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Donnerstag, 28. April 2005
(Tagesprogramm als PDF zum Ausdrucken)
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20.00 Uhr
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Begrüßung |
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20.10 Uhr |
Claudia Klischat
- Morgen. Später Abend
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Verlag C.H. Beck
Der gelungene Roman Morgen. Später Abend (2005) von Claudia
Klischat zeichnet sprachmächtig, wie in einem Fiebertraum, das
Bild sich auflösender Familienverhältnisse und eines in sich
zerfallenden Bewusstseins bei den Protagonisten. Sie haben ihr Leben
nicht mehr im Griff. Die Autorin ist 1970 geboren, hat in München
studiert und erhielt 2004 den Bayerischen Förderpreis für
ihren Erzählband Tiefausläufer. Ebenfalls im Jahr 2004
wurde ihr Theaterstück Gestern in Leipzig
uraufgeführt.
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20.30 Uhr |
Sünje Lewejohann
- Am Sonntag will Gott zu Atem kommen
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Dumont Literaturverlag
In ihrem Debütroman Am Sonntag will Gott zu Atem kommen
(2005) erzählt Sünje Lewejohann von dem archaischen Leben auf
Munk, einer fiktiven Halbinsel in der Ostsee. Sie erschafft eine Welt,
in der ein blinder Esel dem Meer entsteigt, Dorfbewohner blutige Jagd
auf Hunderudel machen und Zwillingsschwestern einander das Leben
stehlen. Eine unheimliche Bedrohung bestimmt das Leben der Bewohner von
Munk. Eine Gemeinschaft voller wilder Geheimnisse und ängstlicher,
stumpfer Liebe. Sünje Lewejohann, 1972 in Flensburg geboren, ist
Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift "EDIT".
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20.50 Uhr |
Christoph Peters
- Heinrich Grewents Arbeit und Liebe
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btb
Der 1966 in Kalkar geborene Christoph Peters erhielt den
Aspekte-Literaturpreis für sein 1999 erschienenes Romandebüt
Stadt Land Fluss. Nach dem Erzählband Kommen und gehen,
manchmal bleiben (2001) und dem Roman Das Tuch aus Nacht
erscheint jetzt als Neuausgabe sein Frühwerk Heinrich Grewents
Arbeit und Liebe (2005), eine hervorragende Satire über die
modernen Kleinbürger. Stilistisch souverän sondiert er die
Abgründe unter der Oberfläche eines wohlgeordneten Lebens.
Der pedantische Betriebswirt Heinrich Grewent gerät auf einer
Dienstreise in einen Strudel von paranoiden Gedanken und wird immer
mehr von lang verdrängten Ängsten und Trieben übermannt.
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21.10 Uhr
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PAUSE |
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21.30 Uhr |
Lena Gorelik
- Meine weißen Nächte
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SchirmerGraf Verlag
Die Mutter ruft mindestens einmal täglich an und erkundigt sich,
ob Anja auch genug gegessen hat. Die stark vergessliche
Großmutter lebt in ihrer Sankt-Petersburger Vergangenheit und der
Bruder wendet sich dem Buddhismus zu. Dies ist der tägliche
Wahnsinn in Anjas russischer Familie, die zuvor nach Deutschland
eingewandert ist. Anja lebt mit ihrem deutschen Freund zusammen und
versucht so gut es geht, ihre doppelte Identität zu leben. Lena
Gorelik hat mit Meine weißen Nächte (2004) einen
hinreißend komischen, leicht melancholischen Debütroman
geschrieben. 1981 in Sankt Petersburg geboren, kommt sie 1992 mit ihrer
Familie als "Kontingentflüchtling" nach Deutschland. Sie studiert
in München und ist auch als Übersetzerin tätig.
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21.50 Uhr |
Raul Zelik
- Berliner Verhältnisse
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Blumenbar Verlag
Eine Wohngemeinschaft in Berlin Kreuzberg. Mario und seine Mitbewohner
beschließen, ihren mittellosen rumänischen Nachbarn zu
helfen und Geld für sie einzutreiben; Löhne, die den
Rumänen zwar noch zustehen, die aber irgendwo "in den unendlichen
Weiten des Outsourcing" verloren gegangen sind. Die WG hat mit ihrer
Aktion Erfolg - und entwickelt sich schnell zu einem privaten
Inkasso-Unternehmen, das selbst für Berliner Verhältnisse
ungewöhnlich ist. In seinem mitreißenden und sehr komischen
Roman Berliner Verhältnisse (2005) porträtiert Raul
Zelik eine Gesellschaft, die Deutschland heißt. Herkunft und
Heimweh, Privatleben und Politik, Geld und Glück sind immer wieder
auf höchst seltsame Weise miteinander verbunden. Es ist im
übrigen eine Gesellschaft, die sich längst aufgelöst hat
- und gerade erst neu zusammensetzt. Raul Zelik, 1968 in München
geboren, hat mehrere Romane geschrieben und verschiedene Preise und
Stipendien bekommen.
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22.10 Uhr |
Peter Zilahy
- Die letzte Fenstergiraffe
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Eichborn Berlin
Lesung und Multimediaperformance
"Wie bei jedem Meilenstein wirkt das Buch, als sei es von einem
Journalisten geschrieben, der gleichzeitig die Imagination eines
Dichters hat." (Peter Esterházy) Viel Lob hat Peter Zilahy für
sein literarisches Debüt Die letzte Fenstergiraffe (mit
einem Vorwort von Ingo Schulze) (2004) bekommen. Es ist ein Mix aus
Wörterbuch, Reportage, Roman, Essay und Erlebnisbericht. Peter
Zilahy entwirft ein lebendiges Mosaik des verwirrend vielgestaltigen
Europas, durchzogen vom Geruch der Freiheit. Peter Zilahy, "der
ungarische Andy Warhol" (Arnon Grünberg), wurde 1970 in Budapest
geboren. Er hat sich als Prosaautor und als Herausgeber einer
internationalen Debütreihe (Pelevin, Schulze, Stasiuk,
Grünberg etc.) einen Namen gemacht. Die letzte Fenstergiraffe
wurde in 15 Sprachen übersetzt und zuletzt in der Urkaine zum Buch
des Jahres gekürt. Es gibt zusätzlich zum Buch eine
Multimedia-CD-ROM. Weitere Infos unter: www.zilahy.net.
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23.00 Uhr
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Kür des Tagespreisträgers |
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Büchertisch: Buchhandlung Lehmkuhl
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