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T E T O T R

DONNERSTAG
16. März 2017

Büchertisch: Buchhandlung Buch & Töne


Moderation: Niels Beintker / Judith Heitkamp
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© christian werner
Realitätsgewitter

Maria bekommt einen Job beim angesagten Modemagazin „The Dusty Glow“, nachts treibt sie sich in Berlin herum und dokumentiert wie eine Kamera die Großstadtrealität. Sie trifft auf viele Gestrandete, aber eine wirkliche Verbindung entsteht nicht. Um nicht zu ertrinken, macht sie sich auf den Weg zurück in ihr Heimatdorf und landet schließlich auf Sylt.

Die Protagonistin Maria begibt sich in Julia Zanges neuem Roman Realitätsgewitter (Aufbau, 2016) auf eine Reise ins Erwachsenwerden und zu sich selbst. Sie ist Teil einer Generation, in der alle nebeneinandertreiben, obwohl sie permanent miteinander vernetzt sind.

Julia Zange lebt und arbeitet in Berlin. 2005 gewann sie den Literaturwettbewerb open mike, 2008 veröffentlichte sie ihren ersten Roman Die Anstalt der besseren Mädchen. Sie ist Teil der Webserie Transatlantics. Sie schreibt unter anderem regelmäßig für „Zeit online“. In Philipp Grönings Film Mein Bruder Robert, der 2017 Kinopremiere feiert, hat sie als Hauptdarstellerin debütiert.

20.30 Uhr
© roberta sant'anna
Hotel Jasmin

Als die unscheinbare Grundschullehrerin Christiane Tarpenbek beschuldigt wird, eine somalische Schülerin beleidigt zu haben, interessiert sich ihr Sohn plötzlich wieder für sie. Christiane beschließt abzuhauen und tritt eine Reise nach Kairo an, die sie gewonnen hat. Dort trifft sie auf einen alten Ägypter, der erste Mensch, der ihre Ängste und Sehnsüchte versteht.

In ihrem neuen Roman Hotel Jasmin (Tropen, 2016) beschreibt Jasmin Ramadan mit genauem Blick und zwanglosem Sound die Selbstfindung einer Mutter in einer zunehmend rassistischen Gesellschaft.

Jasmin Ramadan, geboren 1974, Tochter einer Deutschen und eines Ägypters, lebt in Hamburg. Ihr Debütroman Soul Kitchen war ein Überraschungserfolg, für ihren Roman Das Schweigen unter den Fischen erhielt sie 2012 den Hamburger Förderpreis für Literatur.

20.50 Uhr
© jorinde gersina
Nach Onkalo

Matuschek ist 40 als seine Mutter stirbt, mit der er das Haus teilt. Eine Frau hat er nicht und von dort, wo er wohnt, geht man weg. Aber Matuschek ist einer, der bleibt. Zum Glück gibt es den Nachbar Igor, der Russe, er wird zum Freund. Den alten Witt kennt er seit seiner Jugend. Und dann sind da die Tauben, die er als Junge bekam und seitdem züchtet. Als Matuschek Irena kennenlernt, winkt das Glück.

Der Zweite Roman Nach Onkalo (Berlin Verlag, 2017) von Kerstin Preiwuß nimmt uns mit in die tiefe Provinz. Mit großer Wärme, lakonisch und mit Witz erzählt sie von einem Mann, der nicht mehr will als das kleine Glück.

