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L P S R R P
I E P I P O
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S L E W O E
T E T O T R

 
 
IMPRESSUM
DATENSCHUTZ
Barbara
Aschenwald

© marco grundt
Hoffmann und Campe Verlag

Im zweiten Erzählband Lichter im Berg (Hoffman und Campe, 2018) von Barbara Aschenwald befinden wir uns in einem Dorf hoch oben in den Bergen:
Wenn die Dämmerung kommt, beginnen seine Lichter zu brennen, und ob sie offen leuchten oder verborgen schimmern, Barbara Aschenwald folgt ihnen und findet in ihrem Lichtkreis allerhand Geschichtenstoff. Aus ihm spinnt sie Texte von großer Intensität, pointierte Parabeln, überaus realistische Erzählungen mit magisch-märchenhaften Einsprengseln, ebenso wie solche, die Traumgebilden gleichen.
Gemeinsam ist ihnen allen die durchdringende Sprache, mit der sie unsere Zeit beim Schopf packen und nicht weniger als die existenzielle Frage aufwerfen: Jetzt, da wir einmal hier sind – wie ist denn das mit dem richtigen Leben?

Barbara Aschenwald wurde 1982 in Tirol geboren, sie verfasste Lyrik, Prosa und Hörspiele. Für ihren ersten Erzählband Leichten Herzens (2010) wurde sie mit dem Jürgen-Ponto-Preis ausgezeichnet.

Irene
Diwiak

© corn.at/Deuticke
Deuticke Verlag

Wir schreiben das Jahr 1924. Der bekannte Mäzen und Musikexperte Christoph Wagenrad hat sich in ein junges Mädchen verliebt, das seiner verstorbenen Frau, einer berühmten Pianistin, ähnlich sieht. Gisela Liebwies soll nun ebenfalls zum Star aufgebaut werden – wofür ihr leider jegliches Talent fehlt. Durch Drohungen und Erpressungen von Wagenrad wird sie Hauptdarstellerin in einer Oper von August Gussendorff, die beinahe ohne Stimme auskommt. Der Komponist lässt sich dafür feiern, obwohl die Oper von seiner Frau Ida verfasst wurde, deren großes Talent verborgen bleibt.

Irene Diwiaks Debütroman Liebwies (Deuticke, 2017) ist eine wunderbar bösartige Geschichte über falschen Glanz, Eitelkeit und Gier nach Ruhm – und wahre Schönheit, die mit all dem nichts zu tun hat.

Irene Diwiak wurde 1991 in Graz geboren und wuchs in der Steiermark auf. Derzeit studiert sie in Wien. Bisher erschienen ihre Texte in Zeitschriften und Anthologien und wurden bereits vielfach ausgezeichnet.

Mareike
Fallwickl

© gyöngyi tasi
Frankfurter Verlagsanstalt

Seit ihrer ersten Begegnung als Kinder sind sie unzertrennlich: Raffael geht voran, Moritz folgt. Moritz und seine Mutter Marie sind Zugezogene in einem einsamen Bergdorf. Als Moritz eines Tages von der Neuen in der Schule berichtet, passiert es: Johanna weitet das Band zwischen Moritz und Raffael zu einem fatalen Dreieck. Sechzehn Jahre später hat die Vergangenheit die Drei plötzlich wieder im Griff und alles, was so lange ungesagt war, bricht sich Bahn – mit unberechenbarer Wucht.

Mareike Fallwickls packender Debütroman Dunkelgrün fast schwarz (FVA, 2018) bringt alle Facetten der Freundschaft zum Leuchten – die Leidenschaft, die Sanftheit und die Liebe in ihrer ganzen Pracht.

Mareike Fallwickl wurde 1983 in Hallein bei Salzburg geboren und arbeitet als Texterin und Lektorin. Sie schreibt für eine Salzburger Zeitung eine wöchentliche Kolumne und betreibt seit 2009 einen Literaturblog. Für Dunkelgrün fast schwarz erhielt sie ein Arbeitsstipendium des BKA Österreich. Sie lebt im Salzburger Land.

Marie
Gamillscheg

© leoni hugendubel
Luchterhand

Tief in den Stollen das alten Bergwerks tut sich was – und alle im Dorf können es spüren: die Wirtin Susa, wenn sie im „Espresso“ nachts die Pumpen von den Ketchup-Eimern schraubt, oder der alte Wenisch, ihr letzter Stammgast, und sogar der Bürgermeister, wenn er nicht gerade auf Kur ist. Zuallererst aber hat es der schweigsame Martin gespürt, bis er dann eines Morgens die Kontrolle über sein Auto verlor. Es ist, als würde der Berg zittern, als könne er jeden Augenblick in sich zusammenbrechen. Für die junge Teresa und den Neuankömmling Merih ist die Sache klar: Sie will sich endlich absetzen aus dem maroden Ort, er hingegen sucht einen Neuanfang – ausgerechnet hier.

Vielstimmig und untergründig erzählt Marie Gamillscheg in ihrem Debütroman Alles was glänzt (Luchterhand, 2018) vom Glanz des Untergangs wie des Neubeginns.

Marie Gamillscheg wurde 1992 in Graz geboren, lebt in Berlin und arbeitet als Journalistin u.a. für ZEIT Campus. 2015 Literaturförderungspreis der Stadt Graz und New German Fiction Preis, 2016 Klagenfurter Literaturkurs und Arbeitsstipendium des Berliner Senats, 2017 Aufenthaltsstipendium in Schöppingen. Veröffentlichungen in Zeitschriften und zahlreichen Anthologien.

Patricia
Hempel

©  annette hauschild
Tropen Verlag

Als lesbische Archäologiestudentin hat man es in Sachen Partnerwahl nicht leicht. Das Objekt der Begierde heißt Helene und muss um jeden Preis erobert werden. Aber die Anbetung einer unerreichbaren Geliebten, ebenso makellos wie heterosexuell, stellt in Wahrheit kein Konzept für ein erfülltes Leben dar.

Patricia Hempels Debütroman Metrofolklore (Tropen, 2017) verhandelt unerschrocken die Grenzen der Liebe und der Lust.

Patricia Hempel, 1983 in Berlin geboren, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim. Sie hat in Zeitschriften, Magazinen und Anthologien veröffentlicht. 2014 Stadtschreiberin von Wolfsburg. Sie arbeitet als freie Journalistin und Autorin in Berlin.

Anna
Herzig

© privat
Voland & Quist

Eine sitzengelassene Frau, nennen wir sie Hannerl, fliegt nach Istanbul und schreibt die Geschichte einer schicksalhaften Begegnung auf: die Geschichte einer Nacht an der Haltestelle am Wiener Brunnenmarkt mit Jägermeister im Flachmann, einem langen Gespräch, vielen verpassten Bussen und einer großen Überraschung, die Geschichte zweier Männer, die am Ende mehr teilen, als wir uns anfangs auszumalen wagten. Es ist die Geschichte von Bertl, von Pawel und von Hannerl.

Voller Empathie und mit ausgeprägtem Sinn für Situationskomik erzählt Anna Herzig in ihrem Debütroman Sommernachtsreigen (Voland & Quist, 2018) von einer Nacht, die das Leben dreier Menschen plötzlich auf Null setzt.

Anna Herzig wurde 1987 als Tochter eines Ägypters und einer Kanadierin in Wien geboren, wo sie auch heute lebt. Nach mehreren Veröffentlichungen im Digitalen erscheint mit Sommernachtsreigen nun ihr erstes gedrucktes Buch.

Christoph
Jehlicka

© leo krumbacher
Open House Verlag

Um 2010 in einer norddeutschen Kleinstadt: Ein Mann tötet sich und seine Familie. Eine ganze Gegend ist erschüttert und fragt sich, wie es dazu kommen konnte, und im Reihenhaus von Familie Schult gerät das Leben aus den Fugen. Sehr unterschiedlich begegnen die vier Familienmitglieder, die Söhne Ben und Nico, Mutter Ursula und Vater Frank, den Schicksalsschlägen und hausgemachten Problemen: Weltflucht, Drogen, schwarzer Humor, abstruser Aktionismus – und schließlich auch echte Opferbereitschaft.

Christoph Jehlickas Debütroman Das Lied vom Ende (Open House Verlag, 2018) ist ein Familienroman mit Perspektivwechseln, eine Kreuzung aus Coming-of-Age-Story und Ehedrama, ein vielschichtiges, tragikomisches Buch über die Abenteuer des Zusammenlebens.

Christoph Jehlicka wurde 1983 in Delmenhorst geboren und ist in Niedersachsen aufgewachsen. Er studierte Literarisches Schreiben an de Universität Hildesheim und lebt in Hamburg.

Lorenz
Just

© julius matuschik
Dumont Buchverlag

Was ist das Böse? Gibt es das überhaupt? Lorenz Just macht sich in seinen Geschichten auf die Suche. Er nähert sich Personen, ihren Biografien, ihrem Umfeld – Geschichten, Räumen, Menschen, die alle auf irgendeine Weise mit dem kontaminiert sind, was man als „böse“ bezeichnen könnte, die Schuld auf sich geladen haben oder sich schuldig machen. Die Gestalten reichen von einem Mann, der in der Badewanne über sein Leben sinniert und sich als ehemaliger Warlord entpuppt, bis zu sympathischen älteren Bibliotheksbesuchern, die plötzlich ungeahnte Abgründe offenbaren.

Lorenz Just skizziert in seinem Erzählband Der böse Mensch (Dumont, 2017) unterschiedliche Strategien, mit etwas zu leben, wofür es keine Absolution gibt.

Lorenz Just, geboren 1983, verbrachte während seines Studiums der Islamwissenschaft längere Zeit im Nahen Osten. Er war Student am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, 2014 Finalist beim MDR-Literaturwettbewerb. 2015 erschien sein Jugendbuch Mohammed. Das unbekannte Leben des Propheten (Gabriel Verlag). Er lebt in Hannover.

Wlada
Kolosowa

© nadine staedtner
Ullstein Verlag

Oksana und Lena wachsen in einem tristen Vorort von St. Petersburg auf. Sie teilen alles: Träume, Sorgen, erste Berührungen – Nächte, die es nicht geben darf. Um diesen Nächten zu entkommen, zieht Lena zum Modeln nach China, wo ihr Körper Fotografen, Agenten und schwierigen Kunden gehört. Oksana taucht immer tiefer in eine Online-Community ab, in der Magersüchtige die „Leningrad-Diät“ propagieren. Als Lena in den Ferien nach Hause kommt, müssen beide Entscheidungen treffen.

Wlada Kolosowas Debütroman Fliegende Hunde (Ullstein Verlag, 2018) handelt von Freundschaft und Liebe zweier junger Frauen, die auf unterschiedlichen Wegen ihr Glück und sich selbst suchen und zu Konkurrentinnen werden.

Wlada Kolosowa, 1987 in St. Petersburg geboren, wuchs in Deutschland auf. Sie studierte Publizistik in Berlin und Creative Writing in New York, u.a. bei J. S. Foer und Zadie Smith. 2012 erschien Russland to go – eine ungeübte Russin auf Reisen. Sie lebt als Schriftstellerin und Journalistin in Berlin.

Lilian
Loke

© christoph mukherjee
Verlag C.H. Beck

Victor Ellischer führt ein Doppelleben als Einbrecher und Hotelfachmann. Aber als er wegen eines Bruchs im Gefängnis landet, will er nach der Haft nur noch eines: ein eigenes Restaurant eröffnen, um seine Familie zurückzugewinnen. Georg Bercking ist ein angesehener Künstler und Erbe eines milliardenschweren Schlachtkonzerns. Als Victor zufällig bei Georg unterkommt, treffen sie eine Abmachung: Victor bringt Georg das Einbrechen bei, dafür erhält er von Georg das Kapital für sein ersehntes Restaurant. Der Plan scheint aufzugehen, bis Georgs Kunstaktionen außer Kontrolle geraten…

Virtuos und mit bösartiger Komik erzählt Lilian Loke in ihrem zweiten Roman Auster und Klinge (Beck, 2018) von einem riskanten Deal in einer erbarmungslosen Welt.

Lilian Loke, 1985 geboren, lebt in München. Für ihre literarischen Arbeiten erhielt sie zahlreiche Stipendien. Ihr Debütroman Gold in den Straßen (2015) wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis sowie mit dem Tukan-Preis ausgezeichnet.

Madeleine
Prahs

© louis volkmann
DTV Verlag

Es ist Herbst in einer Großstadt: Das letzte unsanierte Haus in der Hebelstraße wird leergewohnt. Karl Kramer, 55 Jahre alt, Hausmeister, Elisabeth Buttkies, 72, Deutschlehrerin a.D., und Jersey, 28, Studentin in Teilzeit, sind noch übrig – und sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Die Welt vor der Tür meint es nicht immer gut mit ihnen – so glauben sie. Aber drinnen pflegen sie ihre Wunden und streicheln ihre Narben. Bis der Brief des neuen Hauseigentümers kommt: Auszug. Kernsanierung. Endgültig. Der Kampf der Bewohner um ihr vermeintlich letztes Stückchen Ich beginnt. Man verbarrikadiert sich, Katzen werden vergiftet und Perücken abgefackelt – fast ist es zu spät. Am Ende blühen die Geranien wieder. Es ist Frühling. Drei sind glücklich und einer ist tot.

Der neue Roman von Madeleine Prahs, Die Letzten (dtv, 2017), ist beißend komisch und voll schonungsloser Zärtlichkeit.

Madeleine Prahs, geboren 1980 in Karl-Marx-Stadt, ist dort und am Ammersee aufgewachsen. Sie studierte in München und St. Petersburg. 2014 erschien ihr Debütroman Nachbarn (dtv). Für ihre Arbeit an Die Letzten erhielt sie mehrere Stipendien, u.a. vom LCB. Sie lebt in Leipzig.

Anne
Reinecke

© alberto venzago/diogenes
Diogenes Verlag

Karl ist noch keine 31 Jahre alt und hat sich schon als Künstler in Berlin einen Namen gemacht. Er ist der Sohn von August und Ada Stiegenhauer, dem Glamour-Paar der deutschen Kunstszene. Doch in der symbiotischen Beziehung seiner Eltern war kein Platz für ein Kind. Nun ist der Vater tot, die Mutter schwer erkrankt. Karls Kosmos beginnt zu schwanken und steht plötzlich still. Die einzige Konstante ist ausgerechnet das kleine Mädchen Tanja, das ihn mit kindlicher Unbekümmertheit zurück ins Leben lockt. Nach einem schrecklichen Zwischenfall verlässt er Leinsee, den Ort seiner Kindheit. Er geht zurück nach Berlin, doch auch viele Jahre später hat er das Mädchen Tanja nicht vergessen.

Anne Reinecke erzählt in ihrem Debütroman Leinsee (Diogenes, 2018) von großem Glück und großer Trauer, ohne je kitschig zu werden. Ihre Sprache ist frech, aber einfühlsam, mit viel Humor.

Anne Reinecke, geboren 1978. Für das Manuskript zu Leinsee wurde sie mit einem Stipendium der Autorenwerkstatt Prosa des LCB ausgezeichnet. Leinsee ist nominiert für den Debütpreis der LitCologne 2018. Sie lebt mit Mann und Sohn in Berlin.

Jovana
Reisinger

© tanja kernweiss
Verbrecher Verlag

Jovana Reisingers Romandebüt Still halten (Verbrecher Verlag, 2017) ist ein Bildersturm: Die Protagonistin, eine junge Frau, die vom Dorf kommt und nun in der Stadt lebt, zerfällt vor unseren Augen. Bereits leicht entrückt, wird sie endgültig aus der Bahn geworfen, als sie erfährt, dass ihre Mutter im Sterben liegt. Nach dem Tod der Mutter erbt sie ein Haus am Waldrand. Sie zieht ein und wartet auf die Ankunft ihres Mannes. Sie wartet, fühlt sich von der Natur bedroht und beginnt mit dieser einen Krieg.

Der Filmerin Reisinger ist ein literarisches Debüt gelungen, das in der Intensität der Sprache und in der Gnadenlosigkeit des Sujets an die österreichische Avantgarde erinnert.

Jovana Reisinger, geboren 1989 in München, aufgewachsen in Österreich und lebt in München, ist Autorin, Filmemacherin und bildende Künstlerin. Sie drehte diverse Kurzfilme, die in Ausstellungen gezeigt und ausgezeichnet wurden, sowie Musikvideos für Pollyester und Das Weiße Pferd. 2016 veröffentlichte sie in der Reihe „100 vor 10“ das multimediale Konzeptbuch „Donna Euro is poisoned by rich men in need“, zu dem sie 45 Videos produzierte. Für den Kurzfilm „pretty boys don’t die“ bekam sie den ZONTA-Preis der Festspielleitung der Oberhausener Kurzfilmtage.

Mareike
Schneider

© gene glover/agentur focus
Rowohlt Verlag

Franka Raben, Kunststudentin mit Katze, kommt in die Heimatstadt ihrer Mutter, um ihrem Vater bei der Pflege der Großmutter unter die Arme zu greifen – und auch, weil es sonst gerade keinen Platz für sie gibt. Oma Maria, die früher zur Begrüßung stets mit ausgebreiteten Armen am Hoftor gewartet hat, behauptet nun, blind zu sein, verlässt das Haus nur noch unter Geschrei und nölt das Ende eines jeden Tages herbei. Frankas Vater, Marias Schwiegersohn und routinierter Kiffer, kümmert sich hingebungsvoll um sie. In Marias Erinnerungen entstehen Menschen, Länder, Hunde und alte Bräuche wieder auf, z. B. in „Neunerlei am Weihnachtsabend“: auf neun verschiedene Arten belegte Brote, von denen man jeweils nur eines essen darf, damit man Glück hat im neuen Jahr.
 
In Mareike Schneiders Debütroman Alte Engel (Rowohlt, 2018) sehen alle dem Sterben der Patriarchin entgegen, als sei es die Lösung unausgesprochener Konflikte. Mit erzählerischer Wucht und Originalität bringt sie uns die Geschichte einer Familie nahe, die ihre Mitte lange vor dem Tod der Großmutter verloren hat.

Mareike Schneider, 1981 geboren, lebt in Leipzig. Sie studierte Kreatives Schreiben und Kulturwissenschaften in Hildesheim. 2014 wurde sie beim Open Mike mit einem Preis ausgezeichnet.

Matthias
Senkel

© dietze
Matthes & Seitz Berlin

Moskau 1985: Die internationale Programmierer-Spartakiade hält die akademischen Eliten des Landes in Atem. Hier messen sich aufstrebende Mathematiker in den Techniken der Zukunft, die nur noch einen Tastendruck entfernt scheint. Doch die kubanische Nationalmannschaft ist kurz vor der Eröffnung des Wettbewerbs spurlos verschwunden – und ihre resolute Übersetzerin Mireya begibt sich auf eine atemlose Suche durch die fremde Hauptstadt. Architekten und Agenten, dichtende Maschinen und sogar Stalins leibhaftiger Schatten treffen in dieser wilden und manchmal fantastischen Erzählung aufeinander: ein schillerndes Mosaik der Sowjetunion kurz vor der folgenreichen Vernetzung der Welt.

Matthias Senkels zweiter Roman Dunkle Zahlen (Matthes & Seitz, 2018) ist so unberechenbar wie die Geschichte selbst.

Matthias Senkel wurde 1977 in Greiz geboren und lebt in Leipzig. 2012 erschien sein Debütroman Frühe Vögel (Aufbau Verlag), der mit dem Uwe-Johnson-Förderpreis sowie dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet wurde und er steht auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmessse 2018.

Jens
Steiner

© annika bauer
Arche Verlag

Der neue Roman von Jens Steiner, Mein Leben als Hoffnungsträger (Arche Verlag, 2017), spielt auf einen Recyclinghof am Rande einer großen Stadt. Ich-Erzähler Philipp arbeitet eher zufällig dort. Er ist ein Suchender, ein Zweifler, wird aber schnell zum Hoffnungsträger des Chefs. Staunend hält er fest, was in diesem kuriosen Mikrokosmos des modernen Warenkreislaufs so alles vor sich geht. In diesem hintersinnig komischen Kammerspiel wird die Generation Weiß-noch-nicht mit den verheerenden Folgen unserer Wegwerfmentalität konfrontiert.

Jens Steiner wurde 1974 in der Schweiz geboren. 2011 erschien sein Debütroman Hasenleben und stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis, ebenso wie sein zweiter Roman Carambole, der 2013 erschien und für den er den Schweizer Buchpreis erhielt.

Karosh
Taha

© havin al-sindy
Dumont Buchverlag

Sanaa ist 22. Sie studiert, hat einen Freund und sie hat Träume. Alles könnte gut sein, wäre da nicht die Realität, als da wären: Sanaas Mutter Asija, die unter Depressionen leidet, ihr Vater Nasser, der sich von seiner Familie entfremdet hat, ihre Schwester Helin, wütend, orientierungslos, und ihre Tante Khalida, die Tag für Tag tabakrauchend auf dem Sofa der Familie sitzt und über alles wacht. Sanaa rebelliert gegen die Enge ihres Umfelds, ringt um Luft zum Atmen, um Freiheit. Und doch kann sie der Verantwortung für ihre Familie nicht entfliehen, bis plötzlich alles, was sie sich an Freiheit erkämpft hat, auf dem Spiel steht.

Kraftvoll und komisch erzählt Karosh Taha in ihrem Debütroman Beschreibung einer Krabbenwanderung (Dumont, 2018) von einem Leben im Dazwischen: zwischen Freiheit und Verantwortung, Erinnerung und Zukunft, Mythos und Wirklichkeit.

Karosh Taha wurde 1987 im Nordirak geboren. Seit 1997 lebt sie mit ihrer Familie im Ruhrgebiet. Nach ihrem Studium erhielt sie mehrere Stipendien, darunter das Studienstipendium der Heinrich-Böll-Stiftung.

Florian
Wacker

© melina mörsdorf
Berlin Verlag

Iquitos am Amazonas, 1984: Irina ist gemeinsam mit ihrem Freund Hilmar auf der Suche nach ihrem Zwillingsbruder. Thomas war Teil der Filmcrew um Werner Herzog und Klaus Kinski, ist jedoch nach Abschluss der Dreharbeiten zu „Fitzcarraldo“ spurlos verschwunden. Entlang der großen Flüsse reisen die beiden in den Regenwald des Amazonasbeckens.

Florian Wacker entführt den Leser in seinem atmosphärisch dichten Romandebüt Stromland (Berlin Verlag, 2018) in eine fremde Welt, die seine Figuren zu verschlingen droht, tief hinein in die Abgründe menschlicher Hoffnungen und Sehnsüchte.

Florian Wacker, geboren 1980 in Stuttgart, studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften sowie der Erzählband Albuquerque (2014) und der Jugendroman Dahlenberger (2015). Zuletzt wurde er mit dem Limburg-Preis 2015 und dem Mannheimer Stadtschreiber-Stipendium für Kinder- und Jugendliteratur 2017 ausgezeichnet. Er lebt in Frankfurt, wo er als Autor und Webentwickler arbeitet.