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T E T O T R

DONNERSTAG
31. MÄRZ 2011

Büchertisch: Bücherzentrum


Moderation: Marianne Lang
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© markus völlenklee
Leichten Herzens

Die Erzählerin in Barbara Aschenwalds Erzählband Leichten Herzens, Skarabaeus 2010, für den die Autorin den Jürgen-Ponto-Preis 2010 erhalten hat, wandert mit uns von den Straßen und Städten hinauf in uralte Gebirgsgegenden. Sie begegnet Freunden und Bekannten, Familien und Einzelgängern. Ihre Prosa-Stücke erzählen von Schönheit und Verzweiflung des Menschen, von Liebe und Zerstörung. Sie beschreibt das Dämonische, aber auch das Banale. Im Mittelpunkt jedoch stehen die menschlichen Bindungen und lebendige Traditionen.

Barbara Aschenwalds Sprache hat eine eigentümliche Leichtigkeit - einfach, konkret und humorvoll. Die Autorin, 1982 in Tirol geboren, verfasst Lyrik, Prosa und Hörspiele. 2002 wurde sie mit dem Rimbaud-Preis ausgezeichnet, 2010 mit dem Jürgen-Ponto-Preis.

20.30 Uhr
© Christina Maria Oswald
Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe

Als der Münchener Journalist Nikol Nanz abends nach Hause kommt, entdeckt er ein fremdes Paar Herrenschuhe draußen vor der Tür. Er übt sich im Rückzug und richtet sich unter der Treppe häuslich ein. In seinem Versteck arbeitet er an einem Text über die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand, aber die Arbeit gerät bald ins Stocken. Er grübelt über die ungelösten Rätsel um seine Freundin. Eines Tages wird er von dem alten Schmuskatz in seinem Versteck entdeckt. Der ehemalige Gletscherfotograf und Büchersammler lädt ihn zum Essen ein.
In seinem Debütroman Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe, Hoffmann und Campe 2011, lockt Max Scharnigg den Leser in eine literarische Wunderkammer und führt ihn auf verschlungenen Wegen die Eiger-Nordwand und letztendlich auch wieder das Treppenhaus hinauf.

Max Scharnigg, geboren 1980, lebt in München. Er ist u.a. Redakteur bei jetzt.de, dem Jugendmaganzin der SZ. Seine "Hauptsatz"-Kolumne in der SZ liegt unter dem Titel Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden seit Herbst 2010 vor. Für sein Romandebüt erhielt er das Literaturstipendium der LH München und wurde für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert.

20.50 Uhr
© Vasili Bakalos
Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen

In seinem neuen Roman Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen, Jung und Jung 2011, durchquert Xaver Bayer die Welt in einem Satz. Der Protagonist befindet sich am Flughafen in Brüssel und wartet auf seine Verbindung. Hier beginnt und endet seine eigenwillige Reise ins Ich. Die Gegenstände, Sprachfetzen und wachsenden Assoziationsketten, z.B. aus chinesischem Feuerwerk oder dem Klang einer mechanischen Nachtigall des 19. Jahrhunderts, bevölkern diesen Bewusstseinsstrom. Ein Roman voller Magie, in sehr genauer Sprache verfasst.

Xaver Bayer, 1977 in Wien geboren, lebt dort als Schriftsteller. Er erhielt mehrere Stipendien und Auszeichnungen, u.a. 2008 den Hermann-Lenz-Preis. Zuletzt erschienen Weiter (2006) und Die durchsichtigen Hände (2008).

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© Lukas Beck
Brenntage

Nach dem Tod der Mutter zieht der namenlose Ich-Erzähler in Michael Stavarics neuestem Roman Brenntage, C.H. Beck Verlag 2011, zu seinem Onkel. Die beiden leben dort in einer abgeschiedenen Siedlung in den Bergen. Die Vergangenheit der Einwohner wird jährlich während der "Brenntage" in Form wertloser Gegenstände und schriftlicher Zeugnisse eben dieser Vergangenheit verbrannt. Eine Erfindung des Onkels, der eine unerschöpfliche Quelle eigensinniger und abgründiger Weisheit verkörpert. Nach einem verheerenden Brand in der Siedlung führt er die Bewohner in die nahe gelegenen Minen…
Michael Stavaric hat einen Roman über das Erwachsenwerden geschrieben, einfühlsam und voller Magie, in einer schillernd poetischen Sprache.

Michael Stavaric, 1972 in Brno geboren, lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Wien. Er hat Kinderbücher, Essays und Romane geschrieben, u.a. stillborn (2006), Terminifera (2007) und Böse Spiele (2009). Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und Stipendien, zuletzt wurde er für Auszüge aus Brenntage mit dem Literaturpreis Wartholz und dem Hohenemser Literaturpreis ausgezeichnet.

21.50 Uhr
© Lena Glieber
23 Tage

Seine Beziehung zu Laura steht kurz vor dem Zerbrechen. Sie hat ihn zurückgelassen und geht nur für 23 Tage nach London - in die Stadt ihres Lebens und ihrer Liebe vor ihm. Der Protagonist in Martin Mandlers Debütroman 23 Tage, Luftschacht 2011, hat das ständige Gefühl, zu klein für das eigentliche Leben zu sein - wie viele Menschen seiner Generation, denen alles möglich erscheint, die aber genau an dieser Anforderung scheitern.
Der Autor hat ein scharfes Porträt dieser Generation geschrieben, die, wie der Protagonist in 23 Tage, voller Hoffnung, Selbstzweifel und falscher Gewissheit sind.

Martin Mandler, 1978 in Tirol geboren, lebt jetzt als Autor, Seminarhausbetreiber und Kreativdirektor in der Eifel.

22.10 Uhr
© Estelle Vialle
Du blutest, du blutest

Ivan, ein Kind, nimmt Maß an einer Welt, die in Trümmern liegt. Er wird zum Anführer einer Revolte von Kindern, die die Stadt mit Gewalt überziehen. Auf den Spielplätzen, in den Hinterhöfen offenbart sich die Hölle des Krieges. Unerhörtes passiert, es gibt keine Gefangenen. Am Ende sind aber auch die Kinder müde - des Tötens und des Lebens.
In ihrem neuen Roman Du blutest, du blutest, Residenz Verlag 2011, entwickelt Michaela Falkner aus Splittern unserer Lebenswirklichkeit ein Szenario, das sich nach und nach zu einem monströsen Fiebertraum entwickelt. Ihre Sprache ist hart und poetisch, ihre Haltung schonungslos und radikal.

Michaela Falkner, 1970 in Oberösterreich geboren, lebt in Wien. Seit 2005 Literatur- und Kunstprojekte: Bücher und Manifeste; Performance, Installation, interventionistische Kunst. Zuletzt erschienen: A Fucking Masterpiece (2005), Falkner II (2006) und Kaltschweißattacken (2009).

22.30 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Zehnseiten
Anschliessend
Band