Kerstin Preiwuß, geboren 1980 in Lübz in Mecklenburg, lebt als freie Autorin mit ihrer Familie in Leipzig. Sie erhielt mehrere Preise und Auszeichnungen, u.a. den Mondseer Lyrikpreis. Sie hat bisher einen Roman und mehrere Gedichtbände veröffentlicht, zuletzt Gespür für Licht, erschienen 2016.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© ekko von schwichow
Marschmusik

Martin Beckers autobiografischer Roman Marschmusik (Luchterhand, 2017) erzählt die Geschichte einer Arbeiterfamilie in der Kleinstadt am Rande des Ruhrgebiets. Vom Verschwinden einer Welt voller Zechen, Hochbunker, Industrieschmieden und Eckkneipen. Alles ist wieder da, als der erwachsene Sohn versucht, Licht ins Dunkel seiner Familiengeschichte zu bringen. Nach dem Tod des Vaters lebt die Mutter allein in seinem schmucklosen Elternhaus. Er stellt fest, dass über Tage die Rätsel nicht zu lösen sind. Er muss sich in die Welt unter Tage begeben, auf die Spur seines Vaters, dessen Alltag im Berg er nicht kennt.

Martin Becker, 1982 geboren, lebt in Leipzig. Er ist Autor und Journalist beim Deutschlandfunk und bei Deutschlandradio Kultur. 2007 erschien sein mehrfach ausgezeichneter Erzählband Ein schönes Leben und 2014 der Roman Der Rest der Nacht. Außerdem realisierte er eine Reihe von Hörspielen und Lesungen gemeinsam mit dem tschechischen Schriftsteller Jaroslav Rudis.

21.50 Uhr
© amrei-marie
cc-lizenz wikimedia
Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen

An einem wolkenlosen Tag in der Karibik verschwindet das Propellerflugzeug mit der 32-jährigen Seismologin Nelly an Bord plötzlich vom Radar. Abgesehen von Trümmerteilen in den Wäldern Nicaraguas fehlt von Nelly weiter jede Spur. Ihre Freundin aus Frankfurt quartiert sich in ihr altes Zimmer in Managua ein, liest ihre Aufzeichnungen und Tagebucheinträge und spricht mit Nellys Bekannten dort. Das alles mit einer Obsession, die abzulenken scheint von einem Geheimnis in ihrem eigenen Leben.

Nina Bußmanns zweiter Roman Der Mantel der Erde ist heiß und teilweise geschmolzen (Suhrkamp, 2017) handelt von Fremdheit und Einsamkeit, dem Wunsch zu verschwinden und der Hoffnung, gesucht und geborgen zu werden, wenigstens in der Erinnerung.

Nina Bußmann, geboren 1980 in Frankfurt, lebt in Berlin. Sie hat verschiedene Auszeichnungen erhalten, u.a. den 3sat-Preis beim Bachmannwettbewerb 2011 für einen Auszug aus ihrem Debütroman Große Ferien.

22.10 Uhr
© patricia neligan
Die Entführung des Optimisten Sydney Seapunk

Der neue Roman von Andreas Stichmann, Die Entführung des Optimisten Sidney Seapunk (Rowohlt, 2017), ist ein hochkomisches, sympathisches, gleichzeitig ernsthaftes Porträt von Verlierern und Verlorenen am Rande der Gesellschaft.

Der Sonnenhof, früher alternatives Wohnprojekt, heute eher betreutes Wohnen, hat schon bessere Zeiten gesehen, findet Raffi, 35, der seit seiner Kindheit dort lebt. Von seiner Mutter und Mitbewohnerin kommt nicht mehr viel. Schlimm, findet Bianca, die auf dem Sonnenhof ihre Sozialstunden ableistet. Bianca mit den blauen Haaren, in die Raffi sich verliebt, was Küwi nicht gefällt, obwohl er gerade selber einen neuen Freund gefunden hat: einen Mann mit einer optimistischen Vision, die den Sonnenhof mit einschließt und auch die Entführung eines Millionenerben.

Andreas Stichmann, 1983 in Bonn geboren, lebt in Berlin. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2008 erschien sein Erzählungsband Jackie in Silber, für den er u.a. den Clemens-Brentano-Preis bekam. Sein erster Roman Das große Leuchten wurde für den Bachmannpreis nominiert und mit dem Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ausgezeichnet.

22.30 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets