O O E E E T
W I L S I I
E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R

FREITAG
31. MÄRZ 2017

Büchertisch: Facultas


Moderation: Esther Csapo
19.30 Uhr
Begrüßung
19.40 Uhr
© reinhard werner
Dichtersgattin

Um ihren Mann Hubert zum größten Dichter seiner Zeit zu machen, hat Hedwig alles geopfert. Doch seit jeher verweigert er ihr sein „Opus Magnum“. Er beschäftigt sich manisch mit dem österreichischen Bestattungswesen, statt sie zu einer zweiten Alma Mahler zu machen. Während des Besuchs am österreichischen Pavillon während der Biennale in Venedig rastet sie über das gezeigte „Nichts“ aus und all ihr Frust und ihre Wut brechen aus ihr heraus.

Mario Schlembachs Debütroman Dichtersgattin (Otto Müller Verlag, 2017), der in einem gewitzten Sprachakt die österreichische Kulturgeschichte satirisch durchleuchtet, handelt von unerfüllten Sehnsüchten.

Seit 2012 lebt Mario Schlembach als freischaffender Künstler und erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Einladung zu den Werkstatttagen des Burgtheaters (2012), Dramatik-Stipendium des BMUKK (2013), Paliano-Stipendium des Landes NÖ (2015), Reisestipendium des Bundeskanzleramts (2016). Er inszeniert seine Texte auf verschiedenen Bühnen und durch verschiedene Medien u.a.: Der Totengräber des STALAG XVII A (2012, multimediales Theaterstück), Into the landscape/Poetry (2013, Ausstellungskatalog/Performance), Nekrolog eines Wahrspielers (2013, Doku-Fiction), Stiche eines Totengräbers (2014, Performance).

20.00 Uhr
© elena givone
Wie man schlafen soll

In einer namenlosen Steppe blinken die Lichter von Lightraff, einer künstlichen Stadt, die rund um eine Raffinerie aus dem Boden geschossen ist und Arbeit in einer von Klimakatastrophen verwüsteten Welt verspricht. Koslow, Barkeeper in Darkraff, sucht hier sein Glück, genauso wie der ehemalige Landwirt Schreiber und der aalglatte Hayge, der Arbeit in der Stadtverwaltung gefunden hat. Als die Ölquellen versiegen und das straff organisierte Gefüge der Stadt zerbricht, treffen die Herrschaften zum ersten Mal aufeinander. Das aber kann nur böse enden…

Mit abgründiger Komik und kühler Schönheit erzählt Cordula Simon in ihrem neuen Roman Wie man schlafen soll (Residenz, 2016) von der düsteren Zukunft, die uns allen bevorsteht.

Cordula Simon wurde 1986 in Graz geboren, wo sie auch lebt. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften, 2012 erhielt sie den Literaturförderungspreis der Stadt Graz und war 2013 Stipendiatin des LCB. Bisher veröffentlichte sie Der potemkinsche Hund (2012) und Ostrov Mogila (2013).

20.20 Uhr
© christian werner
Realitätsgewitter

Maria bekommt einen Job beim angesagten Modemagazin „The Dusty Glow“, nachts treibt sie sich in Berlin herum und dokumentiert wie eine Kamera die Großstadtrealität. Sie trifft auf viele Gestrandete, aber eine wirkliche Verbindung entsteht nicht. Um nicht zu ertrinken, macht sie sich auf den Weg zurück in ihr Heimatdorf und landet schließlich auf Sylt.

Die Protagonistin Maria begibt sich in Julia Zanges neuem Roman Realitätsgewitter (Aufbau, 2016) auf eine Reise ins Erwachsenwerden und zu sich selbst. Sie ist Teil einer Generation, in der alle nebeneinandertreiben, obwohl sie permanent miteinander vernetzt sind.

Julia Zange lebt und arbeitet in Berlin. 2005 gewann sie den Literaturwettbewerb open mike, 2008 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Die Anstalt der besseren Mädchen. Sie ist Teil der Webserie Transatlantics. Sie schreibt unter anderem regelmäßig für „Zeit online“. In Philipp Grönings Film Mein Bruder Robert, der 2017 Kinopremiere feiert, hat sie als Hauptdarstellerin debütiert.

20.40 Uhr
Pause
21.00 Uhr
© natascha unkart
Tagwache

Im Herbst 2003 leistet sich der schüchterne und ungeschickte Rekrut Thomas Lampl mehrere unverzeihliche Ausrutscher. Durch Wachtmeister Hütters Kollektivstrafen wird Lampl immer öfter das Ziel von Beleidigungen und Schikanen. Dabei will Hütter doch bloß die Disziplin aufrecht erhalten, damit nicht wieder etwas passiert, so wie im Jahr zuvor.

Jakob Pretterhofer erzählt in seinem Debütroman Tagwache (Luftschacht, 2017) nüchtern vom ambivalenten Zustand des Erwachsenwerdens in hierarchischer und zerstörerischer Gemeinschaft, vom Haltfinden in Arbeit und Struktur und dem Widerstand dagegen.

Jakob Pretterhofer, geboren 1985 in Graz, lebt in Wien, arbeitet meistens an Drehbüchern und für Filme. Carl-Mayer-Drehbuchpreis 2011. Thomas-Pluch-Drehbuchpreis für kurze und mittellange Filme 2014. 2013 erschien zusammen mit Eva Hebenstreit das Bilderbuch Hirschhuhnhase und Badewannenpirat.

21.20 Uhr
© matthias prinz
Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens

Die Bewohner vom Haus Nr. 25 haben manches zu verbergen, sie sind seltsam verschworen und kennen sich dabei kaum. Wie die Protagonistin Rita, die fast genauso alt ist wie das Haus, kann wie die Autorin durch die Wände sehen und erzählt spielerisch und aus vielen Perspektiven alltägliche, tragische und komische Episoden aus einer einzigartigen Hausgemeinschaft.
Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens (Wagenbach, 2017) von Juliana Kálnay ist ein fantastischer Debütroman, der sich ins Surreale und Absurde wagt und die allmähliche Verflüchtigung der Nähe beim Zusammenleben thematisiert.

Juliana Kálnay, geboren 1988 in Hamburg, lebt in Kiel. Sie studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim, veröffentlichte in deutsch- und spanischsprachigen Anthologien und Zeitschriften und erhielt das Arbeitsstipendium Literatur des Landes Schleswig-Holstein 2016.

21.40 Uhr
© privat
Der Blick von unten durch die Baumkronen in den Himmel

Drei Wochen im Sommer, eine Wanderung zu Fuß von Wien nach Budapest. Andreas Kurz beschreibt in seiner Erzählung Der Blick von unten durch die Baumkronen in den Himmel (Droschl, 2017) mit großer Intensität, was ihm in der Mitte Europas begegnet.
Diese Reise wird eine Neuschreibung der Geschichte mit Irma, während er Erzähler gleichzeitig in zahlreichen Details beobachtet, wie auf politischer Ebene auch die Länder permanent ihre eigene Geschichte umschreiben, je nach Interessen und Absichten.

Andreas Kurz, geboren 1980 in Attnang-Puchheim, unterrichtet derzeit an einer Moskauer Universität. Von 2011 bis 2013 arbeitete er als Universitätslektor in Budapest und danach als Leiter des Österreichzentrums Schanghai. Regie und Drehbuch bei mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen, Theaterarbeiten, Essays und Erzählungen in Zeitungen und Zeitschriften.

22.00 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Facultas