O O E E E T
W I L S I I
E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R

SAMSTAG
4. APRIL 2009

Büchertisch: Bücherzentrum


Moderation: Marianne Lang, FM4
20.30 Uhr
Begrüßung
20.40 Uhr
© Stefan Laktis
Eskorta

Michael Kirchner ist aus der Zweckehe seiner homosexuellen Eltern in der damaligen Tschechoslowakei geboren. Die Eltern und Freunde werden ständig vom Geheimdienst überwacht. Wilde Feten, aber auch heimliche Treffen prägen das damalige Kulturmillieu. Die Hauptfigur flieht in den Westen. Er kehrt als junger Erwachsener in seine Heimatstadt Bratislava zurück und beginnt eine Karriere in der Metropole des neuen Turbokapitalismus' als Begleitservice für reiche Managergattinnen aus dem Westen.

Eskorta (Klett-Cotta, 2009) von Michal Hvorecky ist ein grotesker und ironischer Roman über das neue Europa.

Michal Hvorecky, 1976 geboren, lebt in Bratislava. Er hat zwei Erzählbände und den Roman City geschrieben. City wurde für das Theater adaptiert und eine Verfilmung ist geplant. Hvorecky ist der erfolgreichste slowakische Autor seiner Generation und wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet.

21.00 Uhr
© Lukas Beck
Die Frequenzen

Walter ist der Sohn eines wichtigen Architekten. Er möchte Schauspieler werden, aber will er das wirklich? Walter bekommt seine Chance, als ihn Valerie, eine Psychotherapeutin, engagiert, um in Gruppensitzungen fiktive Patientenrollen zu spielen, aber er geht viel zu stark in seiner Rolle auf. In seiner Kindheit war er mit Alender befreundet, später kreuzen sich ihre Wege wieder. Alexander ist ein junger Altenpfleger mit einer ausufernden Fantasie. Er kündigt seinen Job und will seine Freundin loswerden, um mitValerie zusammenzuleben. Die wird eines Tages brutal zusammengeschlagen.

Die Frequenzen (Residenz Verlag, 2009) von Clemens J. Setz ist ein kraftvoller und sprachgewaltiger Roman über die Grenzen unserer Wahrnehmung.

Clemens J. Setz, 1982 in Graz geboren, lebt in Wien. 2007 erschien sein hoch gelobter Debütroman Söhne und Planeten bei Residenz. 2008 erhielt er den Ernst-Willner-Preis beim Bachmann-Wettbewerb.

21.20 Uhr
© Kay Michalak
Etwas Kleines gut versiegeln

Lisa, die Protagonistin des Debütromans Etwas Kleines gut versiegeln (Wallstein Verlag, 2009) von Svealena Kutschke, bricht ihr Fotografiestudium ab und fliegt nach Australien. Sie findet in Sidney Unterschlupf bei dem fürsorglichen Exfreund ihres Bruders. Das einzige Gepäck, was sie dabei hat, ist ein wenig Wäsche und sechs unentwickelte Filmrollen. Ihre Kamera hat sie daheim auf die Bahngleise geworfen. Sie stürtzt sich ins rauschende Leben und sucht sich schillernde Bekanntschaften. Ein seltsames Spiel beginnt, als sie ein einzelnes Foto findet, auf dem sie selbst in einer ihr vollkommen unbekannten Umgebung zu sehen ist.

Mit viel Sprachkraft und Witz lässt die Autorin die Grenzen des Realen und die Polaritäten der Geschlechterfestlegung verschwimmen.

Svealena Kutschke, 1977 in Lübek geboren, lebt in Berlin. 2006/2007 Werkstatt-Stipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung, 2008 Preisträgerin beim open mike der Literaturwerkstatt Berlin.

21.40 Uhr
Pause
22.00 Uhr
© Marco Flammang
Faruq

Ein junger Mann will im Wien der 50er-Jahre Medizin studieren. Er verlässt seine Heimat Bagdad, um eine neue Zukunft aufzubauen. Jahrzehnte später: Ein anderer junger Mann begibt sich zögerlich auf den Weg zu seinen Wurzeln. Seine Erinnerung führt ihn zurück nach Bagdad, ihn die Heimat des Vaters. Entland arabischer Worte, Zeichen und Sprachfetzen tritt er wie aus einem Nebenschleier in eine fremd-vertraute Sprache und Kultur ein. Und er begegnet einer Frau...

In seinem Roman Faruq (Haymon Verlag, 2009) entwickelt Semier Insayif in rhythmisierter Prosa in einem Strom von Handlungssträngen ein eindringliches Bild von Identität und Heimatlosigkeit.

Semier Insayif, 1965 geboren, lebt in Wien. Erschienen u.a. über gänge verkörpern. vom verlegen der bewegung in die form der körper (Gedichte, 2001), Libellen Tänze (Gedichte und Musik 2005).

22.20 Uhr
wohin die verschwunden ist, um die es ohnehin nicht geht

Stefan Schmitzers Debütroman wohin die verschwunden ist, um die es ohnehin nicht geht (Literaturverlag Droschl, 2009) beginnt mit einer freiwilligen Entführung einer jungen Frau durch zwei Männer. Sie steht drauf, dass sich die Jungs um sie prügeln. Dann lernen wir einen Lehrer kennen, der einem Schüler in einem Wettbüro nachstellt, in dem um Wohnungseigentum und Selbstanzeigen wegen Suchtmittelbesitzes gewettet wird. Gemeinsam machen sich der halbwüchsige Sohn und sein möglicher Vater auf eine halbherzige Suche nach der Mutter.

Stefan Schmitzers Debütroman ist ein action-movie, der uns an neuralgische Stellen unserer Städte führt und Leute beschreibt, die unterschiedlich schlechte Aussichten haben, aber mit viel Power ausgestattet sind.

Stefan Schmitzer, 1979 in Graz geboren, lebt in Wien. Mitherausgeber der unZine (2004/3), 2007 erschien der Lyrikband moonlight und clichy (Droschl) und die Erzählung vier schuss.

22.40 Uhr
performance julius deutschbauer & students "schreiben austreiben"

"eine hand, die den kopf hochzieht
an gestellter haxe.
sind wir uns nicht genug?
du bist nicht angemeldet.
ich ruf dich an.
warum gerade du?
ich weiß nicht.
was geht?
weiß nicht.
kennst du das auch?
in meinem
nun nichts.
kopfschütteln."

valerie bauernfeind, nada burtscher, mathias herzog, david jagerhofer, barbara kremser, heinz pusitz, jörg schlager, gabriel schöller, clemens stecher, mario strk, bernadette stummer, verena wiesner & julius deutschbauer

23.10 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Zehnseiten
Anschliessend
Band