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T E T O T R

FREITAG
11. MÄRZ 2011

Büchertisch: WORTWAHL. Buchkultur


Moderation: Martina Boette-Sonner
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© Jens Oellermann
Ein dunkler Moment

Gekonnt verknüpft Rabea Edel in ihrem zweiten Roman Ein dunkler Moment, Luchterhand Literaturverlag 2011, die Geschichten verschiedener Menschen miteinander, die alle ein einziger verhängnisvoller Augenblick eint. Die Amerikanerin Amanda ist in zwei, elf Jahre auseinanderliegende Morde verwickelt. Ihr Bruder tötet mit einem Baseballschläger seine Eltern und ruft danach die Polizei. Erst als alles vorbei ist, kommt sie nach Hause zurück. Später, im Jahr 2009, wird in Rom eine junge Frau ermordet. Die Mörderin, die ihrem Opfer erstaunlich ähnlich sieht, tauscht die Kleider mit der Ermordeten. Wer ist Amanda wirklich und wer ist die Tote? In klaren Bildern und spannend erzählt wirft die Autorin ein Licht auf die geheime Faszination des Bösen.

Rabea Edel, geboren 1982, lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin und Rom. Sie erhielt mehrere Auszeichnungen und Stipendien; für ihr Romandebüt Das Wasser, in dem wir schlafen (Luchterhand Literaturverlag 2006) erhielt sie den Nicolas-Born-Förderpreis sowie den Kunstpreis Literatur Berlin-Brandenburg.

20.30 Uhr
© Bernd Fischer
Adams Erbe

Edward Cohen ist Inhaber einer angesagten Modeboutique in Berlin. Als sein Leben in tausend Stücke zerbricht, fällt ihm das Vermächtnis seines Großonkels Adam in die Hände: ein Stapel Papier, an Anna Kuzlowski adressiert. Edward erfährt, dass Adam mit 18 Jahren in Berlin in Anna verliebt war. Als Adams Familie die Emigration nach England vorbereitet, verschwindet Anna in der Nacht des 19. November 1938 spurlos. 60 Jahre später erfährt Edward, wie weit Adam auf seiner Suche nach Anna gegangen ist.
Astrid Rosenfelds Debütroman Adams Erbe, Diogenes Verlag 2011, erzählt mit unerschrockenem Humor von der Macht der Familienbande und der Kraft der Wahlverwandtschaften.

Astrid Rosenfeld wurde 1977 in Köln geboren und lebt in Berlin. Sie hat als Casting Director bei mehreren Kinofilmen, u.a. Knallhart (2006, Regie: Detlev Buck), mitgearbeitet.

20.50 Uhr
© Lena Stahl
Alles Verbrecher

Maries Großvater hat Catherine Deneuve geküsst - hat er behauptet. Er war angeblich ein Verbrecher, der zuletzt in Caracas gelebt hat. Sie wird ihn nie mehr fragen können. Sie ist als Einzige bereit, seine Asche vom Flughafen abzuholen, und beschließt daraufhin, auf Spurensuche nach New York zu fliegen, um so endlich die Wahrheit über ihn und ihre Familie zu erfahren. Dort trifft sie auf alte Bekannte und einen geheimnisvollen Mann, mit dem sie einige Nächte auf dem Sofa verbringt. Marie findet mehr heraus, als sie gedacht hatte; vor allem aber, dass es wichtiger ist, sich mit der eigenen Vergangenheit zu versöhnen.
Katharina Eyssens Roman Alles Verbrecher, btb 2011, ist ein einfühlsames und humorvolles Debüt über Familiengeheimnisse und die Suche nach sich selbst.

Katharina Eyssen wurde 1983 geboren und lebt in Berlin. Sie hat an der Hochschule für Fernsehen und Film in München studiert. 2006 Teilnahme am Manuskriptum-Kurs der LMU München, 2008 am Textwerk-Seminar am Münchner Literaturhaus. Sie schreibt auch Drehbücher.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© Paul Schirnhofer
Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes

In der Titelgeschichte seines Erzählbandes Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes, Suhrkamp 2011, beschreibt Clemens J. Setz die anfängliche Kunstbegeisterung der Bewohner einer Stadt, die von einem Künstler eine Skulptur geschenkt bekommen, das Mahlstädter Kind. Der Künstler hat ihnen die Aufgabe übertragen, die Skulptur "in die allgemein als vollkommen empfundene Form eines Kindes zu bringen". Die Bewohner veranstalten Kundgebungen und Konzerte; nachts schlagen sie mit Fäusten und Stöcken auf die Skulptur ein. Alsbald verlieren sie prügelnd die Kontrolle und fast den Verstand.
Die Erzählungen sind voll subtilen Horrors und grotesker Ideen; gewalttätige Momente und zärtliche Gesten wechseln einander ab. Ein einfühlsames Kaleidoskop menschlicher Eigenarten erscheint in den Porträts.

Clemens J. Setz, 1982 in Graz geboren, lebt dort. Seine beiden Romane, Söhne und Planeten und Die Frequenzen (beide Residenz Verlag), wurden mehrfach ausgezeichnet.

21.50 Uhr
© Cedric Ebener
Strohfeuer

Sascha Lobos Debütroman Strohfeuer, Rowohlt Verlag 2010, beschreibt gekonnt die entfesselte Lebensgier in Zeiten der New Economy. Stefan stürzt sich ins Abenteuer - ein Leben voller Projekte, Geld und Spaß. Er jagt dem Erfolg nach und realisiert mit seiner Agentur die schrägsten Projekte. Inmitten dieses Karussells bemerkt er nicht, dass aus dem Spiel Ernst wird. Plötzlich steht alles auf dem Spiel. Kann er noch einmal gewinnen? Genau so wie sein Protagonist Stefan war Sascha Lobo ein Start-up-Unternehmer der ersten Stunde. Er konfrontiert uns in seinem Roman mit den gewaltigen Verlockungen und der Lebensgier dieser Zeit.

Sascha Lobo, geboren 1975, arbeitet als Kommunikationsstratege. Er ist Mitarbeiter bei der Zentralen Intelligenz Agentur und verantwortlicher Redakteur des mit dem Grimme-Preis ausgezeichneten Weblogs "Riesenmaschine". 2006 und 2008 erschienen seine vielbeachteten Bücher Wir nennen es Arbeit (mit Holm Friebe), und Dinge geregelt kriegen - ohne einen Funken Selbstdisziplin (mit Kathrin Passig).

22.10 Uhr
© marnul
Herznovelle

In Julya Rabinowichs zweitem Roman Herznovelle, Deuticke Verlag 2011, wird eine Frau von ihrem Mann für eine Herzoperation ins Krankenhaus gebracht. Schon bald kann sie wieder gesund nach Hause zurückkehren. Sie findet aber nicht mehr in ihr Leben vor der Operation zurück, sondern lebt mehr in ihren Träumen als in ihrem realen Leben. Sie täuscht einen Notfall vor und kommt wieder ins Krankenhaus. Dort begibt sie sich wie besessen auf die Suche nach dem Arzt, der ihr Leben gerettet hat - der ihr Herz berührt hat. Ein furioser Text über die Sehnsucht nach einem Leben vor dem Tod.

Julya Rabinowich, 1970 in St. Petersburg geboren, lebt seit 1977 in Wien. Autorin zahlreicher Theaterstücke, Malerin und Simultandolmetscherin. Sie erhielt für ihren Debütroman Spaltkopf (2008) den Rauriser Literaturpreis.

22.30 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets