Samstag, 11. März 2006
 
 
Moderation: Hans Pleschinski
 
 
 
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
Der kurze Traum des Jakob Voss

Dem jungen Nicki reißt die Fahrradkette und er rast die Dorfstraße hinunter, auf die vielbefahrene Bundesstraße zu, an einem besonderen Tag in den 80er-Jahren irgendwo im Norden Deutschlands - ein furioser Anfang des Debütromans Der kurze Traum des Jakob Voss (Berlin Verlag, 2005) von Matthias Göritz. Nicki ahnt, dass sich an diesem Tag - dem einjährigen Jubiläumsfest der Geflügelfarm seines Vaters - das Schicksal seiner Eltern entscheiden wird. Ohnmächtig und wie im Rausch muss er mit ansehen, wie der charismatische Vater Opfer seiner eigenen sozialutopischen Unternehmerträume wird.

Matthias Göritz, 1969 in Hamburg geboren, lebt in Frankfurt. 2001 erschien sein erster Gedichtband Loops. Für seinen Debütroman erhielt er den Hamburger Literaturförderpreis.

20.30 Uhr
Verteidigung der Himmelsburg

Anstatt einen Schritt nach vorn zu machen, verlaufen sich vier Protagonisten auf der Suche nach einer Ersatzfamilie in ihren eigenen Gefühlskulissen. Das ganze Leben ist nichts als ein anrührendes und doch groteskes Theaterstück, in dem es darum geht, eine passende Rolle für sich zu finden. In seinem Debütroman Verteidigung der Himmelsburg (Klett-Cotta, 2006) beschreibt Sebastian Orlac auf lustige und intelligente Weise die Befindlichkeiten und Lebensentwürfe der heutigen 30- und 40-Jährigen.

Sebastian Orlac, geboren 1970, wuchs in München auf und lebt jetzt in Berlin. Er schreibt Theaterstücke und Drehbücher für Fernsehfilme. Für Verteidigung der Himmelsburg erhielt er das Alfred-Döblin- Arbeitsstipendium.

20.50 Uhr
City: Der unwahrscheinlichste aller Orte

Michal Hvoreckys City: Der unwahrscheinlichste aller Orte (Tropen Verlag, 2006) ist eine Groteske über das neue Europa in Form einer Liebesgeschichte. Der Autor lässt eine Generation aus der Mitte Europas zu Wort kommen, die nichts anderes kennt als den Kapitalismus in seiner extremsten Ausprägung. Neugeborene werden Nivea, McDonald oder Gucci genannt, da große Konzerne für die Namensgebung bezahlen. In dieser Welt versucht der Protagonist Irvin Mirsky zusammen mit seiner großen Liebe Lina, sich und die Welt von der Übermacht der Bilder zu befreien.

Michal Hvorecky, geboren 1976, lebt in Bratislava. Er hat bisher zwei Erzählbände und einen Roman veröffentlicht. In der "FAZ" und der "Zeit" sind mehrfach Essays und Geschichten von ihm erschienen, er hat mehrere Literaturpreise und Stipendien erhalten.

21.10 Uhr
Pause (20 Minuten)
21.30 Uhr
Zuhause

Auf Weihnachten in Reykjavik hat sich Lárus richtig gefreut: mit Mathilda und Svend und mit Milan. Aber alles verläuft anders, als Lárus es sich in Hamburg ausgemalt hat. Es fängt damit an, dass er laut isländischem Melderegister tot ist und deswegen keine Videos ausleihen kann. Als ein eifersüchtiger DJ seine Tür eintritt, flüchtet er in die verrückte Wohngemeinschaft von Mathilda. Nach dem Selbstmord (?) des Mitbewohners Dagur kommt er einem Geheimnis auf die Spur und verstrickt sich in eine Familiengeschichte, die ihn überraschend mit seiner isländischen Herkunft konfrontiert. Kristof Magnussons Debütroman Zuhause (Verlag Antje Kunstmann, 2005) erzählt mit großer Leichtigkeit und viel Witz eine wilde Geschichte aus dem Großstadtleben am Polarkreis.

Kristof Magnusson, 1976 in Hamburg geboren, hat mehrere erfolgreiche Theaterstücke geschrieben, die vom Deutschen Literaturfonds gefördert worden sind. Außerdem erhielt er den Literaturförderpreis der Hansestadt Hamburg.

21.50 Uhr
Das Wasser in dem wir schlafen

Zwei Schwestern haben sich, nachdem ihre Mutter die Familie verlassen hat, gegeneinander verschworen. Jede will mutiger sein als die andere, schlauer und begehrenswerter. Als sich die beiden den selben Mann verlieben, wird das Spiel zu einem harten Wettstreit. Rabea Edels Debütroman Das Wasser, in dem wir schlafen (Luchterhand, 2006) ist ein Roman voller Poesie und berührender Bilder.

Die Autorin ist 1982 geboren und lebt in Berlin. Sie ist Preisträgerin des zwölften open-mike (2004) und hat 2005 ein Stipendium der Jürgen-Ponto- Stiftung bekommen.

22.10 Uhr
Texte von Student/innen der Literaturwerkstatt Manuskriptum
Christoph Kastenbauer, Madeleine Prahs, Corinna Sigmund, Kai Wiegandt - Literaturwerkstatt Manuskriptum / LMU

Einführung: Georg M. Oswald

22.50 Uhr
Kür des Tagespreisträgers
23.00 Uhr
Bayern2Radio Jurypreis für junge Literatur

Der Preis ist dotiert mit 1.000 Euro, die Juroren sind: Eberhard Falcke, Maria Klaner und Cornelia Zetzsche.

 
 
 
 
 

Büchertisch: Buch in der Au