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MITTWOCH
5. März 2014

Büchertisch: Buchhandlung Lehmkuhl


Moderation: Judith Heitkamp / Knut Cordsen
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© jürgen bauer
Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin

Worum es geht: Es geht um den Geschmack von Kaffee am frühen Morgen und um das Problem des Bewusstseins. Es geht um einen deutschen Studenten in New York, um einen Mann und eine Frau. Es geht um ein Kind, das nicht zur Welt kommt. Es geht um Liebe und ihr Verschwinden. Es geht um Wichtiges und Unwichtiges und um die Frage, wie man das eine vom anderen unterscheidet. Es geht um Philosophie. Und um Fußball.
Worum es eigentlich geht: „Vielleicht werden sie eines Tages herausfinden, was es bedeutet, ich zu sein. Dann werden sie sagen: Wir wissen, was Bewusstsein ist. Sie werden endlich die Kontrolle bekommen über das Ich. Dann werde ich hingehen zu ihnen und sagen: Ich darf nicht aufhören, sie zu lieben, niemals. Können Sie da was machen?“
Heinz Helles Debütroman Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin (Suhrkamp, 2014) ist eine literarisch-philosophische Spurensuche nach dem Glück.

Heinz Helle, geboren 1978, arbeitet als Texter in Werbeagenturen, Absolvent des Schweizerischen Literaturinstituts in Biel, wohnhaft ebendort, verheiratet, eine Tochter. Der beruhigende Klang von explodierendem Kerosin ist sein erster Roman.

20.30 Uhr
© ingo pertramer
Die Welt ist eine Scheibe

Jakob liebte Rita, trifft Jennifer und beginnt ein Verhältnis mit ihr, nicht aus Liebe. Jennifer hat einen Unfall und wird nicht mehr gehen können. Jakob bleibt und will jetzt einen Reiseführer für Rollstuhlfahrer schreiben. Rita liebt Jakob noch immer, ist aber mit Lutz zusammen, der ein Verhältnis mit Jennifer beginnt. Lutz kann nur, wenn die Frauen nicht bei Bewusstsein sind. Doch dann wacht Jennifer gar nicht mehr auf, ein Sexunfall, und Lutz lässt sie verschwinden.
David Schalkos dritter Roman Knoi (Jung und Jung, 2013) ist ein bitterböses, abgründig komisches Kammerspiel, in dem jeder jeden täuscht, vor allem aber sich selbst. Nur das Kind Max, das lieber eine Giraffe sein würde, durchschaut seine Umgebung.

David Schalko, geboren 1973, lebt als Autor und Regisseur in Wien. Für seine Fernseharbeiten wie Sendung ohne Namen, Aufschneider (mit Josef Hader) oder die TV-Serie Braunschlagerhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Zuletzt erschienen: Wir lassen uns gehen (2007), Weiße Nacht (2009).

20.50 Uhr
© susanne schleyer/autorenarchiv.de
Strom

Vier Menschen in vier Ländern: Ada aus Berlin hat mit ihrer Freundin Judith einen Dokumentarfilm über das Leben im Gazastreifen gedreht. Judith aber stirbt kurz nach Fertigstellung des Films. Die junge japanische Pianistin Makiko ist nach Paris gezogen und gibt in ganz Europa Konzerte. Als sie erfährt, dass sie ein Kind erwartet, ist sie schockiert. Jason arbeitet für eine amerikanische Investmentfirma. In Tokio soll er den Kauf eines japanischen Traditionsunternehmens organisieren. Der Zoologe Luiz, der in Brasilien aufwuchs, lebt mit seiner jüdischen Frau und den zwei gemeinsamen Kindern in Tel Aviv, will aber weg aus Israel, weil er den politischen Wahnsinn im Land nicht mehr erträgt. Hannah Dübgens Debütroman Strom (dtv, 2013) erzählt vier miteinander verwobene Geschichten. Über unsere Gegenwart, über Menschen, die zwischen Kulturen wandeln. Sie alle lieben, trauern, arbeiten, kämpfen wach und voller Sehnsucht um ihr Leben, ihre Zukunft.

Hannah Dübgen, wurde 1977 geboren. Sie arbeitete für Theater und Oper, schrieb das Schauspiel Gegenlicht und die Libretti für mehrere Opern, u.a. Matsukaze in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Toshio Hosokawa. Hannah Dübgen wurde für Strom mit dem Förderpreis Literatur der Landeshauptstadt Düsseldorf 2013 ausgezeichnet.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© anita affentranger
Was wir erben

Der konservative Bundestagsabgeordnete und Familienpolitiker Frederik Kallenberg verfällt ausgerechnet den Reizen der emanzipierten, unabhängigen Liana. Sein Weltbild, geprägt von einer schwierigen Kindheit im katholischen Sauerland, von der Ehe mit seiner Jugendliebe Julia und von einer steilen Politkarriere in Berlin, gerät immer mehr ins Wanken. Mitten im Wahlkampf verschwindet er plötzlich, zurück bleibt nur eine mysteriöse Notiz. Ist Liana Teil des Rätsels?
Gekonnt und mit viel Humor schildert Markus Feldenkirchen in seinem zweiten Roman Keine Experimente (Kein & Aber, 2013) die innere Zerrissenheit seines Protagonisten, der seine festgefahrenen Prinzipien privat wie politisch immer stärker in Frage stellen muss.

In Markus Feldenkirchen, 1975 in Bergisch Glattbach geboren, arbeitet seit 2004 beim Spiegel, mittlerweile als Autor für deutsche Politik in Berlin. 2010 erschien sein Debütroman Was zusammengehört.

21.50 Uhr
© edward beierle
Nach New York! Nach New York!

In Katja Hubers viertem Roman Nach New York! Nach New York! (Secession, 2014) stürzt am 6. Mai 1937 die Hindenburg kurz vor ihrer Landung aus knapp hundert Metern Höhe in Lakehurst Borough nahe New York wie ein Feuerball auf den Boden. Sechsunddreißig Menschen sterben in diesem Inferno, zweiundsechzig überleben. Darunter eine junge Frau, die sich noch wenige Wochen zuvor heimlich aus ihrer Beziehung in eine Affäre mit einem hohen Militär stiehlt und sich auf ein Abenteuer einlässt, das so ganz anders endet als erwartet. Zwei Generationen später macht eine andere junge Frau, Enkelin der ersten, sich auf nach New York, um für ein Buch über das Leben jüdischer Immigranten in dieser Stadt zu recherchieren: So Vieles ist geschehen in diesen wenigen Jahrzehnten!

Katja Huber, lebt mit ihrer Familie in München, verfasste dort bisher Hörspiele, Prosa, ein Theaterstück und die Romane Fernwärme (P. Kirchheim, 2005), Reise nach Njetowa (P. Kirchheim, 2007) und Coney Island (Secession, 2012) und gibt regelmäßig Schreibworkshops. Seit 1996 Hörfunkarbeit beim Bayerischen Rundfunk, seit 1999 beim Zündfunk, Bayern 2. Im März 2014 erscheint ihr vierter Roman Nach New York! Nach New York! im Secession Verlag.

22.10 Uhr
© magdalena fritsch
Durch frühen Morgennebel

Clemens war als Fotograf immer auf der Suche nach den Aufnahmen, die das Wesentliche eines Momentes erfassen und über das Sichtbare hinausgehen. Zuletzt hat er die wohl dramatischsten Bilder seines Lebens gemacht, die ihn allerdings aus der Bahn geworfen haben. Er fotografierte, wie sein Freund John, über Bord gegangen, sofort von der Strömung unter das Eis der Arktis gerissen wurde.
Im Rückblick wird von diesem Moment und den Ereignissen, die dazu geführt haben, erzählt. John will seine Forschungen über die Belugawale weitertreiben und ist mit Clemens auf einem Expeditionsschiff durch die Nordostpassage unterwegs. Kurz bevor er an Bord kam, hatte er in Berlin Traumatisches erlebt, worüber er kaum sprechen kann. Er wartet dringend auf eine Nachricht von Laura, der Geigerin, in die er verliebt ist. Wie bei einem Film entstehen die atmosphärisch starken Szenen vor dem inneren Auge des Lesers. Eindringlich, manchmal bis zu Stichpunkten verknappt erzählt Manuel Niedermeier in seinem Debütroman Durch frühen Morgennebel (Verlag C.H. Beck, 2014) und lässt sich dabei doch auf schöne Weise Zeit.

Manuel Niedermeier, 1984 in Regensburg geboren, hat 2010 bei der on3-Lesereihe des Bayerischen Rundfunks gelesen. Seit 2010 ist er jährlicher Teilnehmer bei Poetry in Motion der Regensburger Kurzfilmwoche. 2012 war er Stipendiat der Bayerischen Akademie des Schreibens.

22.30 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets