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T E T O T R

DONNERSTAG
19. MÄRZ 2015

Büchertisch: Hartliebs Bücher


Moderation: Anna Katharina Laggner
19.30 Uhr
Begrüßung
19.40 Uhr
© nils a. petersen
Nachbarn

Als Kind flieht Anne Liebert kurz vor dem Mauerfall in den Westen. Später, zurück in Berlin, schlägt sie sich als Altenpflegerin durch, allein mit ihrer Tochter Marie. Hans, Hannah und Matthias haben sich während des Studiums kennengelernt. Die deutsche Geschichte treibt ihre Lebenswege auseinander, ein Verrat führt sie schließlich wieder zusammen.

Madeleine Prahs‘ Debütroman Nachbarn (dtv, 2014) „ist ein berührendes Stück deutscher Gegenwartsliteratur“ (Peter Henning).

Madeleine Prahs wurde 1980 in Karl-Marx-Stadt geboren, wuchs am Ammersee auf und lebt heute in Leipzig. Sie erhielt u.a. ein Werkstattstipendium der Jürgen-Ponto-Stiftung und des LCB.

20.00 Uhr
© affolter/savolainen
Scheinwerfen

Das „Scheinwerfen“ vererbt sich in der Familie Weingart aus Bern seit Generationen und wurde für einige von ihnen inzwischen zur guten Lebensgrundlage. Durch bloße Berührung können die Weingarts verschüttete Erinnerungen anderer Menschen sehen. Aber was als Geschäft gut funktioniert, wird für die Beteiligten mehr und mehr zur persönlichen Falle. Es werden Erinnerungen sein, die vielleicht besser weiterhin geruht hätten.

Guiliano Musio erzählt in seinem Debütroman Scheinwerfen (Luftschacht, 2015) humorvoll abgründig und mit realistischer Prägnanz von der fatalen Macht der Erinnerung.

Guiliano Musio, 1977 in der Nähe von Bern geboren, las in der Endrunde des Open Mike und hat in Zeitschriften und Anthologien publiziert. Außerdem erhielt er mehrere Preise und Stipendien. Er ist neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller Korrektor bei der NZZ.

20.20 Uhr
© katharina manojlovic
Johnny und Jean

Mach gute Kunst. Nichts Geringeres haben Johnny und Jean im Sinn, als sie sich nach dem Sommer in der Kunsthochschule wiederbegegnen. Ein Sprung ins kalte Wasser steht am Beginn dieser Geschichte und hundert Schritte sind noch zu tun für eine Weltkarriere in New York und Paris. Da helfen die Einflüsterungen der alten Meister, gut gespitzte Bundstifte und eine Flasche Pastis. Aber manchmal hilft das alles überhaupt nicht. Was, wenn man beim Anblick von Blumen an Geschlechtsteile denkt? Wenn der eigene Vater ein riesiger Zwerg ist? Wenn man Frauen mit französischen Vornamen liebt?

Teresa Präauer schildert in ihrem zweiten Roman Johnny und Jean (Wallstein Verlag, 2014) das abenteuerliche Leben zweier junger Männer, die sich im Leben und in der Kunst üben.

Teresa Präauer, geboren 1979, lebt in Wien, schreibt und zeichnet. 2012 erhielt sie den Aspekte-Literaturpreis für Der Herrscher aus Übersee und 2013 den Wortspiele-Publikumspreis in München.

20.40 Uhr
Pause
21.00 Uhr
© frederike nass
Legenden

Filbert irrt, von Heimsuchungen geplagt, durch Berlin. In einer Schneenacht trifft er Mae, ihre Liebe scheint einfach und endgültig. Noch kann Filbert nicht zur Ruhe kommen, die Legenden um seinen Großvater, der als Widerstandskämpfer in den Wäldern Osteuropas den Heldentod gestorben ist, treiben ihn um. Dann aber taucht Aureliusz auf, der nicht so harmlos ist, wie er aussieht. Der durch die Zeit zu reisen vermag auf seiner Suche nach der Wahrheit. Aber die lässt sich nicht so leicht finden, wenn jeder eine andere Geschichte erzählt und Filbert eigentlich nur Mae zurückhaben möchte.

Gesa Olkusz‘ Debütroman Legenden (Residenz Verlag, 2015) erzählt von den Gespenstern der Vergangenheit und von der Liebe der Gegenwart.

Gesa Olkusz, geboren 1980, lebt und schreibt in Berlin. Sie hat in einigen Zeitschriften publiziert.

21.20 Uhr
© rainer börecz
Herzkörper

Ihre Rituale sind ebenso brutal wie sinnfrei. Drei Jugendliche, die vor der Stumpfsinnigkeit ihres Daseins fliehen, wenden all ihre Aggressionen gegen Rocko, einen Obdachlosen, der ihnen als Punchingball für alle Lebenslagen dient. Rocko wiederum erträgt langmütig alle Misshandlungen – seine Sehnsucht gilt seinem früheren Leben und seiner ihm entwachsenen Tochter, die mit dem Vater nichts zu tun haben will.

In seinem zweiten Roman Herzkörper (Picus, 2015) erzählt Harald Darer mit Empathie und scharfem Blick von jugendlichen Antihelden, die sich damit abgefunden haben, im Leben keine Gewinner mehr werden zu können.

Harald Darer, geboren 1975 in Mürzzuschlag, Steiermark, lebt und arbeitet in Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften. Für seinen Debütroman Wer mit Hunden schläft (Picus, 2013) bekam er den Tagespreis bei Wortspielen in Wien.

21.40 Uhr
© lukas dostal
Ein dünner Faden

„Ich sitze im fünften Stock des Krankenhauses mit guter Sicht auf den Friedhof unseres kleinen Heimatstädtchens. (…) Ich habe sogar mein altes Fernglas reparieren lassen, um besser sehen zu können. Es gibt ein hübsches Plätzchen zwischen dem Grab meines Urgroßvaters und einer Art ausuferndem Mausoleum, das gewiss einen zutiefst widerwärtigen Landesrat oder anderen Wichtigtuer beherbergt.“ Die lethargischen, schweigsamen Helden leben in ihren kleinen Häuschen in der Kleinstadt.

Die Menschen sind auch in dem neuen Erzählband von Bernhard Strobel Ein dünner Faden (Droschl Verlag, 2015) entsetzlich genervt voneinander und diese Gereiztheit steht jeweils knapp vor einer beängstigenden Entladung.

Bernhard Strobel, geboren 1982 in Wien, lebt als freier Autor in Neusiedel am See und übersetzt aus dem Norwegischen. Veröffentlichungen: Sackgasse (Droschl Verlag, 2007), Nichts, nichts (Droschl, 2010). Diverse Preise und Auszeichnungen, u.a. Förderpreis der Stadt Wien 2014.

22.00 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Zehnseiten