O O E E E T
W I L S I I
E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R

DONNERSTAG
21. MÄRZ 2013

Büchertisch: tiempo nuevo


Moderation: Anna Katharina Laggner
19.30 Uhr
Begrüßung
19.40 Uhr
© nadine kegele
Annalieder

Anna und elf andere Frauen sind im Begriff, sich herauszuheben aus einem Leben, das unbeweglich macht. Eine legt sich mit Kaufhausdetektiven an, die andere will keinen Mann, der ihr mit Biologie kommt, eine denkt an brennende Elefanten und die andere wird zum Mann.
In Nadine Kegeles Debüt Annalieder (Czernin, 2013) ist jede der zwölf Erzählungen eine Moritat, ein Gesang auf eine Heldin, die ein Leben führt, das beklemmend ist und eine Lösung für die persönliche Freiheit fordert.

Nadine Kegele 1980 in Bludenz, Vorarlberg geboren, lebt in Wien.
2011 erhielt sie das Startstipendium für Literatur des BMUKK.

20.00 Uhr
© lukas beck
Der Winter tut den Fischen gut

Die Protagonistin Maria in Anna Weidenholzers zweitem Buch Der Winter tut den Fischen gut (Residenz, 2012) befindet sich am Rande der Gesellschaft. Sie ist nicht wirklich alt, aber ihr Leben läuft trotzdem rückwärts: Otto, der sein Leben im Gemüsefach lässt, Walter, der Elvis-Imitator der traurigen Gestalt, der sie zur Witwe macht, Eduard, der mit einer Anderen aus der Stadt zurückkehrt, ein Nacktschwimmer, der ihr das Herz eines Fisches schenkt.
Diese liebenswerten Menschen stehen in ihrer skurrilen Versponnenheit für das Absurde im Alltäglichen und das Alltägliche im Absurden. Der Rand der Gesellschaft ist noch immer mitten im Leben.

Anna Weidenholzer, geboren 1984 in Linz, lebt in Wien. Mit ihrem ersten Buch Der Platz des Hundes (2010) war sie 2011 für das Europäische Festival des Debütromans in Kiel nominiert. Außerdem erhielt sie 2011/12 das Staatsstipendium für Literatur.

20.20 Uhr
© anna fusek
Was war

In Yorck Kronenbergs drittem Roman Was war (Droschl, 2012) verbringt der Protagonist einen einsamen Urlaub in einem französischen Fischerdorf am Atlantik. Obwohl er eigentlich Trauerarbeit leistet wegen seiner Frau, die früher einmal mit ihm dort war, kommt ihm eine ganz andere Geschichte in Erinnerung: seine Kindheit in den 70er-Jahren in einem Hochhaus einer deutschen Stadt, aufgewachsen bei der Großmutter.
Yorck Kronenberg deckt in spannenden Bildern und beklemmenden Schlüsselszenen lauernde Abgründe auf.
Als dem deutschen Urlauber am Atlantikstrand ein anderer kleiner Junge begegnet, beginnen sich die Schrecken von damals zu wiederholen.

Yorck Kronenberg, 1973 in Reutlingen geboren, lebt als Autor und Pianist in Berlin. 2002 erschien sein Debütroman Welt unter, es folgte Ex voto (Droschl, 2011).

20.40 Uhr
Pause
21.00 Uhr
© paul schirnhofer
Indigo

Die Helianau im Norden der Steiermark ist ein Internat für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihm zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der dort tätige junge Mathematiklehrer Clemens J. Setz wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Kinder verschwinden spurlos. Er beginnt, Nachforschungen anzustellen, ohne Ergebnis. Fünfzehn Jahre später berichtet die Zeitung von einem ehemaligen Mathematiklehrer, der in einem aufsehenerregenden Strafprozess von der Anklage freigesprochen wird, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Clemens J. Setz‘ viertes Buch Indigo (Suhrkamp, 2012) ist geheimnisvoll, beunruhigend und spannend – das „radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur“ (Die Welt).

Clemens J. Setz, 1982 in Graz geboren, lebt mit seiner Frau in der Nähe von Graz. Seit 2008 treten bei ihm die Spätfolgen der Indigo-Belastung auf. Seine Bücher: Söhne und Planeten (Residenz, 2007), Die Frequenzen, (Residenz, 2009), für Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes (Suhrkamp, 2011) wurde er mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Er stand auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises, 2009 / 2012.

21.20 Uhr
© reinhard winkler
König, Hofnarr und Volk

Lina Lorbeer wird am Institut für Gedankenkunde und Verstehen aufgenommen. Zuerst, sagt Professor Icks, müsse man sich entscheiden, ob man der König, der Hofnarr oder das Volk sein wolle; insbesondere aber hätte man an die „richtigen Freunde“ zu denken. Häufig bleibt Lina mit Justin und Flora im Hörsaal und spielt den Lehrstoff noch einmal durch – und weiter. Doch an ihrem Institut scheint es um etwas ganz anderes zu gehen. Die Sätze der Lehrenden sind voller Widersprüche, voller Ängste, ja, sie wissen nicht, was sie tun.
Andrea Winkler beschreibt ihn ihrem neuen Buch König, Hofnarr und Volk (Zsolnay, 2013) mit dem schönen Zusatz „Einbildungsroman“ die Geschichte eines großen Wunsches. Es ist Linas Sehnsucht, das eigene Denken und Verstehen immer zarter und feiner werden zu lassen.

Andrea Winkler, 1972 in Freistadt geboren, lebt in Wien. Ihre Bücher: Arme Närrchen (Droschl, 2006), Hanna und ich (Droschl, 2008), Drei, vier Töne, nicht mehr (Zsolnay, 2010).
Sie erhielt mehrere Preise, u.a. den Förderpreis der Republik Österreich.

21.40 Uhr
© michael zechany
Sag ja zu Österreich

In seinem zweiten Roman Sag ja zu Österreich (Milena, 2013) erzählt Fabian Faltin auf ironische Weise die miteinander verflochtenen Geschichten von drei ÖsterreicherInnen und ihrer Rückkehr aus einer Berliner WG. Rolf ist ein junger Adeliger mit politisch-poetischer Ader und einer einflussreichen Mutter. Conny ist eine Singer-Songwriterin und hat eine traumatische kirchliche Vergangenheit, Jakob ist ein genialer Grafiker mit dubioser beruflicher Laufbahn. Im berliner Exil suchen sie die Befreiung von ihrer österreichischen Vergangenheit, bleiben aber zugleich in einer verklärten Sehnsucht nach Heimat gefangen.
Als ökonomische Nöte, persönlichen Streitigkeiten und eines familiären Erbe die drei Exil-ÖsterreicherInnen schließlich wieder nach Österreich zurückführen, trennen sich ihre Wege.

Fabian Faltin, geboren 1980 in Wien, lebt dort. 2010 Veröffentlichung des Foto-Romans Gute Macht. 2012 erhielt er das BMUKK-Staatsstipendium für Literatur.

22.00 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Zehnseiten
Anschliessend