O O E E E T
W I L S I I
E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R

MITTWOCH
9. März 2016

Büchertisch: Buchhandlung Buch & Töne


Moderation: Niels Beintker / Knut Cordsen
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© fiktion
Alff

Jakob Noltes Debütroman Alff (Matthes & Seitz Berlin, 2015) ist eine rasante Groteske über die USA der 90er-Jahre zwischen dem Tod Kurt Cobains und 9/11. Mit Wortgewalt begleitet er seine sonderbaren Protagonisten beim abgründigen Prozess des Erwachsenwerdens.

Benjamins Leiche wird in einen Zaun genäht aufgefunden. Er ist das erste Opfer des „Vollstrickers“, einem Phantom, das die Bewohner des Städtchens Beetaville in Angst und Schrecken versetzt. Die Mitschüler von Benjamin werden zu Detektiven und Reportern, gründen Bands, fallen voll Lust übereinander her und nehmen ihre Eltern als Geiseln. Erst als er den eigenen Sohn als Köder auslegt, kommt Bewegungen in die Ermittlungen von FBI-Agent Donna Jones.

Jakob Nolte wurde 1988 in Gehrden geboren und studierte Szenisches Schreiben an der UDK Berlin. Er verfasst Prosa, Dramatik und Comics. Seine Texte wurden u.a. am Deutschen Theater in Berlin, am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater in Wien und am Schauspielhaus Zürich inszeniert. Gemeinsam mit Michel Decar gewann er 2013 den Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin für das Stück Das Tierreich.

20.30 Uhr
© sebastian marincolo
Milchgesicht. Ein Bestiarium der Liebe

In Jan Snelas Erzähldebüt Milchgesicht. Ein Bestiarium der Liebe (Klett-Cotta, 2016) gehen tiefgründige Sprachpoesie und liebevolle Alltagsbeschreibungen eine gelungene Liason ein.

Snela sucht und findet in seinen Geschichten Skurrilität und Schönheit in schiefen Bildern, wenn er katzenfutteressenden Zimmermännern, studentenverführenden Hermelinen, in Milch badenden, gehörnten Wellnessmaniacs durch ihre Welt folgt.

Jan Snela wurde 1980 in München geboren. Seine Texte erschienen in zahlreichen Anthologien und Literaturzeitschriften und wurden bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. gewann er den Open-Mike-Wettbewerb.

20.50 Uhr
© stefan klüter/ suhrkamp verlag
Blauschmuck

Filiz wächst in einem kurdischen Dorf in der Türkei auf. Mit fünfzehn heiratet sie ihre erste Liebe Yunus – heimlich und gegen den Willen ihres Vaters. Doch mit der Hochzeit platzen auch die Träume von Freiheit und Autonomie. Statt Jeans trägt sie jetzt Burka. Gemeinsam mit ihren drei Kindern ist sie der körperlichen und seelischen Brutalität ihres Mannes und ihrer Schwiegermutter ausgesetzt. Daran ändert auch die Emigration der Familie in den Westen nichts – vorerst. Nach einer neuen Eskalation gelingt Filiz die Befreiung aus physischer und psychischer Gewalt.

Katharina Winklers Debütroman Blauschmuck (Suhrkamp, 2016) beruht zur Gänze auf wahren Begebenheiten. Das Leben einer Frau, in dem Liebe und Gewalt nicht nur untrennbar, sondern auch nicht mehr zu unterscheiden sind.

Katharina Winkler, 1979 in Wien geboren, studierte Germanistik und Theaterwissenschaft. Die Autorin lebt in Berlin.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© gerald von foris
Null bis unendlich

Fünfzehn Jahre lang hat Nils Liebe nichts von Sanela gehört. Damals waren beide 14, Nils multiplizierte vierstellige Zahlen im Kopf, Sanela kam aus Jugoslawien und hatte im Krieg ihre Eltern verloren. Eine kurze, aber heftige Freundschaft begann – und endete abrupt nach dem vergeblichen Versuch, das Grab von Sanelas Vater zu finden. Sanela hat mittlerweile einen kleinen Sohn, der Niels-Tito heißt wie Nils die Zahlen liebt und sich sofort mit ihm versteht wie mit niemandem sonst. Sie holen zu dritt die gescheiterte Reise nach und werden bald so etwas wie eine Familie. Der Brief von Sanela war allerdings kein Zufall, denn sie ist sehr krank.

