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DONNERSTAG
22. MÄRZ 2018

Büchertisch: Facultas


Moderation: Esther Csapo
19.30 Uhr
Begrüßung
19.40 Uhr
© alain barbero
Unter Wasser

Mitten aus dem Leben kommen die Geschichten der acht Ich-Erzählerinnen aus Unter Wasser von Susanne Gregor (Droschl, 2018) Sie kreisen um Beziehungen mit allen Aufs und viel mehr Abs . Es knistert, es brodelt, es reibt und bröckelt, es zerbrechen Welten im Kleinen wie im Großen. Die Grenzen verschwimmen, denn so verletzlich die Erzählerinnen sind, so verletzend und schmerzhaft ist ihr Handeln für ihr Gegenüber.

Susanne Gregor moduliert die Tonlagen punktgenau, variiert Stille und Kälte, Ausbrüche und Ausflüchte, Hoffnungen und Sorgen.

Susanne Gregor, 1981 in Zilina (Slowakei) geboren, zog mit ihren Eltern 1990 nach Österreich. Lehrtätigkeit an der University of New Orleans, seit 2005 lebt sie in Wien. 2009 erhielt sie den Förderpreis des Hohenemser Literaturpreises und ein Jahr später den Exil Literaturpreis "Schreiben zwischen den Kulturen". 2011 debütierte sie mit dem Roman Kein eigener Ort, der auf der Shortlist des Alpha-Literaturpreises 2012 stand. 2015 erschien ihr Roman Territorien bei Droschl.

20.00 Uhr
© marco grundt
Lichter im Berg

Im zweiten Erzählband Lichter im Berg (Hoffman und Campe, 2018) von Barbara Aschenwald befinden wir uns in einem Dorf hoch oben in den Bergen: Wenn die Dämmerung kommt, beginnen seine Lichter zu brennen, und ob sie offen leuchten oder verborgen schimmern, Barbara Aschenwald folgt ihnen und findet in ihrem Lichtkreis allerhand Geschichtenstoff. Aus ihm spinnt sie Texte von großer Intensität, pointierte Parabeln, überaus realistische Erzählungen mit magisch-märchenhaften Einsprengseln, ebenso wie solche, die Traumgebilden gleichen. Gemeinsam ist ihnen allen die durchdringende Sprache, mit der sie unsere Zeit beim Schopf packen und nicht weniger als die existenzielle Frage aufwerfen: Jetzt, da wir einmal hier sind - wie ist denn das mit dem richtigen Leben?

Barbara Aschenwaldwurde 1982 in Tirol geboren, sie verfasste Lyrik, Prosa und Hörspiele. Für ihren ersten Erzählband Leichten Herzens(2010) wurde sie mit dem Jürgen-Ponto-Preis ausgezeichnet.

20.20 Uhr
© louis volkmann
Die Letzten

Es ist Herbst in einer Großstadt: Das letzte unsanierte Haus in der Hebelstraße wird leergewohnt. Karl Kramer, 55 Jahre alt, Hausmeister, Elisabeth Buttkies, 72, Deutschlehrerin a.D., und Jersey, 28, Studentin in Teilzeit, sind noch übrig – und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Welt vor der Tür meint es nicht immer gut mit ihnen – so glauben sie. Aber drinnen pflegen sie ihre Wunden und streicheln ihre Narben. Bis der Brief des neuen Hauseigentümers kommt: Auszug. Kernsanierung. Endgültig. Der Kampf der Bewohner um ihr vermeintlich letztes Stückchen Ich beginnt. Man verbarrikadiert sich, Katzen werden vergiftet und Perücken abgefackelt – fast ist es zu spät. Am Ende blühen die Geranien wieder. Es ist Frühling. Drei sind glücklich und einer ist tot.

Der neue Roman von Madeleine Prahs, Die Letzten (dtv, 2017), ist beißend komisch und voll schonungsloser Zärtlichkeit.

Madeleine Prahs, geboren 1980 in Karl-Marx-Stadt, ist dort und am Ammersee aufgewachsen. Sie studierte in München und St. Petersburg. 2014 erschien ihr Debütroman Nachbarn (dtv). Für ihre Arbeit an Die Letzten erhielt sie mehrere Stipendien, u.a. vom LCB. Sie lebt in Leipzig.

