiten ihre Würde oder auch nur ihr nacktes Leben zu bewahren versuchen, nach: ruhig und unaufgeregt, stets auf Augenhöhe mit den Menschen, - und gerade deshalb umso spannender.

Vladimir Vertlib, geboren 1966 in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, emigrierte 1971 mit seiner Familie nach Israel. Später übersiedelte er nach Österreich, dann zurück nach Israel, in die USA und schließlich, 1981, wieder nach Österreich. Er studierte Volkswirtschaftslehre in Wien und lebt derzeit in Salzburg.

21.30 Uhr
stillborn

Elisa ist Maklerin, leere Wohnungen sind ihre Passion. Hinter den Türen, die das Leben aussperren, fühlt sie sich nachts sicher. Bis eine Wohnung nach der anderen von einem Brandstifter heimgesucht wird und in Flammen aufgeht. Michael Stavaric hat mit seinem Roman stillborn (Residenz 2006) gleich zwei Krimis in einem geschrieben. Und mehr als das: In unwiderstehlicher Manier erzählt er von einer ebenso unwiderstehlichen Frau. Wie schon in Europa, eine Litanei (Kookbooks 2005) beeindruckt Stavaric durch seine rhythmische, poetische Sprache.

Michael Stavaric wurde 1972 in Brünn geboren und lebt heute als Autor, Übersetzer und Herausgeber in Wien.

21.50 Uhr
Es geht uns gut

Der antriebsschwache Schriftsteller Philipp Erlach hat die Villa seiner Großmutter geerbt. Beim Aufräumen des Hauses tritt ihm die Geschichte der Familie in aller Lebendigkeit wieder vor Augen. Mit seinem drei Generationen umspannenden Familienroman Es geht uns gut schaffte Arno Geiger den großen Durchbruch. Das Buch wurde nicht nur mit dem erstmals vergebenen Deutschen Buchpreis ausgezeichnet, es schaffte auch den Sprung an die Spitze der Bestsellerlisten.

Arno Geiger wurde 1968 in Bregenz geboren und lebt heute als freier Schriftsteller in Wien. Bisher erschienen Kleine Schule des Karussellfahrens (Hanser 1997), Irrlichterloh (Hanser 1999), Alles auf Band (Deuticke 2001), Schöne Freunde (Hanser 2002).

22.10 Uhr
Pause (20 Minuten)
22.30 Uhr
A Fucking Masterpiece

"Zwanzig Minuten wurde an der Hintertür verhandelt. Umarme einen wildfremden Menschen. Ein neuer Verbündeter, vielleicht sogar eine große Liebe steht plötzlich einfach da und bietet von sich aus den Tod an. Mein Blick über meine Schulter hinweg. 'Für dich tu ich alles.' 'Lage nicht aus der Ferne beurteilen.' Tell it again. Ich war schockiert über meine Wissenslücke." Dieses Zitat aus Michaela Falkners Debütroman A Fucking Masterpiece (Czernin Verlag, 2005) zeigt eine manifeste Art des Schreibens: experimentell, sprunghaft, aber gezielt eingesetzte Textbausteine. Eine fortlaufende Collage, der Werdegang der Protagonistin von der Geburt bis zum Erwachsenenalter.

Michaela Falkner, geboren 1970, lebt und arbeitet in Wien. Seit 2003 widmet sich die Autorin diverser Buch- und Literaturprojekte, seit 2005 entwickelt sie regelmäßig Textperformances für die MAK NITE. Zurzeit arbeitet sie an dem Manuskript Falkner II.

22.50 Uhr
Texte von Autor/innen der Schreibklassen von Gert Jonke

Drei Autor/innen aus Schreibklassen von Gert Jonke lesen eigene Texte
Einführung: Renée Gadsden

Elke Papp | 1973: Zweitgeborene in Linz, Oö. seit 1991 in Wien. Studium der vergleichenden Literaturwissenschaft, Romanistik, Theaterwissenschaft und Philosophie | Seit 1993: literarische Körperformances, inszenierte Lesungen, Stimmen-/Text-/Objekt-Installationen in Innen- und Außenräumen | Seit 1996: Gemeinsame Leitung mit Karin C. Seidner des "artbite-salons"; sowie Mitglied der Performerinnengruppe "grauenfruppe" | zahlreiche Preise | Rezensentin für Ö1 ("Ex libris"), Wiener Zeitung ("extra") und "Der Standard" | Veröffentlichungen in: "erosteposte" und "facetten", "die rampe"; »wundräume 1993-2001 performances«, Resistenz Verlag, 2001

Christoph Schwarz | geboren 1979, im Göttlichen Heiland zu Wien Hernals; Musiker, Texter, (Puppen)Spieler; Kunstvermittlungsprojekte im schulischen und sozialen Raum; Mitwirkung bei Konzerten, Ausstellungen, Straßentheater; Lesungen und Performances mit "indowa" und "orchestra recycled"; Student der altorientalischen Musik- und Kunsttherapie

Evelyn Steinthaler | 1971 in Klagenfurt geboren, lebt in Wien; Studium der Kommunikationswissenschaften; | freie Autorin und Journalistin (u.a. Wiener Zeitung, Der Standard, Kleine Zeitung); literarisch biografische Performances in Wien, Graz und London; Stimmarbeit für Klanginstallationen wie »5 movements« mit Martina Cizek/Harris Metaxa, Paris, 2000 | Veröffentlichungen u.a.: »Zum 8. März 2002«, in »...bis sie gehen. 4 Jahre Widerstandslesungen am Ballhausplatz«, Eine Anthologie, Traude Korosa & El Awadalla (Hg.), Sisyphus Verlag, Klagenfurt, 2004; »Wanderins Schatten«, Essay, in Traude Korosa: »Haust der Wind in deinem Haar«, Luftschachtverlag, Wien, 2004; »Abgesammelt«, in Petra Rainer (Hg): »En Detail ­ Alte Wiener Läden«, Verlag Holzhausen, Wien, 2002

Anschließend
Band