O O E E E T
W I L S I I
E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R

FREITAG
1. APRIL 2011

Büchertisch: Bücherzentrum


Moderation: Marianne Lang
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© Patrick Saringer
Sommer wie Winter

Alexander Sommer wächst als Pflegekind in einem tiroler Fremdenverkehrsort auf. Der Tourismus boomt und viele Bauernfamilien stellen ihre Höfe auf die Gäste ein. Alexanders Kindheit ist erlebnisreich, aber hart und lieblos. Seine Fantasien über die leibliche Mutter werden zu einer jahrelangen Obsession. Kaum erwachsen, macht er sich auf die Suche und entdeckt dabei Dinge, die für ihn und seine Pflegefamilie alles verändern.
Judith W. Taschlers Debütroman Sommer wie Winter, Picus Verlag 2011, ist ein packendes Drama eines jungen Mannes auf der Suche nach seiner Herkunft und Identität vor der Kulisse einer brüchigen Idylle des Landlebens.

Judith W. Taschler, 1970 in Linz geboren, lebt in Insbruck. Sie verfasste Drehbücher, u.a. die dramaturgische Überarbeitung von Am anderen Ende der Brücke.

20.30 Uhr
© Lukas Beck
Annuschka Blume

Annuschka und Piotr könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie ist Lehrerin in der ukrainischen Provinz, Piotr ist Journalist und Weltenbummler, immer auf Achse und Hauptsache weit weg. Sie schreiben sich wunderbare Briefe voller Begeisterung und Leidenschaft. Sie schwärmen und berauschen sich aneinander.
In Marjana Gaponenkos erstem Roman, Annuschka Blume, Residenz Verlag 2010, sind die Geschichten sowohl sehr witzig als auch traurig. In einer überbordenden und geschliffenen Sprache, die Autorin schreibt seit 1996 auf Deutsch, führt sie uns in eine Welt der Hoffnung und des Übermuts, voller Farbe und Genuss.

22.10 Uhr
© marnul
Herznovelle

In Julya Rabinowichs zweitem Roman Herznovelle, Deuticke Verlag 2011, wird eine Frau von ihrem Mann für eine Herzoperation ins Krankenhaus gebracht. Schon bald kann sie wieder gesund nach Hause zurückkehren. Sie findet aber nicht mehr in ihr Leben vor der Operation zurück, sondern lebt mehr in ihren Träumen als in ihrem realen Leben. Sie täuscht einen Notfall vor und kommt wieder ins Krankenhaus. Dort begibt sie sich wie besessen auf die Suche nach dem Arzt, der ihr Leben gerettet hat - der ihr Herz berührt hat. Ein furioser Text über die Sehnsucht nach einem Leben vor dem Tod.

Julya Rabinowich, 1970 in St. Petersburg geboren, lebt seit 1977 in Wien. Autorin zahlreicher Theaterstücke, Malerin und Simultandolmetscherin. Sie erhielt für ihren Debütroman Spaltkopf (2008) den Rauriser Literaturpreis.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© Paul Schirnhofer
Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes

In der Titelgeschichte seines Erzählbandes Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes, Suhrkamp 2011, beschreibt Clemens J. Setz die anfängliche Kunstbegeisterung der Bewohner einer Stadt, die von einem Künstler eine Skulptur geschenkt bekommen, das Mahlstädter Kind. Der Künstler hat ihnen die Aufgabe übertragen, die Skulptur "in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen". Die Bewohner veranstalten Kundgebungen und Konzerte; nachts schlagen sie mit Fäusten und Stöcken auf die Skulptur ein. Alsbald verlieren sie prügelnd die Kontrolle und fast den Verstand.
Die Erzählungen sind voll subtilen Horrors und grotesker Ideen; gewalttätige Momente und zärtliche Gesten wechseln einander ab. Ein einfühlsames Kaleidoskop menschlicher Eigenarten erscheint in den Porträts.

Clemens J. Setz, 1982 in Graz geboren, lebt dort. Seine beiden Romane, Söhne und Planeten und Die Frequenzen (beide Residenz Verlag), wurden mehrfach ausgezeichnet.

21.50 Uhr
© Katarina Lusicic
Fliegengewicht

In ihrem ersten Roman Fliegengewicht, Schöffling 2010, hat Anna-Elisabeth Mayer ein doppelbödiges Kammerstück geschrieben, das im Krankenhaus spielt. Eine junge Frau kommt zu drei älteren Frauen ins Mehrbettzimmer. Alle haben Herzprobleme, der Tod ist nah und alle reden dagegen an. Natürlich sind alle in den Stationsarzt verknallt, sowohl die Patienten als auch die Stationsschwestern. Die junge Frau lässt sich auf eine Wette um seine Gunst ein. Anna-Elisabeth Mayer hat einen tragikomischen Arztroman mit einfühlsamen und spitzen Dialogen geschrieben, die ein hintergründiges Spiel mit dem Leser treiben.

Anna-Elisabeth Mayer, geboren 1977 in Salzburg, lebt in Wien. Sie hat am Deutschen Literaturinstitut Leipzig studiert und mehrfach in Zeitschriften und Anthologien publiziert.

22.10 Uhr
© sfd/andy urban
kurzprosa und minidialoge

Julian Schutting, geboren 1937, lebt als freier Schriftsteller in Wien. Er hat zahlreiche Romane und Lyrik verfasst. Die letzten Veröffentlichungen sind: "An den Mond. Gedichte", Residenz Verlag, 2008 und "Auf der Wanderschaft", Otto Müller Verlag, 2009.

Students: Niklas Bardeli, Barbara Dunst, Irmgard Fuchs, Anna Gschnitzer, Sandra Gugic, Jakob Kraner, Robert Kraner, Rhea Krcmárová, Maruan Paschen, Rosemarie Pilz, Bernadette Ralser, Matthias Vieider

22.40 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Zehnseiten
Anschliessend
Band