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E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R

FREITAG
2. MÄRZ 2012

Büchertisch: WORTWAHL. Buchkultur


Moderation: Niels Beintker / Martina Boette-Sonner
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© Severafrahm
Sommertöchter

Acht Jahre nach dem Tod ihres Vaters bekommt Juno, die Protagonistin in Lisa-Maria Seydlitz‘ Debütroman Sommertöchter (Dumont Literaturverlag, 2012) einen anonymen Brief. Sie erfährt, dass sie Erbin eines Fischerhauses in der Bretagne ist. Als sie dort ankommt, trifft sie die Kellnerin Julie, die sich in dem Haus eingenistet hat, und den deutschen Architekten Jan. Das Ganze ist für Juno eine Reise in ihre glückliche Kindheit, bis zu dem Zeitpunkt, als alles anders wurde.
Die Autorin schildert, wie es ist, einen geliebten Menschen zu verlieren und ein neues Leben zu gewinnen.

Lisa-Maria Seydlitz wurde 1985 in Mannheim geboren. Sommertöchter ist ihr erster Roman.

20.30 Uhr
© Jonas Merz
Vom Liebesleben der Mondvögel

Der fünfzehnjährige Max wohnt mit seinem Vater am Starnberger See und interessiert sich mehr für Insekten als für Mädchen. Zu Beginn der Sommerferien zwingen ihn dringende Probleme, sich mit dem realen Leben zu befassen. Sein Vater übermalt seit Kurzem in manischen Schüben die Gemälde seiner verschwundenen Frau und sein bester Freund braucht Hilfe bei der Eroberung der Klassenschönheit.
In dem originellen Debütroman Vom Liebesleben der Mondvögel (Hoffmann und Campe, 2012) führt uns Elias Wagner in die zauberhafte Insektenwelt des Protagonisten Max ein und wir verfolgen mit Spannung, wie er ein sorgsam gehütetes Familiengeheimnis zu lüften beginnt.

Elias Wagner, 1987 in München geboren, wuchs am Starnberger See auf. Vom Liebesleben der Mondvögel ist sein Romandebüt.

20.50 Uhr
© Bent Fjolk
Beim Anblick des Bildes vom Wolf

Thies, seine Exfreundin Wanda, Jasper und die Zwillinge Jonte und Pelle leben als Freelancer in der Großstadt, die von Werbung, Kreativwirtschaft und Gentrifizierung bestimmt wird. Sie nehmen jeden Auftrag an, auch wenn sie kaum dran verdienen, denn Sichtbarkeit ist alles. Die großen Versprechungen von Freiheit und Selbstverwirklichung haben sich eher in Selbstausbeutung und prekäre Existenz aufgelöst. Als Thies anfängt, im Milieu zu recherchieren, tun sich dunkle Schatten auf. Genderverwirrungen und eine Blutspur scheinen sich durch alles hindurch zu ziehen. Ist das Ganze ein Spiel oder mutiert man am Ende etwa selbst zum Wolf?
Jörg Albrecht hinterfragt in seinem neuen Roman Beim Anblick des Bildes vom Wolf (Wallstein, 2012) die neoliberale Gesellschaft und ihr Verhältnis zur Wirklichkeit.

Jörg Albrecht, 1981 in Bonn geboren, lebt in Berlin. Neben seinen Romanen, u.a. Drei Herzen (2006) und Sternstaub, Goldfunk, Silberstreif (2008), verfasste er zahlreiche Hörspiele und Theaterstücke, zuletzt Die blauen Augen von Terrence Hill, das beim Steirischen Herbst 2011 uraufgeführt wurde.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© Nikolai von Graevenitz
Das Glück geht aus

In ihrem Debüt, Das Glück geht aus (Bloomsbury, 2011), erzählt Sonja Heiss von jungen Frauen, die noch keine eigene Familie haben. Sie sind ehrlich, großmäulig, reisen nach Kanada, haben Affären und immer noch Eltern, die nur das Beste wollen. Es gibt die Geschichte von Vater und Tochter, die sich seltsam fremd sind, oder von einer Großmutter, die jede Karte, die ihr die Enkelin schreibt, wie einen Liebesbrief aufbewahrt. Die Figuren haben keine Angst vor dem Tod, sie haben Angst vor dem schlecht gelebten Leben.

Sonja Heiss, 1976 in München geboren, lebt in Berlin. Ihr erster Kinofilm Hotel Very Welcome wurde vielfach ausgezeichnet. Sie war Stipendiatin der Villa Aurora in Los Angeles.

21.50 Uhr
© Susanne Schleyer
Große Ferien

Schramm unterrichtet seit Monaten nicht mehr. Er war porös geworden über die Zeit mit dem Jungen, der ihm so ähnlich in seiner Radikalität schien. Die Sache ist längst nicht ausgestanden. Widerwillig wendet er sich an seinen Bruder, der ihm vielleicht helfen kann, herauszufinden, wie die Dinge sich so gegen ihn verschwören konnten.
Nina Bußmann zieht uns in ihrem Debütroman Große Ferien (Suhrkamp, 2012) in ein Indizienspiel hinein, in dem ein Mann alles auf eine Karte setzt.

Nina Bußmann, 1980 in Frankfurt geboren, lebt in Berlin. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2011 erhielt sie den 3sat-Preis für einen Auszug aus Große Ferien.

22.10 Uhr
© Christoph Mukherjee
Satus Katze

In einem Wiener Café lernt der Protagonist aus Constantin Göttferts Debütroman Satus Katze (Verlag C.H. Beck, 2012) eine junge Schauspielerin kennen. Er erzählt Nora, wie er als Stipendiat im hohen Norden Finnlands auf einem Ausflug mit der betreuenden Professorin von ihr ein Manuskript zu lesen bekommt – mit dem Titel „Satus Katze“. Auf unheimliche Weise wirken die in diesem Manuskript beschriebenen Ereignisse auch auf das Geschehen auf der finnischen Insel ein. Es stellt sich heraus, dass ausgerechnet Nora gerade in der Theaterfassung dieses Stückes mitspielt.
Der Autor hat einen spannenden, unheimlichen Roman über Abhängigkeit und Liebe, über das Böse und natürlich über die Katzen geschrieben.

Constantin Göttfert, geboren 1979, lebt in Wien. Er hat drei Prosabände geschrieben, zuletzt In dieser Wildnis (2010), und erhielt zahlreiche Preise und Stipendien.

22.20 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets

Verleihung des Bayern 2-Wortspiele-Preises, dotiert mit 2.000 Euro, an den ein Stipendium der Villa Aurora Los Angeles gekoppelt ist