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T E T O T R

MITTWOCH
15. März 2017

Büchertisch: Buchhandlung Lehmkuhl


Moderation: Martina Boette-Sonner / Knut Cordsen
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© annette hausschild
Die Kunst, einen Dinosaurier zu falten

Kristina Pfister thematisiert – so fasst es Christoph Peters zusammen – in ihrem Debütroman Die Kunst, einen Dinosaurier zu falten in hochpoetischer Sprache die Leere am Ende der Jugend.
Jeden Abend betrachtet Annika durch das Fenster ihres Apartments die junge Frau gegenüber. Marie-Luise scheint alles zuzufliegen, wonach Annika sich sehnt: Freunde, Liebhaber, Geselligkeit. Sie lebt aus vollen Zügen, während Annika von Praktikum zu Praktikum driftet und nichts mit sich anzufangen weiß. Doch eines Nachts klingelt Marie-Luise an Annikas Tür. Aus einer Zufallsbekanntschaft wird enge Freundschaft, als Annika nach Hause zurückkehrt, um endlich herauszufinden, was sie eigentlich mit sich anfangen will, und unversehens ihre alte Nachbarin wiedertrifft. Für die beiden Frauen beginnt ein Sommer in der Provinz, wo Humor und Verzweiflung nah beieinander liegen.

Kristina Pfister, geboren 1987 in Bamberg, war Teilnehmerin der Bayerischen Akademie des Schreibens und der on3-Lesereihe. Sie lebt in München und Wiesbaden.

20.30 Uhr
© katrin ohlendorf
Sechzehn Wörter

Als ihre Großmutter stirbt, die stets einen unpassenden Witz auf den Lippen hatte, beschließt Mona, zusammen mit ihrer Mutter ein letztes Mal in die trügerische iranische Heimat zu fahren. Der Rückflug in ihr Kölner Leben zwischen Coworking und Clubszene ist schon gebucht. Als ihr Langzeitliebhaber Ramin sie zu einem Abschiedstrip nach Ban überredet, in die vom Erdbeben total verwüstete Stadt, wird die Fahrt für Mona zu einer Konfrontation mit ihrer Identität und Herkunft, über die so Vieles im Ungewissen ist.

In Nava Ebrahimis berührender Debütroman Sechzehn Wörter (btb, 2027) wird uns das Fremde zum heimlichen Vertrauten.

Nava Ebrahimi, 1978 in Teheran geboren, lebt mit ihrer Familie in Graz. Sie arbeitete u.a. bei der „Financial Times Deutschland“ und als Nahost-Referentin. Sie veröffentlichte verschiedene Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften und war Finalistin des open mike in 2007.

20.50 Uhr
© günther glücklich
Die Dunkelheit zwischen den Sternen

Benjamin Lebert war für eine Hilfsorganisation eine Zeit lang in einem Kinderheim in Nepal tätig und erzählt in seinem neuen Roman Die Dunkelheit zwischen den Sternen (S. Fischer, 2017) von den Kindern dort und ihrem Leben.

Kathmandu im April 2015. Bis zum großen Beben sind es noch neun Tage. Shakti, Achanda und Tarun leben in einem Kinderheim, das für sie so etwas wie ein Zuhause ist. Ihre Eltern hatten sie in die Zwangsarbeit und die Prostitution verkauft. Irgendwann konnten sie fliehen. Jetzt träumen sie von Freundschaft, der Pflegefamilie, einem Motorrad. Sie erleben eine Ahnung vom Glück. Sie suchen einen Weg durch die Dunkelheit, aber sie wissen nicht, wie wenig Zeit ihnen bleibt.

Benjamin Lebert lebt in Hamburg. 1999 erschien sein erster Roman Crazy, der in 33 Sprachen übersetzt und von Hans-Christian Schmid fürs Kino verfilmt wurde. Es folgen fünf weitere Romane.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© annikka bauer
Niemand ist bei den Kälbern

Christin ist Mitte 20 und vor kurzem auf den Milchviehbetrieb ihres langjährigen Freundes Jan im Norden von Mecklenburg-Vorpommern gezogen. Sie träumt von der Großstadt und einem Job im Büro. Doch daraus ist bis jetzt nichts geworden. Wie soll sie auch wegkommen ohne Ausbildung und eigenes Geld? So bleiben die immer gleichen Dorffeste mit den ewig gleichen Freunden, dem alkoholkranken Vater und dem Kirsch aus dem Konsum. Bis Windkrafttechniker Klaus aus Hamburg auftaucht und Christin glaubt, endlich einen Fluchtweg gefunden zu haben.

Der Debütroman Niemand ist bei den Kälbern (Arche, 2017) von Alina Herbing ist eine ehrliche und unromantische Milieustudie über das Landleben und eine vernachlässigte Nachwende-Generation.

Alina Herbing, geboren 1984 in Lübeck, lebt in Berlin. Sie studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim. 2012 war sie Teilnehmerin des open mike und 2013 des Klagenfurter Literaturkurses.

21.50 Uhr
© matthias prinz
Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens

Die Bewohner vom Haus Nr. 25 haben manches zu verbergen, sie sind seltsam verschworen und kennen sich dabei kaum. Wie die Protagonistin Rita, die fast genauso alt ist wie das Haus, kann wie die Autorin durch die Wände sehen und erzählt spielerisch und aus vielen Perspektiven alltägliche, tragische und komische Episoden aus einer einzigartigen Hausgemeinschaft.
Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens (Wagenbach, 2017) von Juliana Kálnay ist ein fantastischer Debütroman, der sich ins Surreale und Absurde wagt und die allmähliche Verflüchtigung der Nähe beim Zusammenleben thematisiert.

Juliana Kálnay, geboren 1988 in Hamburg, lebt in Kiel. Sie studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim, veröffentlichte in deutsch- und spanischsprachigen Anthologien und Zeitschriften und erhielt das Arbeitsstipendium Literatur des Landes Schleswig-Holstein 2016.

22.10 Uhr
© melina mörsdorf
Bevor es hell wird

In seinem ersten Roman Bevor es hell wird (Piper, 2017) erzählt Jens Eisel mit großer emotionaler Kraft von zwei Brüdern, die bereit sind, bis zum Äußersten zu gehen.
Als Alex aus dem Knast kommt, ist alles anders. Er erinnert sich gut an die schönen Tage seiner Kindheit, in denen er mit seinem Bruder Dennis um die Backsteinhäuser im Viertel gezogen ist. Es war keine sorgenfreie, aber eine glückliche Zeit – bis die Mutter starb. Die alten Häuser gibt es noch. Aber Dennis gibt es nicht mehr. Er ist nach dem Tod der Mutter mit der Bundeswehr nach Afghanistan gegangen, und als er wieder zurückkam, war nichts mehr wie zuvor.

Jens Eisel, 1980 in Neunkirchen/Saar geboren, lebt als freier Autor in Hamburg. Für seine Erzählungen erhielt er mehrere Preise, darunter den des open mike. 2014 erschien sein Storyband Hafenlichter.

22.30 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets