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E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
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S L E W O E
T E T O T R

FREITAG
3. APRIL 2009

Büchertisch: Bücherzentrum


Moderation: Marianne Lang, FM4
20.30 Uhr
Begrüßung
20.40 Uhr
© Lukas Beck
Böse Spiele

Vier Menschen und ihre Liebe stehen zentral in Michael Stavarics Roman Böse Spiele (C.H. Beck Verlag, 2009). Alle Figuren spielen gemeinsam das Spiel von Liebe und Begehren, Lüge und Verrat - mit allen möglichen Tricks von beiden Seiten. Es ist ein archaisches blutiges Spiel, das uns in die Abgründe der liebe führt, mitten im ewigen Geschlechterkrieg. Die Aufhebung der gesellschaftlichen Konvention und ihrer Regeln sowie die Konsequenzen für das Zusammenleben der Geschlechter in unserer modernen Gesellschaft stehen im Mittelpunkt dieses klugen und gleichzeitig emotionalen Romans.

Michael Stavaric, 1972 in Brno geboren, lebt als Schrifsteller, Übersetzer, Kolumnist und Kritiker in Wien. Er veröffentlichte u.a. die Romane stillborn (2006), Terminifera (2007) und Magma (2008) sowie den Essay Europa - eine Litanei (2005) und Kinderbücher. Er erhielt u.a. den Förderungspreis der Stadt Wien, den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis und das Projektstipedium des österreichischen Bundesministeriums für Kultur.

21.00 Uhr
© Alexandra Hermann
Hier im Regen

Jakob Walter, der Protagonist in Lorenz Langeneggers Debütroman Hier im Regen (Jung und Jung, 2009), führt ein gewöhnliches, wenn nicht spießiges Leben. Er ist schon seit Jahren bei der Steuerverwaltung in Bern tätig. Die Geschichte spielt am Schweizer Nationalfeiertag. Edith ist zu ihren Eltern gefahren und Jakob weiß mit dem Tag nichts anzufangen. Soll er seinen Freund Rolf, den Wirt, suchen? Angeblich ist er ertrunken.

Lorenz Langenegger bewegt sich in seinem Debütroman auf den Spuren von Robert Walser. Einfühlsam, kurzweilig und überzeugend beschreibt er die Momente der Verstörung, der Sehnsucht und des Trostes seines Alltagshelden.

Lorenz Langenegger, geboren 1980, lebt in Zürich. Mehrere seiner Theaterstücke wurden an der Schauburg Berlin und am Nationaltheater in Mannheim uraufgeführt.

21.20 Uhr
© Linda Stift
Der afrikanische Freund

Der namenlose Ich-Erzähler ist in seiner Geburtststadt Saltzburg angekommen, um sich um die Beerdigung seines Vaters zu kümmern. Er trifft zufällig Max, einen alten Schulkameraden. Der lädt ihn auf seine Burg ein, wo ein kleiner Freundeskreis das alljährige "Weekend" vor Beginn der Festspiele begeht. Im Kellergewölbe hebt das große Fressen an. Der Alkohol fließt in Strömen, Prostituierte werden bestellt und Hugo, ein Starkoch aus Reykjavik, serviert obszöne mittelalterliche Speisen. Plötzlich klingelt es. Ein Mann mit dunkler Hautfarbe steht vor der Tür. Die Feiernden halten ihn für einen Drogendealer und laden ihn ein. Als sich der Fremde als Bibelverkäufer entpuppt, eskaliert die Situation.

In seinem neuen Roman Der afrikanische Freund (Wallstein Verlag, 2008) hat Johannes Gelich ein morbides Kammerspiel im Stil von Albert Camus inszeniert, das unser Selbstverständnis grundsätzlich in Frage stellt.

Johannes Gelich, 1969 in Salzburg geboren, lebt in Wien. Er war zwei Jahre Auslandslektor in Rumänien, 2006 bekam er den österreichischen Buchpreis. Veröffentlichungen: Die Spur des Bibliothekars (2003), Chlor (2006).

21.40 Uhr
Pause
22.00 Uhr
© Arno Declair
Illegal. Wir sind viele. Wir sind da

"Wir arbeiten, wir sind ordentlich, wir sind fleißig, wir haben einen Traum." - Wie ein Song beginnt das Buch Illegal. Wir sind viele. Wir sind da. von Björn Bicker (Verlag Antje Kunstmann, 2009). Wir wissen alle, dass sie da sind. Dass sie viele sind. Dass sie für uns arbeiten. Und keine Papiere haben. Illegal sind. Einer kommt aus der Ukraine. Er hat studiert und spricht vier Sprachen. Er macht Umzüge und Gartenarbeit. Einer kommt aus Kurdistan. Er ist gefoltert worden. Dafür wollten sie hier eine Quittung. Eine kommt aus Equador. Dort war sie Sekretärin, hier putzt sie und macht Babysitting. Ihr Freund ist ausgewiesen worden, sie behält das Kind und bleibt. Die Mutter und die Schwester brauchen das Geld, sie wissen von nichts.

Björn Bicker gibt diesen Leuten eine Stimme, ein Gesicht. Sie erzählen unsentimental von Abhängigkeit und Ausgeliefertsein, aber auch von unbändigem Lebensmut.

Björn Bicker, geboren 1972, arbeitet seit 2001 als Dramaturg an den Münchner Kammerspielen. Er schreibt Theaterstücke und Hörspiele. Illegal ist sein erstes Buch.

22.20 Uhr
© Privat
Und hieb ihm das rechte Ohr ab

Die Erzählungen in Clemens Bergers Band Und hieb ihm das rechte Ohr ab (Wallstein Verlag, 2009) handeln von Leidenschaften. Eine Künstlerin zieht aufs Land, weil ihr die zeitgenössische Kunst auf einmal inhaltsleer vorkommt und sie im Stil der Alten Meister malen will. Per Zufall führt ihr Weg zurück ins Museum für Moderne Kunst. Die Titelgeschichte erzählt von Alfred, der in einer Laienaufführung der Passionsspiele den Judas spielen soll. Er wird, ohne es zu wollen, völlig von der Figur absorbiert. Die Fragen, die er sich stellt, stürzen ihn in immer heftigere Verwirrungen.

Die Geschichten Clemens Bergers sind leidenschaftlich, zärtlich, aber auch brüchig.

Clemens Berger, 1979 geboren, lebt in Wien. Von ihm erschienen u.a. Der gehängte Mönch (2003), Paul Beers Beweis (2005) und Die Wettesser (2007).

22.40 Uhr
© Michaela Falkner
Kaltschweißattacken

Ivan ist ihre Heimat, der Ort ihrer Wünsche und Sehnsüchte, der großen Idee von Liebe. Sie will nicht schwanger werden, bekommt dann aber doch ein Kind, dann drei und fühlt sich von Ivan verraten. Ihre Liebe wird zu einer Obsession und geht unter in Exzessen von Gewalt. Der Verrat verlangt nach Rache, so leidenschaftlich wie die Liebe und so brutal wie das Begehren.

Michaela Falkner beschreibt in ihrem neuen Buch Kaltschweißattacke (Residenz Verlag, 2009) die Hölle der Mutterschaft und den Tod der Liebe mit der Theatralik einer griechischen Tragödie.

Micheala Falkner, 1970 geboren, lebt in Wien. 2005 erschien A Fucking Masterpiece, 2006 Falkner II. Seit 2005 mehrere Literatur- und Kunstprojekte.

23.00 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Zehnseiten
Anschliessend
Band