20.40 Uhr
Pause
21.00 Uhr
© privat
Sommernachtsreigen

Eine sitzengelassene Frau, nennen wir sie Hannerl, fliegt nach Istanbul und schreibt die Geschichte einer schicksalhaften Begegnung auf: die Geschichte einer Nacht an der Haltestelle am Wiener Brunnenmarkt mit Jägermeister im Flachmann, einem langen Gespräch, vielen verpassten Bussen und einer großen Überraschung, die Geschichte zweier Männer, die am Ende mehr teilen, als wir uns anfangs auszumalen wagten. Es ist die Geschichte von Bertl, von Pawel und von Hannerl.

Voller Empathie und mit ausgeprägtem Sinn für Situationskomik erzählt Anna Herzig in ihrem Debütroman Sommernachtsreigen (Voland & Quist, 2018) von einer Nacht, die das Leben dreier Menschen plötzlich auf Null setzt.

Anna Herzig wurde 1987 als Tochter eines Ägypters und einer Kanadierin in Wien geboren, wo sie auch heute lebt. Nach mehreren Veröffentlichungen im Digitalen erscheint mit Sommernachtsreigen nun ihr erstes gedrucktes Buch.

21.20 Uhr
© www.detailsinn.at
Sonnenkönige

Aidan ist ein Getriebener. Zusammen mit seinen Freunden verliert er sich in Drogen, Fetisch und Partys - immer auf der Suche nach Ekstase, nach Freiheit, nach sich selbst. Doch Aidan ist auch ein Träumer. Im Keller seines Wohnhauses baut er seit Monaten an einem Drachen aus Holz, den er bei "Favilla", einem Festival in der Wüste Nevadas, verbrennen will. Als sich unerwartet neue Türen öffnen - eine Festanstellung im Verlagshaus, eine Zusage für sein Drachenprojekt in Favilla - verebbt Aidans Beziehung zu Hannah. Und als er auch noch Bill begegnet, zu dem er sich magisch hingezogen fühlt, muss er Stellung beziehen.

Marianne Jungmaier taucht in ihrem neuen Roman Sonnenkönige (Kremayr & Scheriau 2018) in eine bunte Welt der Illusionen und Träume ein. Zwischen Zuständen des Rauschs und den Rhythmen elektronischer Musik dringen aber auch die leisen Töne durch - jene der Verlorenen, die nach ihrer Mitte suchen.

Marianne Jungmaier, 1985 in Linz geboren, lebt in Oberösterreich. Ihr erster Roman Das Tortenprotokoll wurde mit dem Georg-Saiko-Preis 2016, Sommernomaden mit der Buchprämie des BKA ausgezeichnet. Für die Arbeit an Sonnenkönige erhielt sie das Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds.

21.40 Uhr
© paul feuersänger
Falsches Licht

Im Nachhinein hätte der Fotograf Schotter vermutlich nicht erklären können, warum er den Auftrag überhaupt angenommen hatte: Eine Ehefrau zu beschatten, war für ihn eine mehr als ungewöhnliche Aufgabe. Dass er dabei nicht sonderlich geschickt vorging, war spätestens in dem Moment klar, als Tanja auf einmal vor ihm stand. Jetzt aber, viele Jahre später, ist es der einstige Auftraggeber, der vor ihm steht: Tanja ist tot und er möchte von Schotter die alten Aufnahmen. Dieser gerät immer mehr unter Druck. Als dann noch ein Mann auftaucht, der Tanja verblüffend ähnlich sieht, muss Schotter sich endgültig seiner Vergangenheit stellen.

David Krems erzählt in seinem Romandebüt Falsches Licht (Picus, 2018) eine Geschichte von Liebe, Verrat und Geheimnissen. Atmosphärisch dicht schildert er eine Ménage à trois.

David Krems,geboren 1977 in Wien, arbeitet in verschiedenen Bereichen der Fotografie und des Films. Seit 2009 Medienarchivar und Lehrbeauftragter an der Uni Wien, Experimentalfilmemacher mit zahlreichen internationalen Festivalteilnahmen.

22.00 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Facultas