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T E T O T R

DONNERSTAG
10. MÄRZ 2011

Büchertisch: Buchhandlung Lehmkuhl


Moderation: Cornelia Zetzsche
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© Rabea Edel
Amerikanische Gefühle

In Susanne Heinrichs zweitem Erzählband Amerikanische Gefühle, Dumont Verlag 2011, leiden die Frauen und Männer an der Liebe. Sie straucheln, sie verletzen sich. Eine Frau verreist, um ihrer verlorenen Liebe zu entkommen. Auf Korsika muss sie zum zweiten Mal Abschied nehmen. Eine andere Frau ist permanent auf der Jagd nach der Droge Liebe und die nächste entdeckt in San Francisco ihre Jugend wieder.
Die Protagonisten befinden sich überall dort, wo die Welt auf der Kippe steht. Kann man Liebe und Sex vereinbaren und wo liegen die Grenzen einer offenen Beziehung?

Susanne Heinrich, 1985 in Leipzig geboren, lebt als Schriftstellerin und Sängerin der Band watching me fall in Berlin. Zuletzt erschienen die Romane Die Andere (2007) und So, jetzt sind wir alle mal glücklich (2009, beide Dumont). 2010 ist sie Stipendiatin der Villa Aurora in Los Angeles.

20.30 Uhr
© Katrin Hiller
Gloria

"Man spürt den Boden unter sich. Die Straßen rufen und du gehst", sagt Gloria in der Titelerzählung aus Daniela Dröschers Debüterzählband, Berlin Verlag 2010. Die Unsicherheiten und Ängste, die ihre Protagonisten heimsuchen, und ihre Verwandlungen erzeugen eine geheimnisvolle Atmosphäre. Die Figuren verhalten sich nicht wie erwartet, sie sind sich selbst und den anderen ein wenig fremd.
Die Geschichten sind abgründig, aber auch poetisch und witzig geschrieben. Lebenslügen werden unbarmherzig dargestellt. Durch Achtlosigkeit, Scham oder Paranoia bringen wir uns um den perfekten Moment - oder noch schlimmer: um das Lebensglück.

Daniela Dröscher, 1977 in München geboren, lebt in Berlin. Sie schreibt für das Theater. 2009 erschien ihr Debütroman Die Lichter des George Psalmanazar, Berlin Verlag. Sie erhielt zahlreiche Preise.

20.50 Uhr
© Vasili Bakalos
Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen

In seinem neuen Roman Wenn die Kinder Steine ins Wasser werfen, Jung und Jung 2011, durchquert Xaver Bayer die Welt in einem Satz. Der Protagonist befindet sich am Flughafen in Brüssel und wartet auf seine Verbindung. Hier beginnt und endet seine eigenwillige Reise ins Ich. Die Gegenstände, Sprachfetzen und wachsenden Assoziationsketten, z.B. aus chinesischem Feuerwerk oder dem Klang einer mechanischen Nachtigall des 19. Jahrhunderts, bevölkern diesen Bewusstseinsstrom. Ein Roman voller Magie, in sehr genauer Sprache verfasst.

Xaver Bayer, 1977 in Wien geboren, lebt dort als Schriftsteller. Er erhielt mehrere Stipendien und Auszeichnungen, u.a. 2008 den Hermann-Lenz-Preis. Zuletzt erschienen Weiter (2006) und Die durchsichtigen Hände (2008).

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© Lukas Beck
Brenntage

Nach dem Tod der Mutter zieht der namenlose Ich-Erzähler in Michael Stavarics neuestem Roman Brenntage, C.H. Beck Verlag 2011, zu seinem Onkel. Die beiden leben dort in einer abgeschiedenen Siedlung in den Bergen. Die Vergangenheit der Einwohner wird jährlich während der "Brenntage" in Form wertloser Gegenstände und schriftlicher Zeugnisse eben dieser Vergangenheit verbrannt. Eine Erfindung des Onkels, der eine unerschöpfliche Quelle eigensinniger und abgründiger Weisheit verkörpert. Nach einem verheerenden Brand in der Siedlung führt er die Bewohner in die nahe gelegenen Minen…
Michael Stavaric hat einen Roman über das Erwachsenwerden geschrieben, einfühlsam und voller Magie, in einer schillernd poetischen Sprache.

Michael Stavaric, 1972 in Brno geboren, lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Wien. Er hat Kinderbücher, Essays und Romane geschrieben, u.a. stillborn (2006), Terminifera (2007) und Böse Spiele (2009). Er erhielt zahlreiche Literaturpreise und Stipendien, zuletzt wurde er für Auszüge aus Brenntage mit dem Literaturpreis Wartholz und dem Hohenemser Literaturpreis ausgezeichnet.

21.50 Uhr
© Christina Maria Oswald
Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe

Als der Münchener Journalist Nikol Nanz abends nach Hause kommt, entdeckt er ein fremdes Paar Herrenschuhe draußen vor der Tür. Er übt sich im Rückzug und richtet sich unter der Treppe häuslich ein. In seinem Versteck arbeitet er an einem Text über die Erstbesteigung der Eiger-Nordwand, aber die Arbeit gerät bald ins Stocken. Er grübelt über die ungelösten Rätsel um seine Freundin. Eines Tages wird er von dem alten Schmuskatz in seinem Versteck entdeckt. Der ehemalige Gletscherfotograf und Büchersammler lädt ihn zum Essen ein.
In seinem Debütroman Die Besteigung der Eiger-Nordwand unter einer Treppe, Hoffmann und Campe 2011, lockt Max Scharnigg den Leser in eine literarische Wunderkammer und führt ihn auf verschlungenen Wegen die Eiger-Nordwand und letztendlich auch wieder das Treppenhaus hinauf.

Max Scharnigg, geboren 1980, lebt in München. Er ist u.a. Redakteur bei jetzt.de, dem Jugendmaganzin der SZ. Seine "Hauptsatz"-Kolumne in der SZ liegt unter dem Titel Das habe ich jetzt akustisch nicht verstanden seit Herbst 2010 vor. Für sein Romandebüt erhielt er das Literaturstipendium der LH München und wurde für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert.

22.10 Uhr
© eltorn
Parken nur Café Frühtau

Thomas Glatz' zweiter Miniroman Parken nur Café Frühtau, Black Ink 2011, spielt in einem fiktiven Schrobenhausen. Wir verfolgen die Schreibversuche von Herrn N., am Ende überquert er die Straße und wird von einem Auto erfasst. Noch am Unfallort erliegt er seinen Verletzungen.
Thomas Glatz verwendet die kleine Form, die es ihm ermöglicht, die Menschen in ihrem Handeln und Denken auf unaufdringliche Art poetisch und bildhaft zu schildern; voller trockenem Witz und ironischer Distanz. Er treibt ein wildes Spiel mit Gattungen und Querverweisen.

Thomas Glatz, 1970 in Landsberg/Lech geboren, lebt in München. Als Künstler arbeitet er in verschiedenen Bereichen wie Literatur, Konzeptkunst und Hörspiel. Er leitet das Archiv für Gebrauchs- und Benutzungstexte. Zahlreiche Ausstellungen, Hörspiele, Performances und Veröffentlichungen, zuletzt Der Abendfresser. Ein Miniroman, Black Ink 2010. Er erhielt mehrere Stipendien, u.a. das Arbeitsstipendium für Literatur des Freistaates Bayern 2010.

22.30 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets