O O E E E T
W I L S I I
E S W E S L
R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
E R E P L W
S L E W O E
T E T O T R
Martin
Becker

© ekko von schwichow
Luchterhand

In Martin Beckers erstem Roman Der Rest der Nacht (Luchterhand, 2014) kommt ein junger Mann zurück in die Kleinstadt seiner Kindheit, um das Haus seines verstorbenen Vaters zu verkaufen und mit seiner Vergangenheit abzurechnen. Er will seine Mission erfüllen und so schnell wie möglich wieder verschwinden. Nichts könnte ihn halten. Aber dann sieht er eine Frau und verliebt sich in ihre Augen, steinalt und traurig wie die Welt. Mit einem Mal ist er nicht mehr der Sohn, der das Gestern überwinden will. Mit einem Mal ist er nur noch ein Mann, der eine Frau liebt …

Martin Becker, 1982 geboren, ist in Plettenberg aufgewachsen. Er ist freier Autor für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Literaturkritiker beim Deutschlandfunk und bei Deutschlandradio Kultur und berichtet in Features und Reportagen unter anderem aus Frankreich, Kanada und Brasilien. 2007 erschien sein mehrfach ausgezeichneter Erzählband Ein schönes Leben (btb), außerdem realisierte er eine Reihe von Hörspielen und Lesungen gemeinsam mit dem tschechischen Schriftsteller Jaroslav Rudiš. Martin Becker lebt und arbeitet mit seinem moldawischen Straßenhund in Leipzig.

Hannah
Dübgen

© susanne schleyer/autorenarchiv.de
dtv

Vier Menschen in vier Ländern: Ada aus Berlin hat mit ihrer Freundin Judith einen Dokumentarfilm über das Leben im Gazastreifen gedreht. Judith aber stirbt kurz nach Fertigstellung des Films. Die junge japanische Pianistin Makiko ist nach Paris gezogen und gibt in ganz Europa Konzerte. Als sie erfährt, dass sie ein Kind erwartet, ist sie schockiert. Jason arbeitet für eine amerikanische Investmentfirma. In Tokio soll er den Kauf eines japanischen Traditionsunternehmens organisieren. Der Zoologe Luiz, der in Brasilien aufwuchs, lebt mit seiner jüdischen Frau und den zwei gemeinsamen Kindern in Tel Aviv, will aber weg aus Israel, weil er den politischen Wahnsinn im Land nicht mehr erträgt. Hannah Dübgens Debütroman Strom (dtv, 2013) erzählt vier miteinander verwobene Geschichten. Über unsere Gegenwart, über Menschen, die zwischen Kulturen wandeln. Sie alle lieben, trauern, arbeiten, kämpfen wach und voller Sehnsucht um ihr Leben, ihre Zukunft.

Hannah Dübgen, wurde 1977 geboren. Sie arbeitete für Theater und Oper, schrieb das Schauspiel Gegenlicht und die Libretti für mehrere Opern, u.a. Matsukaze in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Toshio Hosokawa. Hannah Dübgen wurde für Strom mit dem Förderpreis Literatur der Landeshauptstadt Düsseldorf 2013 ausgezeichnet.

Dorothee
Elmiger

© jürgen beck
DuMont

Irgendwo tief im europäischen Wald begegnen sie sich. Grenzgänger, Schmugglerinnen, Flüchtlinge, Arbeiterinnen, Asylbewerber, Kontrolleure, Künstlerinnen, Instrumentalistinnen, Schauspieler, Journalisten, Stipendiaten, Logistiker, Studentinnen, Geister. Sie kommen von überall. Sie alle sind Stellvertreter unserer Zeit und sie führen ein Gespräch. Über Herkunft und Gerechtigkeit, über Körper und Staat, Import und Export, Heimat und Migration, über Glück, Musik und den Tod.
Dorothee Elmigers zweiter Roman Schlafgänger (Dumont, 2014) leuchtet die brisanten Fragen unserer Gegenwart aus. Und die Autorin findet dafür eine intensive, politisch kämpferische Sprache.

Dorothee Elmiger,wurde 1985 in Wetzikon (Schweiz) geboren, wuchs in Appenzell auf und lebt heute in Luzern. Beim Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb 2010 erhielt sie den Kelag-Preis. Mit Einladung an die Waghalsigen (DuMont, 2010) wurde Dorothee Elmiger für den Schweizer Buchpreis 2010 nominiert und mit dem aspekte-Literaturpreis für das beste deutschsprachige Prosadebüt ausgezeichnet. Im Jahr 2011 erhielt sie den Rauriser Literaturpreis.

Markus
Feldenkirchen

©  anita affentranger
Kein & Aber

Der konservative Bundestagsabgeordnete und Familienpolitiker Frederik Kallenberg verfällt ausgerechnet den Reizen der emanzipierten, unabhängigen Liana. Sein Weltbild, geprägt von einer schwierigen Kindheit im katholischen Sauerland, von der Ehe mit seiner Jugendliebe Julia und von einer steilen Politkarriere in Berlin, gerät immer mehr ins Wanken. Mitten im Wahlkampf verschwindet er plötzlich, zurück bleibt nur eine mysteriöse Notiz. Ist Liana Teil des Rätsels?
Gekonnt und mit viel Humor schildert Markus Feldenkirchen in seinem zweiten Roman Keine Experimente (Kein & Aber, 2013) die innere Zerrissenheit seines Protagonisten, der seine festgefahrenen Prinzipien privat wie politisch immer stärker in Frage stellen muss.

In Markus Feldenkirchen, 1975 in Bergisch Glattbach geboren, arbeitet seit 2004 beim Spiegel, mittlerweile als Autor für deutsche Politik in Berlin. 2010 erschien sein Debütroman Was zusammengehört.

Roman
Graf

© stefan kubli
Knaus

Monatelang hat der Schweizer André die Bergtour bis ins kleinste Detail geplant. Er will seiner Freundin aus Berlin die Schönheit des Hochgebirges zeigen. Mit Mühe erreichen sie das erste Etappenziel. Beim weiteren Aufstieg gewinnt Louises Abwehr die Oberhand, die Spannungen werden André zur Last. Sie kehrt alleine zurück ins Tal. Verletzt und stolz klettert André weiter; kurz vor dem Ziel trifft er eine fatale Entscheidung.
Roman Graf spielt in seinem zweiten Roman Niedergang (Knaus, 2013) mit dem archaischen Motiv der existenziellen Begegnung am Berg als Resonanzboden für eine scheiternde Beziehung.

Roman Graf, geboren 1978 in Winterthur, lebt in Berlin. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Für seinen ersten Roman Herr Blanc erhielt er u.a. den Förderpreis des Bremer Literaturpreises 2010.

Heinz
Helle

© jürgen bauer
Suhrkamp

Worum es geht: Es geht um den Geschmack von Kaffee am frühen Morgen und um das Problem des Bewusstseins. Es geht um einen deutschen Studenten in New York, um einen Mann und eine Frau. Es geht um ein Kind, das nicht zur Welt kommt. Es geht um Liebe und ihr Verschwinden. Es geht um Wichtiges und Unwichtiges und um die Frage, wie man das eine vom anderen unterscheidet. Es geht um Philosophie. Und um Fußball.
Worum es eigentlich geht: „Vielleicht werden sie eines Tages herausfinden, was es bedeutet, ich zu sein. Dann werden sie sagen: Wir wissen, was Bewusstsein ist. Sie werden endlich die Kontrolle bekommen über das Ich. Dann werde ich hingehen zu ihnen und sagen: Ich darf nicht aufhören, sie zu lieben, niemals. Können Sie da was machen?“
Heinz Helles Debütroman Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin (Suhrkamp, 2014) ist eine literarisch-philosophische Spurensuche nach dem Glück.

Heinz Helle, geboren 1978, arbeitet als Texter in Werbeagenturen, Absolvent des Schweizerischen Literaturinstituts in Biel, wohnhaft ebendort, verheiratet, eine Tochter. Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin ist sein erster Roman.

Katja
Huber

© edward beierle
Secession

In Katja Hubers viertem Roman Nach New York! Nach New York! (Secession, 2014) stürzt am 6. Mai 1937 die Hindenburg kurz vor ihrer Landung aus knapp hundert Metern Höhe in Lakehurst Borough nahe New York wie ein Feuerball auf den Boden. Sechsunddreißig Menschen sterben in diesem Inferno, zweiundsechzig überleben. Darunter eine junge Frau, die sich noch wenige Wochen zuvor heimlich aus ihrer Beziehung in eine Affäre mit einem hohen Militär stiehlt und sich auf ein Abenteuer einlässt, das so ganz anders endet als erwartet. Zwei Generationen später macht eine andere junge Frau, Enkelin der ersten, sich auf nach New York, um für ein Buch über das Leben jüdischer Immigranten in dieser Stadt zu recherchieren: So Vieles ist geschehen in diesen wenigen Jahrzehnten!

Katja Huber, lebt mit ihrer Familie in München, verfasste dort bisher Hörspiele, Prosa, ein Theaterstück und die Romane Fernwärme (P. Kirchheim, 2005), Reise nach Njetowa (P. Kirchheim, 2007) und Coney Island (Secession, 2012) und gibt regelmäßig Schreibworkshops. Seit 1996 Hörfunkarbeit beim Bayerischen Rundfunk, seit 1999 beim Zündfunk, Bayern 2. Im März 2014 erscheint ihr vierter Roman Nach New York! Nach New York! im Secession Verlag.

Fabian
Hischmann

© rabea edel
Berlin Verlag

Max ist seit Kurzem Lehrer, aber das hat nichts daran geändert, das er noch immer am liebsten lethargisch vor dem Fernseher herumhängt und Tierfilme schaut. Als er sich auf den Weg macht, Haus und Hund seiner Eltern zu hüten, ahnt er noch nicht, dass er von Süddeutschland weiter nach Kreta reisen wird und sich in New York den Geistern der Vergangenheit stellen muss. Außerdem treten Jan und Maria wieder in sein Leben – zwischen den beiden konnte er sich schon vor 15 Jahren nicht entscheiden.
Fabian Hischmanns Debüt Am Ende schmeißen wir mit Gold (Berlin Verlag, 2014) ist ein leiser und melancholischer Roman über kleine und große Abgründe in uns selbst.

Fabian Hischmann, 1983 in Donaueschingen geboren, lebt in Berlin. Er studierte am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig, 2011 erhielt er das Bremer Autorenstipendium und 2013 war er Teilnehmer der Jürgen-Ponto-Werkstatt. Kurzgeschichten in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien.

Margarita
Kinstner

© thomas wollinger
Deuticke

Als Marie im Café stolpert, lernt sie nicht nur Jakob kennen, sondern setzt damit auch eine Reihe von Geschichten in Gang. Jakob trennt sich von seiner Freundin Sonja, die bald darauf Gery trifft. Sie ahnt nicht, dass Gery der beste Freund von Joe war, der früher mit Marie zusammen war und sich mit einem spektakulären Sprung in den Donaukanal das Leben genommen hat. Ein mysteriöses Testament taucht auf und soll am Prater verlesen werden – nach einer genau geplanten Inszenierung, in Anwesenheit von Gery und Marie. Margarita Kinstner beschreibt in ihrem Debütroman Mittelstadtrauschen (Deuticke, 2013) einen Reigen von Schicksalen, Träumen und verlorenen Hoffnungen in Wien, wo die Schönheit und der Abgrund seit jeher nahe beieinanderliegen.

Margarita Kinstner, geboren 1976 in Wien, hat bisher in Literaturzeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Mittelstadtrauschen ist ihr erster Roman.

Sabine
Kray

© rebecca sampson
FVA

In ihrem Debütroman Diamanten Eddie (FVA, 2014) erzählt Sabine Kray mit großer Klarsicht und Gespür für die Atmosphäre der Zeit die Geschichte ihres Großvaters. Das bewegte Leben des Juwelendiebs während des Wirtschaftswunders verschränkt sich mit dem Elend und der Verzweiflung der Jahre als Zwangsarbeiter. Durch den zunehmenden Druck der Erinnerung gewinnt der Roman an Intensität. Er entblättert Schicht um Schicht das Wesen eines Mannes, der im Land seiner Peiniger blieb, um ihnen immer wieder zu entkommen.

Sabine Kray, geboren 1984 in Göttingen, lebt in Berlin, wo sie als Autorin und Übersetzerin arbeitet und sich als Mentorin für junge Mädchen mit Migrationshintergrund bei der Bürgerstiftung Neukölln engagiert.

Svealena
Kutschke

© alexander malecki
Eichborn

Sasha und Jannis sind jung und sie wissen nicht, was sie tun; heilig ist ihnen allein ihre Kunst. Ihr Mobiliar suchen sie danach aus, ob man sich an den Kanten anständig verletzen kann. Dann wird Lizzy geboren. Sashas Art zu lieben ist so hilflos wie gnadenlos. Sieben Jahre führt die Familie ein Leben wie ein Drahtseilakt, bis das Seil schließlich reißt. Sashas Kunst wird radikaler, die Künstlerin gefährlich. Sie weiß noch immer nicht, was sie tut, aber das mit erschreckender Konsequenz. Wir erleben, wie eine Frau, die zu mögen uns leicht fällt, zur Mörderin wird.
Svealena Kutschkes neuer Roman Gefähriche Arten (Eichborn, 2013) ist ein aufwühlender Höllenritt, schrecklich und komisch, cool und elegant, anrührend und grausam zugleich.

Svealena Kutschke, geboren 1977 in Lübeck, lebt heute in Berlin. Sie ist Preisträgerin des Open Mike 2008. Ein Jahr später erschien ihr Debüt Etwas Kleines gut versiegeln ,über das der Kulturspiegel schrieb: „Ein überraschender Roman, zweideutig und von verstörender Eindringlichkeit.“

Clemens
Meyer

© gaby gerster
S. Fischer

Clemens Meyers zweiter Roman Im Stein (S. Fischer, 2013) ist ein großes Gesellschafts-Epos unserer Zeit.
Ein vielstimmiger Gesang der Nacht: Prostituierte, Engel und Geschäftsmänner kämpfen um Geld und Macht und ihre Träume. Eine junge Frau steht am Fenster, schaut in den Abendhimmel, im Januar laufen die Geschäfte nicht, die Gedanken tanzen in ihrem Kopf. »Der Pferdemann«, der alte Jockey, sucht seine Tochter. »Der Bielefelder« rollt mit neuen Geschäftskonzepten den Markt auf, investiert in Clubs und Eroscenter. »AK 47« liegt angeschossen auf dem Asphalt.
Schonungslos, aber einfühlsam erzählt Clemens Meyer die Geschichte einer Stadt, die zum Epochen-Roman unserer Zeit wird.

Clemens Meyer, geboren 1977 in Halle / Saale, lebt in Leipzig. 2006 erschien sein Debütroman Als wir träumten es folgten Die Nacht, die Lichter. Stories (2008) und Gewalten. Ein Tagebuch (2010). Für sein Werk wurde Clemens Meyer mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Preis der Leipziger Buchmesse und dem Bremer Literaturpreis. Sein neuer Roman Im Stein wurde auf die Shortlist für den Deutschen Buchpreis gewählt.

Thomas
Meyer

© nicolas aebi / nicolasaebi.ch
Diogenes Verlag

Der junge orthodoxe Jude Mordechai Wolkenbruch, kurz Motti, hat ein Problem: Die Frauen, die ihm seine 'mame' als Heiratskandidatinnen vorsetzt, sehen alle so aus wie sie. Ganz im Gegensatz zu Laura, seiner hübschen Mitstudentin an der Universität Zürich - doch die ist leider eine 'schikse': Sie trägt Hosen, hat einen wohlgeformten 'tuches', trinkt Gin Tonic und benutzt ungehörige Ausdrücke. Zweifel befallen Motti: Ist sein vorgezeichneter Weg wirklich der richtige für ihn? Sein Gehorsam gegenüber der 'mame' mit ihren verstörenden Methoden schwindet. Dafür wächst seine Leidenschaft für Laura. Die Dinge nehmen ihren Lauf.
Thomas Meyers Debütroman Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse (Diogenes Verlag, 2014) verschafft uns Einblicke in eine eher unbekannte Welt, eine berührende und schelmische Geschichte – mit jiddischem Wortwitz und unwiderstehlichem Humor.

Thomas Meyer, geboren 1974 in Zürich. Erste Beachtung als Autor erlangte er 1998 mit im Internet veröffentlichten Kolumnen. 2007 machte er sich selbständig als Autor und Texter.
Wolkenbruchs wunderliche Reise in die Arme einer Schickse ist sein erster Roman. Thomas Meyer lebt und arbeitet in Zürich.

Matthias
Nawrat

© yves noir
Rowohlt Verlag

DMatthias Nawrats zweiter Roman Unternehmer (Rowohlt Verlag, 2014) führt uns in den Schwarzwald, zu einem Familienunternehmen der besonderen Art. Der Vater, die 14-jährige Lipa und der einarmige Berti, ihr kleiner Bruder, sind unterwegs zu den verlassenen Fabriken der ehemals boomenden Region. Sie suchen nach Magnetspulenherzen, um sie bei dem Mann mit den Öllappenhänden in Klimpergeld zu verwandeln. Doch die Nachfrage sinkt und so wagen die drei einen besonders gefährlichen Beutezug mit ungewissem Ausgang.
Davon, aber auch von Lipas Liebe zum langen Nasen-Timo, vom Aufbegehren und von den unvermeidlichen Verschiebungen im Familiengefüge erzählt Matthias Nawrat in diesem abenteuerlichen Coming-of-Age-Roman, der zugleich Parabel ist auf die Welt der Werktätigen und eine dunkle Liebeserklärung an den Schwarzwald.

Matthias Nawrat, geboren 1979 im polnischen Opole (Oppeln), siedelte als 10-Jähriger mit seiner Familie nach Bamberg um. Er studierte am Schweizer Literaturinstitut in Biel. 2012 erschien sein Debütroman Wir zwei allein, (Nagel & Kimche). Im selben Jahr wurde er beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb mit dem Kelag-Preis ausgezeichnet, zuletzt erhielt er den Adelbert von Chamisso-Förderpreis. Matthias Nawrat lebt in Berlin.

Manuel
Niedermeier

© magdalena fritsch
Verlag C.H. Beck

Clemens war als Fotograf immer auf der Suche nach den Aufnahmen, die das Wesentliche eines Momentes erfassen und über das Sichtbare hinausgehen. Zuletzt hat er die wohl dramatischsten Bilder seines Lebens gemacht, die ihn allerdings aus der Bahn geworfen haben. Er fotografierte, wie sein Freund John, über Bord gegangen, sofort von der Strömung unter das Eis der Arktis gerissen wurde.
Im Rückblick wird von diesem Moment und den Ereignissen, die dazu geführt haben, erzählt. John will seine Forschungen über die Belugawale weitertreiben und ist mit Clemens auf einem Expeditionsschiff durch die Nordostpassage unterwegs. Kurz bevor er an Bord kam, hatte er in Berlin Traumatisches erlebt, worüber er kaum sprechen kann. Er wartet dringend auf eine Nachricht von Laura, der Geigerin, in die er verliebt ist. Wie bei einem Film entstehen die atmosphärisch starken Szenen vor dem inneren Auge des Lesers. Eindringlich, manchmal bis zu Stichpunkten verknappt erzählt Manuel Niedermeier in seinem Debütroman Durch frühen Morgennebel (Verlag C.H. Beck, 2014) und lässt sich dabei doch auf schöne Weise Zeit.

Manuel Niedermeier, 1984 in Regensburg geboren, hat 2010 bei der on3-Lesereihe des Bayerischen Rundfunks gelesen. Seit 2010 ist er jährlicher Teilnehmer bei Poetry in Motion der Regensburger Kurzfilmwoche. 2012 war er Stipendiat der Bayerischen Akademie des Schreibens.

David
Schalko

© ingo pertramer
Jung und Jung

Jakob liebte Rita, trifft Jennifer und beginnt ein Verhältnis mit ihr, nicht aus Liebe. Jennifer hat einen Unfall und wird nicht mehr gehen können. Jakob bleibt und will jetzt einen Reiseführer für Rollstuhlfahrer schreiben. Rita liebt Jakob noch immer, ist aber mit Lutz zusammen, der ein Verhältnis mit Jennifer beginnt. Lutz kann nur, wenn die Frauen nicht bei Bewusstsein sind. Doch dann wacht Jennifer gar nicht mehr auf, ein Sexunfall, und Lutz lässt sie verschwinden.
David Schalkos dritter Roman Knoi (Jung und Jung, 2013) ist ein bitterböses, abgründig komisches Kammerspiel, in dem jeder jeden täuscht, vor allem aber sich selbst. Nur das Kind Max, das lieber eine Giraffe sein würde, durchschaut seine Umgebung.

David Schalko, geboren 1973, lebt als Autor und Regisseur in Wien. Für seine Fernseharbeiten wie Sendung ohne Namen, Aufschneider (mit Josef Hader) oder die TV-Serie Braunschlagerhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Zuletzt erschienen: Wir lassen uns gehen (2007), Weiße Nacht (2009).

Metrolit

Der legendenumwobene Schriftsteller Thomas Bernhard starb offiziell am 12. Februar in Oberösterreich. In Wahrheit war sein Tod – wie alles andere in seinem Leben – eine Inszenierung. Im neuen Roman von Alexander Schimmelbusch, Die Murau Identität (Metrolit, 2014), macht sich der gleichnamige abgehalfterte Journalist auf die Suche nach dem weltbekannten Misanthropen. Ausgestattet mit den versiegelten Protokollen des Verlegers, der Bernhard half, sein Verschwinden zu planen, findet der Protagonist Schimmelbusch schließlich einen eleganten Mann, der alles, was ihm jemals bedeutsam war, der Auslöschung preisgegeben hat.

Alexander Schimmelbusch, geboren 1972, lebt in Berlin. Er ist Berater für Politik und Wirtschaft, u.a. für die Europäische Kommission. 2007 erhielt er den Deutschen Animationsdrehbuchpreis, 2009 den Robert-Bosch-Förderpreis.

Philipp
Schönthaler

© matthes & seitz berlin
Matthes & Seitz Berlin

Die Protagonisten des Debütromans von Philipp Schönthaler, Das Schiff, das singend zieht auf seiner Bahn (Matthes & Seitz Berlin, 2013), stellen sich den Herausforderungen und Zumutungen unserer alltäglichen Arbeits- und Lebenswelten. Erik Jungholz ist Managing Director eines international erfolgreichen Kosmetik-Konzerns, er liebt den Wettbewerb, ist schnell, ehrgeizig und wird es nach ganz oben schaffen. Pamela J. Smaart, Personalberaterin und Coach, wacht morgens meist in teuren Business-Hotels auf. In unbeobachteten Momenten klopft sie gegen ihr Jochbein und lässt ihr Glasauge aus seiner Höhle springen. Ein Ritual, dass sie in Stresssituationen ungemein beruhigt.
Mit sanftem und liebevollem Spott, geleitet von Neugier und Faszination, schildert Philipp Schönthaler seinen Homo Faber in der schönen neuen Arbeitswelt.

Philipp Schönthaler, geboren 1976 in Stuttgart, lebt in Essen. 2012 erschien sein Erzählband Nach oben ist das Leben offen, für den er 2013 mit dem Clemens-Brentano-Preis ausgezeichnet wurde.