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Rabea Edel
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Luchterhand Literaturverlag
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Zwei Schwestern haben sich, nachdem ihre Mutter die Familie verlassen
hat, gegeneinander verschworen. Jede will mutiger sein als die andere,
schlauer und begehrenswerter. Als sich die beiden den selben Mann
verlieben, wird das Spiel zu einem harten Wettstreit. Rabea Edels
Debütroman Das Wasser, in dem wir schlafen (Luchterhand,
2006) ist ein Roman voller Poesie und berührender Bilder. Die
Autorin ist 1982 geboren und lebt in Berlin. Sie ist Preisträgerin
des zwölften open-mike (2004) und hat 2005 ein Stipendium der
Jürgen-Ponto- Stiftung bekommen.
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Matthias Göritz
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Berlin Verlag
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Dem jungen Nicki reißt die Fahrradkette und er rast die
Dorfstraße hinunter, auf die vielbefahrene Bundesstraße zu,
an einem besonderen Tag in den 80er-Jahren irgendwo im Norden
Deutschlands - ein furioser Anfang des Debütromans Der kurze
Traum des Jakob Voss (Berlin Verlag, 2005) von Matthias
Göritz. Nicki ahnt, dass sich an diesem Tag - dem einjährigen
Jubiläumsfest der Geflügelfarm seines Vaters - das Schicksal
seiner Eltern entscheiden wird. Ohnmächtig und wie im Rausch muss
er mit ansehen, wie der charismatische Vater Opfer seiner eigenen
sozialutopischen Unternehmerträume wird. Matthias Göritz,
1969 in Hamburg geboren, lebt in Frankfurt. 2001 erschien sein erster
Gedichtband Loops. Für seinen Debütroman erhielt er
den Hamburger Literaturförderpreis.
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Susanne Heinrich
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Dumont Literaturverlag
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Die Erzählerinnen in Susanne Heinrichs Debüt In den Farben
der Nacht (DuMont, 2005) sind jung, hungrig nach Erfahrungen, aber
auch schon abgebrüht. Sie haben Sehnsucht und Angst, träumen
von Nähe und trösten sich mit den Falschen. Bis zur Liebe
kommt es nicht. Schonungslos, selbstbewusst und verstörend
lässt die Autorin ihre Figuren umherirren. Sie malt die
Nachthälften der Wirklichkeit in betäubend strahlenden
Farben. Susanne Heinrich, 1985 in Leipzig geboren, lebt in Coburg.
2002 erhielt sie den Publikumspreis des Hattinger Förderpreises
und 2003 einen der Limburg- Preise für literarische Prosa;
außerdem ist sie Sängerin einer Band.
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Katja Huber
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P. Kirchheim Verlag
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Popkulturelle Lebensentwürfe der Münchner Endzwanziger werden
als langweilige Uniformiertheit enttarnt. Nebenbei werden die
Kulturunterschiede zwischen Deutschen und Russen anhand packender
Dialoge dargestellt. Intelligent, sprachgewaltig, sehr komisch und
rasant geschrieben entwickelt Katja Huber ein Geflecht der
Eindrücke und Empfindungen zwischen Orten und Zeiten, in dem die
Protagonistin Anna immer wieder auf ihre Großmutter hört:
"Die beste Aussicht auf das, was man will, hat man von Orten, die ganz
weit weg sind von dem, was einen interessiert." Katja Huber
erzählt in ihrem Debütroman Fernwärme (P.
Kirchheim Verlag, 2005) aus wechselnden Perspektiven die Geschichte
einer jungen Frau auf der Suche nach sich selbst und ihrer
Familiengeschichte. Die Autorin, 1971 geboren, lebt und arbeitet in
München. Seit 1999 ist sie als Journalistin für den
Zündfunk tätig. Sie hat mehrere Hörspiele geschrieben
und mehrere Erzählungen in Anthologien publiziert.
