O O E E E T
W I L S I I
E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R
Harald
Darer

© rainer börecz
Picus Verlag

Herr Norbert spricht mit seinem Hund, aber auch mit seinem Therapeuten in der Männerberatungsstelle. Seine Mutter war Magd auf dem Leitenbauerhof in einem Dorf an der steirischen Südbahnstrecke. Norbert ist ihr Bankert, von der Familie geduldet, von der Mutter geliebt. Als Norbert sie bei einem Tête-à-Tête mit dem Hofherrn erwischt, schlägt er ihn nieder, woraufhin der Bauer das ohnedies unnütze Kind in einen Zug setzt und ins Kinderheim schaffen lässt. Als der kleine Norbert kurze Zeit später vom Tod seiner Mutter erfährt, werden die Weichen für sein missglücktes berufliches und Liebesleben gestellt. Harald Darers Debütroman Wer mit den Hunden schläft (Picus, 2013) erinnert vom Ton her an Thomas Bernhardt und ist schockierend wie bei Franz Innenhofer.

Harald Darer, geboren 1975 in Mürzzuschlag, Steiermark, lebt in Berlin. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien und mehrere Preise bei Literaturwettbewerben.
Er steht auf der Shortlist für den Silberschweinpreis der lit.Cologne 2013.

Fabian
Faltin

© michael zechany
Milena Verlag

In seinem zweiten Roman Sag ja zu Österreich (Milena, 2013) erzählt Fabian Faltin auf ironische Weise die miteinander verflochtenen Geschichten von drei ÖsterreicherInnen und ihrer Rückkehr aus einer Berliner WG. Rolf ist ein junger Adeliger mit politisch-poetischer Ader und einer einflussreichen Mutter. Conny ist eine Singer-Songwriterin und hat eine traumatische kirchliche Vergangenheit, Jakob ist ein genialer Grafiker mit dubioser beruflicher Laufbahn. Im berliner Exil suchen sie die Befreiung von ihrer österreichischen Vergangenheit, bleiben aber zugleich in einer verklärten Sehnsucht nach Heimat gefangen.
Als ökonomische Nöte, persönlichen Streitigkeiten und eines familiären Erbe die drei Exil-ÖsterreicherInnen schließlich wieder nach Österreich zurückführen, trennen sich ihre Wege.

Fabian Faltin, geboren 1980 in Wien, lebt dort. 2010 Veröffentlichung des Foto-Romans Gute Macht. 2012 erhielt er das BMUKK-Staatsstipendium für Literatur.

Nadine
Kegele

© nadine kegele
Czernin Verlag

Anna und elf andere Frauen sind im Begriff, sich herauszuheben aus einem Leben, das unbeweglich macht. Eine legt sich mit Kaufhausdetektiven an, die andere will keinen Mann, der ihr mit Biologie kommt, eine denkt an brennende Elefanten und die andere wird zum Mann.
In Nadine Kegeles Debüt Annalieder (Czernin, 2013) ist jede der zwölf Erzählungen eine Moritat, ein Gesang auf eine Heldin, die ein Leben führt, das beklemmend ist und eine Lösung für die persönliche Freiheit fordert.

Nadine Kegele 1980 in Bludenz, Vorarlberg geboren, lebt in Wien.
2011 erhielt sie das Startstipendium für Literatur des BMUKK.

Anna
Kim

© sven paustian
Suhrkamp Verlag

In der Nacht vom 31. August 2008 nehmen sich in einer Kleinstadt im verarmten und weitgehend isolierten Osten Grönlands elf Menschen das Leben. Wie eine Epidemie breitet sich der Freitod in allen gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen des Ortes aus. Oberflächlich betrachtet, stehen diese Selbstmorde in keinerlei Zusammenhang, nur einige der Toten kannten sich flüchtig.
Die EU-Literaturpreis-Gewinnerin Anna Kim erzählt in ihrem neuen Roman Anatomie einer Nacht (Suhrkamp, 2012) die letzten Stunden von elf Menschen und beschreibt die riesige Insel Grönland als Land der Extreme, über dem so viel Kälte und Einsamkeit und zugleich ein tröstlicher Zauber liegen.

Anna Kim, 1977 in Südkorea geboren, lebt in Wien. Ihre Bücher: Die Bilderspur (Droschl, 2004, Die gefrorene Zeit (Droschl, 2008) und das Essay Invasionen des Privaten ( Droschl, 2011). 2012 erhielt sie den EU-Literaturpreis.

Yorck
Kronenberg

© anna fusek
Literaturverlag Droschl

In Yorck Kronenbergs drittem Roman Was war (Droschl, 2012) verbringt der Protagonist einen einsamen Urlaub in einem französischen Fischerdorf am Atlantik. Obwohl er eigentlich Trauerarbeit leistet wegen seiner Frau, die früher einmal mit ihm dort war, kommt ihm eine ganz andere Geschichte in Erinnerung: seine Kindheit in den 70er-Jahren in einem Hochhaus einer deutschen Stadt, aufgewachsen bei der Großmutter.
Yorck Kronenberg deckt in spannenden Bildern und beklemmenden Schlüsselszenen lauernde Abgründe auf.
Als dem deutschen Urlauber am Atlantikstrand ein anderer kleiner Junge begegnet, beginnen sich die Schrecken von damals zu wiederholen.

Yorck Kronenberg, 1973 in Reutlingen geboren, lebt als Autor und Pianist in Berlin. 2002 erschien sein Debütroman Welt unter, es folgte Ex voto (Droschl, 2011).

Pyotr Magnus
Nedov

© leo m. bruges
Dumont Buchverlag

Der Debütroman von Pyotr Magnus Nedov, "Zuckerleben" (Dumont, 2013), ist ein wilder Trip vom Zerfall der Sowjetunion bis zur Finanzkrise Europas. Der junge Moldawier ist im krisengeschüttelten Italien unterwegs auf der Suche nach seiner georgischen Teedose. Fast überfährt er ein Teenager-Pärchen, das sich gemeinsam das Leben nehmen will. Die beiden haben gerade ihre Arbeit in der Zuckerfabrik verloren. Er erzählt ihnen Geschichten seiner Jugend und versucht, sie aufzumuntern.
In der zweiten Geschichte befinden wir uns in Nordmoldawien zur Zeit der auseinanderfallenden Sowjetunion. Der junge Spekulant Pitirim Tutunaru findet 40 Tonnen Zucker und verarbeitet sie zu Schnaps, um seine Ausreise nach Italien finanzieren zu können.
Voller Witz und Tempo verwebt Pyotr Magnus Nedov die beiden Geschichten, die unmittelbar zusammenhängen.

Pyotr Magnus Nedov, 1982 in der Sowjetunion geboren, lebt in Köln. Er ist Filmwissenschaftler und arbeitet als Archäologe. Er steht auf der Shortlist für den Silberschweinpreis der lit.Cologne 2013.

Fabian
Oppolzer

© anna schuler
Luftschacht Verlag

„Es ist schlimm. Wirklich schlimm“, sagt Nachtigall zu seiner Frau Maria am Telefon. Dabei hätte es eine ganz normale Klassenfahrt nach Griechenland werden sollen. Irgendetwas ist aus dem Ruder gelaufen und jetzt sind Simon, Samuel und Lukas tot. Nachtigall ist nicht mehr derselbe, als er nach Hause zurückkehrt: zu Paul, der schon sieben Jahre alt ist, aber Windeln und dicke Brillen trägt und spricht, als wäre er erst zwei, und zu Maria, die Nachtigall liebt, aber Paul irgendwie hasst, was sich aber nicht schlecht anfühlt.
Kein böses Kind (Luftschacht, 2013) stehen die Figuren den herrschenden Ereignissen ohnmächtig gegenüber. Sie sind getrieben von der Suche nach Ursache und Sinn, finden sich aber letztlich doch nur Unerklärlichem gegenüber.

Fabian Oppolzer, 1984 in Stuttgart geboren, aufgewachsen in Vorarlberg, lebt in Wien.

Teresa
Präauer

© lev ledit
Wallstein Verlag

Teresa Präauers Debütroman Für den Herrscher aus Übersee (Wallstein, 2012) ist ein Buch übers Fliegenlernen und Abstürzen, über das Lesen von Buchstaben und Sternkarten, über das Aufbrechen in die Welt hinaus, um dort das Fürchten zu lernen. Ein zwillingsgleiches Geschwisterpaar lernt darin von seinem fröhlich-brutalen Großvater alles über Vogelzucht und Flugmaschinen. Und erfährt dabei von seiner vergangenen Liebe zu einer Japanerin, deren geishahafte Anmut und Farbenpracht noch immer durch seine bilderreichen Geschichten geistert.

Teresa Präauer, geboren 1979, ist Autorin und bildende Künstlerin in Wien.
Nach dem Postkartenbuch Taubenbriefe und der gezeichneten Gans im Gegenteil (mit Wolf Haas) ist Für den Herrscher aus Übersee ihr erster Roman und ausgezeichnet mit dem Aspekte Literaturpreis 2012 für des beste deutschsprachige Prosadebüt.

Astrid
Rosenfeld

© gaby gerster
Diogenes Verlag

Hinter dem kometenhaften Aufstieg des Malers Lorenz Brauer steckt der raffinierte Plan zweier Frauen, nur der jüngere Bruder Karl ist eingeweiht. Die verrätselten Bilder Brauers haben ihren Ursprung in der Kindheit, als die beiden Brüder ihre Mutter verloren haben und sich in die rotzfreche Elsa verliebten. Sie werden sie nie vergessen können.
Astrid Rosenfeld erzählt in ihrem zweiten Roman Elsa ungeheuer (Diogenes, 2013) von einer verrückten Kindheit auf dem Lande und vermittelt Einblicke in die glamouröse moderne Kunstwelt und ihre Perversionen.

Astrid Rosenfeld, 1977 in Köln geboren, lebt in Berlin. Ihr Debütroman Adams Erbe stand 2011 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.

Clemens J.
Setz

© paul schirnhofer
Suhrkamp Verlag

Die Helianau im Norden der Steiermark ist ein Internat für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihm zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der dort tätige junge Mathematiklehrer Clemens J. Setz wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Kinder verschwinden spurlos. Er beginnt, Nachforschungen anzustellen, ohne Ergebnis. Fünfzehn Jahre später berichtet die Zeitung von einem ehemaligen Mathematiklehrer, der in einem aufsehenerregenden Strafprozess von der Anklage freigesprochen wird, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Clemens J. Setz‘ viertes Buch Indigo (Suhrkamp, 2012) ist geheimnisvoll, beunruhigend und spannend – das „radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur“ (Die Welt).

Clemens J. Setz, 1982 in Graz geboren, lebt mit seiner Frau in der Nähe von Graz. Seit 2008 treten bei ihm die Spätfolgen der Indigo-Belastung auf. Seine Bücher: Söhne und Planeten (Residenz, 2007), Die Frequenzen, (Residenz, 2009), für Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes (Suhrkamp, 2011) wurde er mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Er stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, 2009 / 2012.

Anna
Weidenholzer

© lukas beck
Residenz Verlag

Die Protagonistin Maria in Anna Weidenholzers zweitem Buch Der Winter tut den Fischen gut (Residenz, 2012) befindet sich am Rande der Gesellschaft. Sie ist nicht wirklich alt, aber ihr Leben läuft trotzdem rückwärts: Otto, der sein Leben im Gemüsefach lässt, Walter, der Elvis-Imitator der traurigen Gestalt, der sie zur Witwe macht, Eduard, der mit einer Anderen aus der Stadt zurückkehrt, ein Nacktschwimmer, der ihr das Herz eines Fisches schenkt.
Diese liebenswerten Menschen stehen in ihrer skurrilen Versponnenheit für das Absurde im Alltäglichen und das Alltägliche im Absurden. Der Rand der Gesellschaft ist noch immer mitten im Leben.

Anna Weidenholzer, geboren 1984 in Linz, lebt in Wien. Mit ihrem ersten Buch Der Platz des Hundes (2010) war sie 2011 für das Europäische Festival des Debütromans in Kiel nominiert. Außerdem erhielt sie 2011/12 das Staatsstipendium für Literatur.

Andrea
Winkler

© reinhard winkler
Zsolnay Verlag

Lina Lorbeer wird am Institut für Gedankenkunde und Verstehen aufgenommen. Zuerst, sagt Professor Icks, müsse man sich entscheiden, ob man der König, der Hofnarr oder das Volk sein wolle; insbesondere aber hätte man an die „richtigen Freunde“ zu denken. Häufig bleibt Lina mit Justin und Flora im Hörsaal und spielt den Lehrstoff noch einmal durch – und weiter. Doch an ihrem Institut scheint es um etwas ganz anderes zu gehen. Die Sätze der Lehrenden sind voller Widersprüche, voller Ängste, ja, sie wissen nicht, was sie tun.
Andrea Winkler beschreibt ihn ihrem neuen Buch König, Hofnarr und Volk (Zsolnay, 2013) mit dem schönen Zusatz „Einbildungsroman“ die Geschichte eines großen Wunsches. Es ist Linas Sehnsucht, das eigene Denken und Verstehen immer zarter und feiner werden zu lassen.

Andrea Winkler, 1972 in Freistadt geboren, lebt in Wien. Ihre Bücher: Arme Närrchen (Droschl, 2006), Hanna und ich (Droschl, 2008), Drei, vier Töne, nicht mehr (Zsolnay, 2010).
Sie erhielt mehrere Preise, u.a. den Förderpreis der Republik Österreich.

schule für dichtung

lasset uns beichten - eine confession-performance der schule für dichtung (sfd).

es wird zuviel gebeichtet in den büchern. ein bekenntniszwang treibt viele schreibende in die authentizitätsfalle, aus der die sfd einen ausweg bieten will: durch ein prophylaktisches "gestehen" als beichte im öffentlichen raum. wer sich seine absolution vor und vom publikum geben lässt, braucht in zukunft seine bücher nicht mehr mit geständnissen füllen.
drei autorInnen, stellvertretend für gar viele ihrer zunft, begeben sich daher im "porgy & bess" auf die suche nach einer beichtmutter/einem beichtvater. ein mobiler beichtsstuhl soll das ritual des bußsakraments erleichtern helfen, weil es sich im knien besser sünden bekennen lässt.
ein herzhaftes "mea culpa" samt reuegebet, und schon ist der kopf frei für ein schreiben ohne gewissenserforschung! das beichtgeheimnis ist an diesem abend aufgehoben.
pars pro toto beichten werden: FALKNER, katharina tiwald und fritz ostermayer.
im namen der dichtkunst: geben sie uns die absolution! amen, die sfd