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T E T O T R

FREITAG
22. März 2013

Büchertisch: tiempo nuevo


Moderation: Anna Katharina Laggner
19.30 Uhr
Begrüßung
19.40 Uhr
© lev ledit
Für den Herrscher aus Übersee

Teresa Präauers Debütroman Für den Herrscher aus Übersee (Wallstein, 2012) ist ein Buch übers Fliegenlernen und Abstürzen, über das Lesen von Buchstaben und Sternkarten, über das Aufbrechen in die Welt hinaus, um dort das Fürchten zu lernen. Ein zwillingsgleiches Geschwisterpaar lernt darin von seinem fröhlich-brutalen Großvater alles über Vogelzucht und Flugmaschinen. Und erfährt dabei von seiner vergangenen Liebe zu einer Japanerin, deren geishahafte Anmut und Farbenpracht noch immer durch seine bilderreichen Geschichten geistert.

Teresa Präauer, geboren 1979, ist Autorin und bildende Künstlerin in Wien.
Nach dem Postkartenbuch Taubenbriefe und der gezeichneten Gans im Gegenteil (mit Wolf Haas) ist Für den Herrscher aus Übersee ihr erster Roman und ausgezeichnet mit dem Aspekte Literaturpreis 2012 für des beste deutschsprachige Prosadebüt.

20.00 Uhr
© anna schuler
Kein böses Kind

„Es ist schlimm. Wirklich schlimm“, sagt Nachtigall zu seiner Frau Maria am Telefon. Dabei hätte es eine ganz normale Klassenfahrt nach Griechenland werden sollen. Irgendetwas ist aus dem Ruder gelaufen und jetzt sind Simon, Samuel und Lukas tot. Nachtigall ist nicht mehr derselbe, als er nach Hause zurückkehrt: zu Paul, der schon sieben Jahre alt ist, aber Windeln und dicke Brillen trägt und spricht, als wäre er erst zwei, und zu Maria, die Nachtigall liebt, aber Paul irgendwie hasst, was sich aber nicht schlecht anfühlt.
Kein böses Kind (Luftschacht, 2013) stehen die Figuren den herrschenden Ereignissen ohnmächtig gegenüber. Sie sind getrieben von der Suche nach Ursache und Sinn, finden sich aber letztlich doch nur Unerklärlichem gegenüber.

Fabian Oppolzer, 1984 in Stuttgart geboren, aufgewachsen in Vorarlberg, lebt in Wien.

20.20 Uhr
© gaby gerster
Elsa ungeheuer

Hinter dem kometenhaften Aufstieg des Malers Lorenz Brauer steckt der raffinierte Plan zweier Frauen, nur der jüngere Bruder Karl ist eingeweiht. Die verrätselten Bilder Brauers haben ihren Ursprung in der Kindheit, als die beiden Brüder ihre Mutter verloren haben und sich in die rotzfreche Elsa verliebten. Sie werden sie nie vergessen können.
Astrid Rosenfeld erzählt in ihrem zweiten Roman Elsa ungeheuer (Diogenes, 2013) von einer verrückten Kindheit auf dem Lande und vermittelt Einblicke in die glamouröse moderne Kunstwelt und ihre Perversionen.

Astrid Rosenfeld, 1977 in Köln geboren, lebt in Berlin. Ihr Debütroman Adams Erbe stand 2011 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises.

20.40 Uhr
Pause
21.00 Uhr
© sven paustian
Anatomie einer Nacht

In der Nacht vom 31. August 2008 nehmen sich in einer Kleinstadt im verarmten und weitgehend isolierten Osten Grönlands elf Menschen das Leben. Wie eine Epidemie breitet sich der Freitod in allen gesellschaftlichen Schichten und Altersgruppen des Ortes aus. Oberflächlich betrachtet, stehen diese Selbstmorde in keinerlei Zusammenhang, nur einige der Toten kannten sich flüchtig.
Die EU-Literaturpreis-Gewinnerin Anna Kim erzählt in ihrem neuen Roman Anatomie einer Nacht (Suhrkamp, 2012) die letzten Stunden von elf Menschen und beschreibt die riesige Insel Grönland als Land der Extreme, über dem so viel Kälte und Einsamkeit und zugleich ein tröstlicher Zauber liegen.

Anna Kim, 1977 in Südkorea geboren, lebt in Wien. Ihre Bücher: Die Bilderspur (Droschl, 2004, Die gefrorene Zeit (Droschl, 2008) und das Essay Invasionen des Privaten ( Droschl, 2011). 2012 erhielt sie den EU-Literaturpreis.

21.20 Uhr
© rainer börecz
Wer mit Hunden schläft

Herr Norbert spricht mit seinem Hund, aber auch mit seinem Therapeuten in der Männerberatungsstelle. Seine Mutter war Magd auf dem Leitenbauerhof in einem Dorf an der steirischen Südbahnstrecke. Norbert ist ihr Bankert, von der Familie geduldet, von der Mutter geliebt. Als Norbert sie bei einem Tête-à-Tête mit dem Hofherrn erwischt, schlägt er ihn nieder, woraufhin der Bauer das ohnedies unnütze Kind in einen Zug setzt und ins Kinderheim schaffen lässt. Als der kleine Norbert kurze Zeit später vom Tod seiner Mutter erfährt, werden die Weichen für sein missglücktes berufliches und Liebesleben gestellt.
Harald Darers Debütroman Wer mit den Hunden schläft (Picus, 2013) erinnert vom Ton her an Thomas Bernhardt und ist schockierend wie bei Franz Innenhofer.

Harald Darer, geboren 1975 in Mürzzuschlag, Steiermark, lebt in Berlin. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien und mehrere Preise bei Literaturwettbewerben.
Er steht auf der Shortlist für den Silberschweinpreis der lit.Cologne 2013.

21.40 Uhr
© leo m. bruges
Zuckerleben

Der Debütroman von Pyotr Magnus Nedov, "Zuckerleben" (Dumont, 2013), ist ein wilder Trip vom Zerfall der Sowjetunion bis zur Finanzkrise Europas. Der junge Moldawier ist im krisengeschüttelten Italien unterwegs auf der Suche nach seiner georgischen Teedose. Fast überfährt er ein Teenager-Pärchen, das sich gemeinsam das Leben nehmen will. Die beiden haben gerade ihre Arbeit in der Zuckerfabrik verloren. Er erzählt ihnen Geschichten seiner Jugend und versucht, sie aufzumuntern.
In der zweiten Geschichte befinden wir uns in Nordmoldawien zur Zeit der auseinanderfallenden Sowjetunion. Der junge Spekulant Pitirim Tutunaru findet 40 Tonnen Zucker und verarbeitet sie zu Schnaps, um seine Ausreise nach Italien finanzieren zu können.
Voller Witz und Tempo verwebt Pyotr Magnus Nedov die beiden Geschichten, die unmittelbar zusammenhängen.

Pyotr Magnus Nedov, 1982 in der Sowjetunion geboren, lebt in Köln. Er ist Filmwissenschaftler und arbeitet als Archäologe. Er steht auf der Shortlist für den Silberschweinpreis der lit.Cologne 2013.

22.00 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Zehnseiten