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Michal Hvorecky
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Tropen Verlag
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Michal Hvoreckys City: Der unwahrscheinlichste aller Orte
(Tropen Verlag, 2006) ist eine Groteske über das neue Europa in
Form einer Liebesgeschichte. Der Autor lässt eine Generation aus
der Mitte Europas zu Wort kommen, die nichts anderes kennt als den
Kapitalismus in seiner extremsten Ausprägung. Neugeborene werden
Nivea, McDonald oder Gucci genannt, da große Konzerne für
die Namensgebung bezahlen. In dieser Welt versucht der Protagonist
Irvin Mirsky zusammen mit seiner großen Liebe Lina, sich und die
Welt von der Übermacht der Bilder zu befreien. Michal
Hvorecky, geboren 1976, lebt in Bratislava. Er hat bisher zwei
Erzählbände und einen Roman veröffentlicht. In der "FAZ"
und der "Zeit" sind mehrfach Essays und Geschichten von ihm erschienen,
er hat mehrere Literaturpreise und Stipendien erhalten.
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Thomas Lang
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C.H. Beck Verlag
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Der Münchner Bachmannpreisträger Thomas Lang erzählt in
seinem zweiten, preisgekrönten Roman Am Seil (Verlag C.H.
Beck, 2006) auf packende und präzise Art die bewegende Geschichte
eines Vater-Sohn-Konflikts. Als der ehemals bekannte Fernsehmoderator
Gerd Kesperg seinen Vater überraschend im Altersheim besucht,
beschließen die beiden, gemeinsam zu dem Hof, auf dem sie
früher gelebt haben, zu fahren. Aus ihrem lebenslangem Machtkampf
entwickelt sich eine prekäre Nähe. Überraschenderweise
ist es der Sohn, der einen weiteren stillschweigenden Entschluss der
beiden zielstrebig umsetzt. Thomas Lang, geboren 1967, lebt und
arbeitet als Autor in München. 2002 erschien sein erster Roman
Than, ausgezeichnet mit dem Bayerischen Staatsförderpreis
und dem Marburger Literaturpreis. 2005 erhielt er den
Ingeborg-Bachmann-Preis für einen Auszug aus Am Seil.
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Kristof Magnusson
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Verlag Antje Kunstmann
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Auf Weihnachten in Reykjavik hat sich Lárus richtig gefreut: mit
Mathilda und Svend und mit Milan. Aber alles verläuft anders, als
Lárus es sich in Hamburg ausgemalt hat. Es fängt damit an, dass er
laut isländischem Melderegister tot ist und deswegen keine Videos
ausleihen kann. Als ein eifersüchtiger DJ seine Tür eintritt,
flüchtet er in die verrückte Wohngemeinschaft von Mathilda.
Nach dem Selbstmord (?) des Mitbewohners Dagur kommt er einem Geheimnis
auf die Spur und verstrickt sich in eine Familiengeschichte, die ihn
überraschend mit seiner isländischen Herkunft konfrontiert.
Kristof Magnussons Debütroman Zuhause (Verlag Antje
Kunstmann, 2005) erzählt mit großer Leichtigkeit und viel
Witz eine wilde Geschichte aus dem Großstadtleben am Polarkreis.
Kristof Magnusson, 1976 in Hamburg geboren, hat mehrere
erfolgreiche Theaterstücke geschrieben, die vom Deutschen
Literaturfonds gefördert worden sind. Außerdem erhielt er
den Literaturförderpreis der Hansestadt Hamburg.
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Sebastian Orlac
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Klett-Cotta
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Anstatt einen Schritt nach vorn zu machen, verlaufen sich vier
Protagonisten auf der Suche nach einer Ersatzfamilie in ihren eigenen
Gefühlskulissen. Das ganze Leben ist nichts als ein
anrührendes und doch groteskes Theaterstück, in dem es darum
geht, eine passende Rolle für sich zu finden. In seinem
Debütroman Verteidigung der Himmelsburg (Klett-Cotta, 2006)
beschreibt Sebastian Orlac auf lustige und intelligente Weise die
Befindlichkeiten und Lebensentwürfe der heutigen 30- und
40-Jährigen. Sebastian Orlac, geboren 1970, wuchs in
München auf und lebt jetzt in Berlin. Er schreibt
Theaterstücke und Drehbücher für Fernsehfilme. Für
Verteidigung der Himmelsburg erhielt er das Alfred-Döblin-
Arbeitsstipendium.
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Javier Salinas
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Ammann Verlag
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Wer ist E.? Wenn er das nur selbst wüsste. Seine Mutter kann sich
noch nicht mal mehr an seinen Vater erinnern. Als junge Frau hat sie
eine Reise durch Europa gemacht, quer durch 43 Länder. In dem
Roman E. (Ammann, 2006) von Javier Salinas fantasiert sich der
Protagonist E. in die verschiedensten Berufe zu unterschiedlichsten
Zeiten in allerlei Ländern: ob als russischer Komponist, als
Alkoholiker in Budapest oder als Hundebesitzer in der Badewanne. Alles
nur Fantasie oder ist er ein armer Irrer und braucht dringend seine
Pillen? Javier Salinas, 1972 in Bilbao geboren, lebt in Madrid und
Köln. Er hat zwei Romane und drei Gedichtbände geschrieben.
2004 erschien sein erfolgreicher Roman Die Kinder der Massai als
Übersetzung im Ammann Verlag.
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Olaf Schmidt
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Eichborn Berlin
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Anselm hat die Insel Föhr, auf der er geboren ist, schon lange
hinter sich gelassen. Als er erfährt, dass ein Fragment des
Meisterwerks "Die stille Hochzeit" von Olaf Braren, einem
autodidaktischen Malergenie, auf der Insel gefunden worden ist, macht
er sich auf die Reise zu der Insel und ihren verschlossenen Bewohnern.
Seine Ahnung, dass für einige Inselbewohner unliebsame
Erinnerungen mit dem Bild verbunden sind, bestätigt sich schnell.
Olaf Schmidts Debütroman Friesenblut (Eichborn Berlin,
2006) ist eine atemberaubend erzählte Expedition in die von
Naturgewalten geprägte friesische Geschichte, die Sitten und die
Mentalität der Friesen sowie in die Vergangenheit des
Protagonisten. Olaf Schmidt, 1971 auf Föhr geboren, ist
Literaturredakteur des Stadtmagazins Kreuzer in Leipzig.
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Sasa Stanisic / Thomas Pletzinger / Simon Roloff
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Luchterhand Literaturverlag
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Der Publikumspreisträger 2005 beim Bachmannwettbewerb, Sasa
Stanisic (1978), veranstaltet zusammen mit den Autoren Thomas
Pletzinger (1975) und Simon Roloff (1980) eine Fußballperformance
mit dem Titel: Auswärtssieg. Text, Bild, Ton und die Liebe
zum Fußball, die Geschichten, die er schreibt und die ihn
beschreiben - Fußball in seinen vielen Facetten ist das zentrale
Thema dieser Literaturperformance. Nach einer gemeinsamen
Liebeserklärung an den Fußball eröffnet
"Auswärtssieg" mit "Gott hinter den Füßen hält
Dino Zoff vielleicht den Elfer", einem Text von Sasa Stanisic. Den
Hauptteil der Performance bestreiten die von den drei Autoren gemeinsam
geschriebenen "unglaublichen Aventüren der Herren Doktoren
Äcki Ärdal und Vincent Bochum". Da die zweite Halbzeit
bekanntermaßen meist die spannenderen, weil entscheidenden
Fußballminuten enthält, präsentieren die Autoren an
diesem Abend auch nur den zweiten Teil ihrer Fußballperformance.
Die Autoren haben in diversen Literaturzeitschriften wie Volltext
oder Edith und Anthologien publiziert. Sasa Stanisic hat dieses Jahr
das Literaturstipendium für die Villa Waldberta bekommen; sein
Debütroman wird im Herbst 2006 im Luchterhand Literaturverlag
erscheinen.
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Michael Stavaric
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Residenz Verlag
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Elisa ist Maklerin, leere Wohnungen sind ihre Passion. Hinter den
Türen, die das Leben aussperren fühlt sie sich nachts sicher.
Bis eine Wohnung nach der anderen von einem Brandstifter heimgesucht
wird und in Flammen aufgeht. Michael Stavaric hat mit seinem Roman
stillborn (Residenz 2006) gleich zwei Krimis in einem
geschrieben. Und mehr als das: In unwiderstehlicher Manier erzählt
er von einer ebenso unwiderstehlichen Frau. Wie schon in Europa,
eine Litanei (Kookbooks 2005) beeindruckt Stavaric durch seine
rhythmische, poetische Sprache. Michael Stavaric wurde 1972 in
Brünn geboren und lebt heute als Autor, Übersetzer und
Herausgeber in Wien.
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Kevin Vennemann
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Suhrkamp Verlag
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Versteckt im Baumhaus beobachtet zwei Zwillingsschwestern die
Zerstörung ihres Weilers durch deutsche Soldaten und polnische
Bauern. Mit einem Schlag zerbricht die funktionierende
Zweckgemeinschaft, die Juden und Katholiken dort über die Jahre
verbunden hat. Die Kinder durchleben die letzten Augenblicke ihrer
Kindheit wie im Zeitraffer. Ihre Flucht gerät zu einer Flucht vor
dem Ende der Vergangenheit. Kevin Vennemann hat in seinem
Debütroman Nahe Jedenew (Suhrkamp, 2005) in einer
unglaublich suggestiven Sprache die traumatischen Geschehen unserer
Geschichte thematisiert - an einem fiktiven Ort. Kevin Vennemann
ist 1977 geboren und lebt in Wien und Berlin. 2002 erschien sein
Erzählungsband Wolfskinderringe.
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Vladimir Vertlib
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Deuticke Verlag
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In den drei Geschichten seines neuen Erzählbandes Mein erster
Mörder (Deuticke, 2006) zeichnet Vladimir Vertlib das Leben
von Menschen, die zwischen politischer Willkür und schicksalhaften
Gegebenheiten ihre Würde oder auch nur ihr nacktes Leben zu
bewahren versuchen, nach: ruhig und unaufgeregt, stets auf
Augenhöhe mit den Menschen, - und gerade deshalb umso spannender.
Vladimir Vertlib, geboren 1966 in Leningrad, dem heutigen St.
Petersburg, emigrierte 1971 mit seiner Familie nach Israel. Später
übersiedelte er nach Österreich, dann zurück nach
Israel, in die USA und schließlich, 1981, wieder nach
Österreich. Er studierte Volkswirtschaftslehre in Wien und lebt
derzeit in Salzburg.
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Nikolai Vogel / Kilian Fitzpatrick
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Black Ink
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Eine Reise auf den eigenartigen Trabanten - Vergnügungsort oder
Paradies? Nikolai Vogel und Kilian Fitzpatrick lesen aus Mond0 (Black
Ink). Die ersten Bände des im Entstehen begriffenen Neunteilers
liegen als Betaversionen vor. Der Text entsteht auch mit den
Auftritten. Musik mischt sich unter die Worte. Licht bewegt den Raum.
Die Visuals werden von Doublevisions projiziert. Der
Münchener Autoren Nikolai Vogel (1971) und Kilian Fitzpatrick
(1972) betreiben das Literaturprojekt Black Ink und kuratieren die
monatliche Lesereihe Season II. Neben jeweils eigenen Textvorhaben
schreiben sie an gemeinsamen Werken. Beide erhielten den
Kulturförderpreis des Landkreises Landsberg. Nikolai Vogel nahm am
12. open-mike 2004 und am 29. Bachmann- Wettbewerb 2005 teil.
Doublevisions bereichern seit einigen Jahren die Club- und
Nachtlandschaft mit ausgefallenen Diashows.
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Norbert Zähringer
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Rowohlt Verlag
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Berlin, 1985. Der Flüchtlingsjunge Ismael fällt beim
Landeanflug aus dem Fahrwerkschacht eines Flugzeugs und überlebt.
Diese Geschichte, die Geschichte einer Freundschaft und die Geschichte
seiner Familie, in der ein geheimnisvoller Großvater eine
teuflische Rolle spielte, erzählt der Protagonist Alp auf
hinreißende und haarsträubend-komische Art. Die Figuren in
Norbert Zähringers zweitem Roman Als ich schlief (Rowohlt,
2006) sind verschroben: Mitarbeiter eines Wach- und
Schließdienstes, ein Imbissbudenmillionär, die
cocktailtrinkende Vermieterin Miss Elli und viele andere
Außenseiter mehr. In Zähringers fesselnden und
anrührenden Roman hängt alles möglicherweise mit allem
zusammen. Norbert Zähringer, 1967 geboren, lebt in Berlin; er
wurde für sein Romandebüt So (2001) von der Presse
gefeiert: "Eines der komischsten, schrägsten und absurdesten
Debüts der letzten Jahre" (Süddeutsche Zeitung).
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