O O E E E T
W I L S I I
E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R
Barbara
Aschenwald

© markus völlenklee
Skarabaeus Verlag

Die Erzählerin in Barbara Aschenwalds Erzählband Leichten Herzens, Skarabaeus 2010, für den die Autorin den Jürgen-Ponto-Preis 2010 erhalten hat, wandert mit uns von den Straßen und Städten hinauf in uralte Gebirgsgegenden. Sie begegnet Freunden und Bekannten, Familien und Einzelgängern. Ihre Prosa-Stücke erzählen von Schönheit und Verzweiflung des Menschen, von Liebe und Zerstörung. Sie beschreibt das Dämonische, aber auch das Banale. Im Mittelpunkt jedoch stehen die menschlichen Bindungen und lebendige Traditionen.

Barbara Aschenwalds Sprache hat eine eigentümliche Leichtigkeit - einfach, konkret und humorvoll. Die Autorin, 1982 in Tirol geboren, verfasst Lyrik, Prosa und Hörspiele. 2002 wurde sie mit dem Rimbaud-Preis ausgezeichnet, 2010 mit dem Jürgen-Ponto-Preis.

Xaver
Bayer

© Vasili Bakalos
Jung und Jung Verlag

In seinem neuen Roman Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen, Jung und Jung 2011, durchquert Xaver Bayer die Welt in einem Satz. Der Protagonist befindet sich am Flughafen in Brüssel und wartet auf seine Verbindung. Hier beginnt und endet seine eigenwillige Reise ins Ich. Die Gegenstände, Sprachfetzen und wachsenden Assoziationsketten, z.B. aus chinesischem Feuerwerk oder dem Klang einer mechanischen Nachtigall des 19. Jahrhunderts, bevölkern diesen Bewusstseinsstrom. Ein Roman voller Magie, in sehr genauer Sprache verfasst.

Xaver Bayer, 1977 in Wien geboren, lebt dort als Schriftsteller. Er erhielt mehrere Stipendien und Auszeichnungen, u.a. 2008 den Hermann-Lenz-Preis. Zuletzt erschienen Weiter (2006) und Die durchsichtigen Hände (2008).

Michaela
Falkner

© Estelle Vialle
Residenz Verlag

Ivan, ein Kind, nimmt Maß an einer Welt, die in Trümmern liegt. Er wird zum Anführer einer Revolte von Kindern, die die Stadt mit Gewalt überziehen. Auf den Spielplätzen, in den Hinterhöfen offenbart sich die Hölle des Krieges. Unerhörtes passiert, es gibt keine Gefangenen. Am Ende sind aber auch die Kinder müde - des Tötens und des Lebens.
In ihrem neuen Roman Du blutest, du blutest, Residenz Verlag 2011, entwickelt Michaela Falkner aus Splittern unserer Lebenswirklichkeit ein Szenario, das sich nach und nach zu einem monströsen Fiebertraum entwickelt. Ihre Sprache ist hart und poetisch, ihre Haltung schonungslos und radikal.

Michaela Falkner, 1970 in Oberösterreich geboren, lebt in Wien. Seit 2005 Literatur- und Kunstprojekte: Bücher und Manifeste; Performance, Installation, interventionistische Kunst. Zuletzt erschienen: A Fucking Masterpiece (2005), Falkner II (2006) und Kaltschweißattacken (2009).

Marjana
Gaponenko

© Lukas Beck
Residenz Verlag

Annuschka und Piotr könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist Lehrerin in der ukrainischen Provinz, Piotr ist Journalist und Weltenbummler, immer auf Achse und Hauptsache weit weg. Sie schreiben sich wunderbare Briefe voller Begeisterung und Leidenschaft. Sie schwärmen und berauschen sich aneinander.
In Marjana Gaponenkos erstem Roman, Annuschka Blume, Residenz Verlag 2010, sind die Geschichten sowohl sehr witzig als auch traurig. In einer überbordenden und geschliffenen Sprache, die Autorin schreibt seit 1996 auf Deutsch, führt sie uns in eine Welt der Hoffnung und des Übermuts, voller Farbe und Genuss.

Marjana Gaponenko, geboren 1983 in Odessa (Ukraine), lebt in Mainz. Zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und Anthologien. 2009 erhielt sie den Frau-Ava-Literaturpreis.

Martin
Mandler

© Lena Glieber
Luftschacht

Seine Beziehung zu Laura steht kurz vor dem Zerbrechen. Sie hat ihn zurückgelassen und geht nur für 23 Tage nach London - in die Stadt ihres Lebens und ihrer Liebe vor ihm. Der Protagonist in Martin Mandlers Debütroman 23 Tage, Luftschacht 2011, hat das ständige Gefühl, zu klein für das eigentliche Leben zu sein - wie viele Menschen seiner Generation, denen alles möglich erscheint, die aber genau an dieser Anforderung scheitern.
Der Autor hat ein scharfes Porträt dieser Generation geschrieben, die, wie der Protagonist in 23 Tage, voller Hoffnung, Selbstzweifel und falscher Gewissheit sind.

Martin Mandler, 1978 in Tirol geboren, lebt jetzt als Autor, Seminarhausbetreiber und Kreativdirektor in der Eifel.

Anna-Elisabeth
Mayer

© Katarina Lusicic
Schöffling & Co

In ihrem ersten Roman Fliegengewicht, Schöffling 2010, hat Anna-Elisabeth Mayer ein doppelbödiges Kammerstück geschrieben, das im Krankenhaus spielt. Eine junge Frau kommt zu drei älteren Frauen ins Mehrbettzimmer. Alle haben Herzprobleme, der Tod ist nah und alle reden dagegen an. Natürlich sind alle in den Stationsarzt verknallt, sowohl die Patienten als auch die Stationsschwestern. Die junge Frau lässt sich auf eine Wette um seine Gunst ein. Anna-Elisabeth Mayer hat einen tragikomischen Arztroman mit einfühlsamen und spitzen Dialogen geschrieben, die ein hintergründiges Spiel mit dem Leser treiben.

Anna-Elisabeth Mayer, geboren 1977 in Salzburg, lebt in Wien. Sie hat am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert und mehrfach in Zeitschriften und Anthologien publiziert.

Julya
Rabinowich

© marnul
Deuticke Verlag

In Julya Rabinowichs zweitem Roman Herznovelle, Deuticke Verlag 2011, wird eine Frau von ihrem Mann für eine Herzoperation ins Krankenhaus gebracht. Schon bald kann sie wieder gesund nach Hause zurückkehren. Sie findet aber nicht mehr in ihr Leben vor der Operation zurück, sondern lebt mehr in ihren Träumen als in ihrem realen Leben. Sie täuscht einen Notfall vor und kommt wieder ins Krankenhaus. Dort begibt sie sich wie besessen auf die Suche nach dem Arzt, der ihr Leben gerettet hat - der ihr Herz berührt hat. Ein furioser Text über die Sehnsucht nach einem Leben vor dem Tod.

Julya Rabinowich, 1970 in St. Petersburg geboren, lebt seit 1977 in Wien. Autorin zahlreicher Theaterstücke, Malerin und Simultandolmetscherin. Sie erhielt für ihren Debütroman Spaltkopf (2008) den Rauriser Literaturpreis.

Max
Scharnigg

© Christina Maria Oswald
Hoffmann und Campe

Als der Münchener Journalist Nikol Nanz abends nach Hause kommt, entdeckt er ein fremdes Paar Herrenschuhe draußen vor der Tür. Er übt sich im Rückzug und richtet sich unter der Treppe häuslich ein. In seinem Versteck arbeitet er an einem Text über die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand, aber die Arbeit gerät bald ins Stocken. Er grübelt über die ungelösten Rätsel um seine Freundin. Eines Tages wird er von dem alten Schmuskatz in seinem Versteck entdeckt. Der ehemalige Gletscherfotograf und Büchersammler lädt ihn zum Essen ein.
In seinem Debütroman Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe, Hoffmann und Campe 2011, lockt Max Scharnigg den Leser in eine literarische Wunderkammer und führt ihn auf verschlungenen Wegen die Eiger-Nordwand und letztendlich auch wieder das Treppenhaus hinauf.

Max Scharnigg, geboren 1980, lebt in München. Er ist u.a. Redakteur bei jetzt.de, dem Jugendmaganzin der SZ. Seine "Hauptsatz"-Kolumne in der SZ liegt unter dem Titel Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden seit Herbst 2010 vor. Für sein Romandebüt erhielt er das Literaturstipendium der LH München und wurde für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert.

Julian
Schutting

© sfd/andy urban
schule für dichtung

Julian Schutting, geboren 1937, lebt als freier Schriftsteller in Wien. Er hat zahlreiche Romane und Lyrik verfasst. Die letzten Veröffentlichungen sind: "An den Mond. Gedichte", Residenz Verlag, 2008 und "Auf der Wanderschaft", Otto Müller Verlag, 2009.

Students: Niklas Bardeli, Barbara Dunst, Irmgard Fuchs, Anna Gschnitzer, Sandra Gugic, Jakob Kraner, Robert Kraner, Rhea Krcmárová, Maruan Paschen, Rosemarie Pilz, Bernadette Ralser, Matthias Vieider

Clemens J.
Setz

© Paul Schirnhofer
Suhrkamp Verlag

In der Titelgeschichte seines Erzählbandes Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes, Suhrkamp 2011, beschreibt Clemens J. Setz die anfängliche Kunstbegeisterung der Bewohner einer Stadt, die von einem Künstler eine Skulptur geschenkt bekommen, das Mahlstädter Kind. Der Künstler hat ihnen die Aufgabe übertragen, die Skulptur "in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen". Die Bewohner veranstalten Kundgebungen und Konzerte; nachts schlagen sie mit Fäusten und Stöcken auf die Skulptur ein. Alsbald verlieren sie prügelnd die Kontrolle und fast den Verstand.
Die Erzählungen sind voll subtilen Horrors und grotesker Ideen; gewalttätige Momente und zärtliche Gesten wechseln einander ab. Ein einfühlsames Kaleidoskop menschlicher Eigenarten erscheint in den Porträts.

Clemens J. Setz, 1982 in Graz geboren, lebt dort. Seine beiden Romane, Söhne und Planeten und Die Frequenzen (beide Residenz Verlag), wurden mehrfach ausgezeichnet.

Michael
Stavaric

© Lukas Beck
Verlag C.H. Beck

Nach dem Tod der Mutter zieht der namenlose Ich-Erzähler in Michael Stavarics neuestem Roman Brenntage, C.H. Beck Verlag 2011, zu seinem Onkel. Die beiden leben dort in einer abgeschiedenen Siedlung in den Bergen. Die Vergangenheit der Einwohner wird jährlich während der "Brenntage" in Form wertloser Gegenstände und schriftlicher Zeugnisse eben dieser Vergangenheit verbrannt. Eine Erfindung des Onkels, der eine unerschöpfliche Quelle eigensinniger und abgründiger Weisheit verkörpert. Nach einem verheerenden Brand in der Siedlung führt er die Bewohner in die nahe gelegenen Minen…
Michael Stavaric hat einen Roman über das Erwachsenwerden geschrieben, einfühlsam und voller Magie, in einer schillernd poetischen Sprache.

Michael Stavaric, 1972 in Brno geboren, lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Wien. Er hat Kinderbücher, Essays und Romane geschrieben, u.a. stillborn (2006), Terminifera (2007) und Böse Spiele (2009). Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und Stipendien, zuletzt wurde er für Auszüge aus Brenntage mit dem Literaturpreis Wartholz und dem Hohenemser Literaturpreis ausgezeichnet.

Judith W.
Taschler

© Patrick Saringer
Picus Verlag

Alexander Sommer wächst als Pflegekind in einem tiroler Fremdenverkehrsort auf. Der Tourismus boomt und viele Bauernfamilien stellen ihre Höfe auf die Gäste ein. Alexanders Kindheit ist erlebnisreich, aber hart und lieblos. Seine Fantasien über die leibliche Mutter werden zu einer jahrelangen Obsession. Kaum erwachsen, macht er sich auf die Suche und entdeckt dabei Dinge, die für ihn und seine Pflegefamilie alles verändern.
Judith W. Taschlers Debütroman Sommer wie Winter, Picus Verlag 2011, ist ein packendes Drama eines jungen Mannes auf der Suche nach seiner Herkunft und Identität vor der Kulisse einer brüchigen Idylle des Landlebens.

Judith W. Taschler, 1970 in Linz geboren, lebt in Insbruck. Sie verfasste Drehbücher, u.a. die dramaturgische Überarbeitung von Am anderen Ende der Brücke.