Lena Goreliks neuer Roman Null bis unendlich (Rowohlt Berlin, 2015) erzählt von Freundschaft, Liebe und Abschied und zeigt, warum es gut ist, anders zu sein und seinen Weg zu finden.

Lena Gorelik, 1981 in Leningrad geboren, kam 1992 mit ihrer Familie nach Deutschland. Bisher erschienen folgende Romane: Meine weißen Nächte (SchirmerGraf, 2004) und Hochzeit in Jerusalem (SchirmerGraf, 2007), nominiert für den Deutschen Buchpreis). Für Die Listensammlerin wurde sie 2014 mit dem Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag ausgezeichnet.

21.50 Uhr
© martin krondorfer
Das letzte Rennen

Voller schwarzem Humor und Melancholie erzählt Marjana Gaponenko in ihrem neuen Roman Das letzte Rennen (Verlag C.H.Beck, 2016) vom bösen Erwachen eines modernen Taugenichts.

Kaspar Niéc, ein verwöhnter junger Mann in der guten Wiener Gesellschaft, studiert eher ziellos vor sich hin und scheint speziell von den Frauen weniger zu verstehen als von den Ponys, die sein wohlhabender Vater sammelt. Der aus Polen stammende Ingenieur und Selfmademan verehrt Pferdekutschen und Kutschpferde und liefert sich mit dem einzigen Sohn ein verhängnisvolles Rennen.

Marjana Gaponenko wurde 1981 in Odessa geboren und lebt in Mainz und Wien. Ihr erster Roman Anuschka Blume erschien 2010 bei Residenz. Für den Roman Wer ist Martha? (Suhrkamp, 2012) wurde sie mit dem Adalbert-von-Chamisso-Preis und dem Österreichischen Literaturpreis Alpha ausgezeichnet. Ihr erstes Theaterstück Zu den Sternen (a cosmic affair) erschien 2015. Ihre freie Zeit verbringt sie mit ihren Haflingern.

22.10 Uhr
© helmut lackinger/ volkskultur nö
Junge Hunde

Clemens war als Fotograf immer auf der Suche nach den Aufnahmen, die das Wesentliche eines Momentes erfassen und über das Sichtbare hinausgehen.

Johanna kümmert sich um die Tochter ihrer alleinerziehenden Nachbarin Julia, um den betagten Herrn Glantz und sein Hündchen Gloria und auch um ihren besten Freund Ernst. Als der beschließt, in China seine leibliche Mutter zu suchen, bleibt Johanna alleine zurück. Als ihr Vater, der an Demenz leidet, ins Pflegeheim muss, entdeckt Johanna beim Aufräumen des Elternhauses eine alte Postkarte, die ihre Welt in neuem Licht erscheinen lässt. Plötzlich beginnt auch für sie eine Suche.

In ihrem zweiten Roman Junge Hunde (DVA, 2015) erzählt Cornelia Travnicek eine Geschichte über jene Lebensphase, in der man sich von vertrauten Gewissheiten verabschiedet.

Cornelia Travnicek, geboren 1987, lebt in Niederösterreich. Sie arbeitet in Teilzeit als Researcher in einem Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. für ihr Romandebüt Chucks (2012), das 2015 in Österreich als Film in die Kinos kam, mit dem Anerkennungspreis des Landes Niederösterreich und dem Kranichsteiner Jugendliteratur-Stipendium. Für einen Auszug aus ihrem Roman Junge Hunde erhielt sie 2012 den Publikumspreis beim Bachmann-Wettbewerb.

22.30 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets