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DONNERSTAG
28. MÄRZ 2019

Büchertisch: Facultas


Moderation: Esther Csapo
19.30 Uhr
Begrüßung
19.40 Uhr
© matthias guido braudisch
Wolfssteig

Der Truppenübungsplatz Wolfssteig im Waldviertel wird aufgelassen. Jetzt beginnt das Ringen um die Zukunft der riesigen Brache. Ein Biologe streift durch das Gelände mit dem Plan für einen Nationalpark im Kopf. Ein ehemaliger Panzerfahrer versucht den Neustart als Hausmeister in der Kaserne, die jetzt Flüchtlinge beherbergt. Und die Nachfahren der Enteigneten fordern ihre alte Heimat zurück, die 1939 zum Sperrgebiet wurde. Blind verfolgen die Widersacher ihre Ziele und rasch geraten die Fronten durcheinander.

David Bröderbauers Debütroman Wolfssteig (Milena, 2019) erzählt davon, wie auf der Suche nach einem festen Bezugspunkt die Orientierung verlorengeht. In diesem tragikomischen Provinzdrama treffen moderne Themen des dörflichen Lebens auf wunderbare intensive Naturschilderung.

David Bröderbauer, geboren 1985 in Zwettl (NÖ), ist Biologe. Nach einem Forschungsaufenthalt in China wandte er sich dem Schreiben zu. Er besuchte die Leondinger Akademie für Literatur.

20.00 Uhr
© ulli abdel-salam
Als die Kirche den Fluss überquerte

Daniels Welt gerät aus den Fugen. Am letzten Urlaubstag beschließen seine Eltern völlig überraschend, sich zu trennen. Er erklärt den Vater zum Schuldigen, verliebt sich in seine Schwester Laura, will Künstler werden wie seine schräge Großcousine Miriam und Lebemann wie Onkel Billy. Beinahe entgeht ihm, dass seine demenzkranke Mutter unter der Situation leidet.

Der zweite Roman von Didi Drobna mit dem Titel Als die Kirche den Fluss überquerte (Piper, 2018) erzählt auf tragikomische Weise von großen Verlusten und ebenso großen Chancen.

Didi Drobna, geboren 1988 in Bratislava, lebt seit 1991 in Wien. Ihr Debütroman Zwischen Schaumstoff erschien erschien 2014. Sie erhielt bereits mehrere Stipendien und Literaturpreise.

20.20 Uhr
© privat
Die Freiheit der Fische

Jakob ist Autist, doch das Wort Autismus kennt man nicht in einem Bergbauerndorf in Tirol. So wächst Jakob in einer Gemeinschaft auf, die ihn und sein Verhalten nicht verstehen kann und es auch gar nicht versucht – bis er schließlich zum Aussteiger wird. Er versteht die Sprache der Fische und hört die Stimmen der Bäume, in der Welt erkennt er Strukturen und Zusammenhänge, die anderen verborgen bleiben.
Sophie Reyers neuer Roman Die Freiheit der Fische (Czernin, 2019) öffnet den Lesern die faszinierende Welt Jakobs. Basierend auf einer wahren Geschichte, ist ihr ein einzigartiges Buch über unterschiedliche Vorstellungen von Leben und Lebenlassen, von Toleranz und Unverständnis gelungen.

Sophie Reyer, 1984 in Wien geboren, lebt und arbeitet dort. Seit 2017 ist sie Lehrgangsleiterin der Wiener Schreibpädagogik. Sie schreibt Prosa, Lyrik und Theatertexte für Erwachsene und Kinder. Sie erhielt diverse Preise und Stipendien.

20.40 Uhr
Pause
21.00 Uhr
© katharina bernhard
Wenn ich blinzle wird es besser

Er ist Fotograf und hat schon Madonna porträtiert. Jetzt ist er engagiert, um Promo-Fotos von Taylor Swift zu machen. Vor weißem Hintergrund und eher im High-Key-Bereich gehalten, damit ihre helle Haut gut zur Geltung kommt. Und ihr kirschroter Mund, ihre überdurchschnittlich stark geschwungene Oberlippe.
Sisyphos heißt diese Geschichte über einen namenlosen Fotografen, der sich in endlosen Hautporen und Pixeln verliert, und aus der auch jener Satz stammt, der dem gesamten Erzählband den Titel gegeben hat: Wenn ich blinzle, wird es besser (Luftschacht, 2019). Christoph Strolz erweist sich in seinem Debüt als wahrlich vielseitiger Erzähler.

Christoph Strolz, 1979 in Zams/Tirol geboren, gewann den FM4 Kurzgeschichtenwettbewerb „Wortlaut“ 2014. Er lebt, arbeitet und schreibt in Wien und Schottland.

21.20 Uhr
© judith stehlik
Immerjahn

Der steinreiche Erbe Immerjahn will seine Villa mitsamt der eindrucksvollen Kunstsammlung zum Museum machen, doch bei den Vorbereitungen verstrickt er sich zunehmend in den Fäden seiner Liebes- und Lebensgeschichte. Während sein Sohn olympisches Gold erschwimmt, offenbart sich Immerjahn, dass seine Frau Katka wohl seit Jahren schon seinen besten Freund liebt. Kurz vor der Ausstellungseröffnung scheint ihm sein ganzes Leben zu zerrinnen.

Barbara Zeman erzählt in ihrem Debutroman Immerjahn (Hoffmann & Campe, 2019) von versehrter Männlichkeit und den Absurditäten eines ästhetisierten Lebens.

Barbara Zeman, geboren 1981 im Burgenland, lebt und arbeitet in Wien. Für ihre Kurzgeschichten wurde sie mehrfach mit Aufenthalts- und Arbeitsstipendien ausgezeichnet. 2012 gewann sie den Wartholzpreis.

21.40 Uhr
© britta burger
Fünf Tage im Mai

Illy und ihr Urgroßvater sind ein ungleiches Gespann. Während sich Tatka mit großen Schritten dem Greisenstatus nähert, fängt Illy gerade an, die Welt zu entdecken. Doch ihre freie Zeit verbringen sie am liebsten gemeinsam – ob in der alten Fassbinder-Werkstatt oder auf dem Rücken von Tatkas Moped. Tatka erzählt vom untergegangenen Kaiserreich und weiht Illy ins Fassbinderhandwerk ein. Sie wiederum teilt mit ihm jedes Geheimnis.

In ihrem Debütroman Fünf Tage im Mai (Klett Cotta, 2019) erzählt Elisabeth R. Hager beschwingt und mit großer Wärme über einen Zeitraum von 18 Jahren von fünf Tagen im Mai, in denen die Würfel im Leben der beiden Protagonisten neu fallen.

Elisabeth R. Hager, geboren 1981, ist Schriftstellerin, Klangkünstlerin und Kulturvermittlerin. Sie arbeitet als redaktionelle Mitarbeiterin beim Deutschlandfunk Kultur und pendelt mit ihrer Familie zwischen Neuseeland, Berlin und Tirol. Sie erhielt das Hilde-Zach-Literaturstipendium 2018 der Stadt Innsbruck.

22.00 Uhr
Verleihung des Publikumspreises durch Facultas