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R T I T E E
L P S R R P
I E P I P O
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S L E W O E
T E T O T R

FREITAG
15. März 2019

Büchertisch: Buchhandlung Buch & Töne


Moderation: Knut Cordsen
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© britta burger
Fünf Tage im Mai

Illy und ihr Urgroßvater sind ein ungleiches Gespann. Während sich Tatka mit großen Schritten dem Greisenstatus nähert, fängt Illy gerade an, die Welt zu entdecken. Doch ihre freie Zeit verbringen sie am liebsten gemeinsam – ob in der alten Fassbinder-Werkstatt oder auf dem Rücken von Tatkas Moped. Tatka erzählt vom untergegangenen Kaiserreich und weiht Illy ins Fassbinderhandwerk ein. Sie wiederum teilt mit ihm jedes Geheimnis.

In ihrem Debütroman Fünf Tage im Mai (Klett Cotta, 2019) erzählt Elisabeth R. Hager beschwingt und mit großer Wärme über einen Zeitraum von 18 Jahren von fünf Tagen im Mai, in denen die Würfel im Leben der beiden Protagonisten neu fallen.

Elisabeth R. Hager, geboren 1981, ist Schriftstellerin, Klangkünstlerin und Kulturvermittlerin. Sie arbeitet als redaktionelle Mitarbeiterin beim Deutschlandfunk Kultur und pendelt mit ihrer Familie zwischen Neuseeland, Berlin und Tirol. Sie erhielt das Hilde-Zach-Literaturstipendium 2018 der Stadt Innsbruck.

20.30 Uhr
© iona dutz
Wallace

Der Brief von Wallace aus den Molukken erreicht 1858 Charles Darwin in Südengland. Ein Jahr später publiziert dieser die Erkenntnisse von Wallace unter seinem Namen. Sie wurde bekannt als Theorie der Evolution. 150 Jahre später stößt der Museumsnachtwärter Albrecht Bromberg auf das Schicksal des vergessenen Wallace. Er folgt ihm durch ferne Länder und je länger er mit Wallace unterwegs ist, desto genauer erkennt er: Geschichte wird nicht gemacht, sondern geschrieben.

Anselm Oelzes philosophischer Abenteuerroman Wallace (Schöffling & Co., 2019) setzt ein literarisches Denkmal für die Außenseiter.

Anselm Oelze, geboren 1986 in Erfurt, lehrt an der LMU München und lebt mit seiner Familie in Leipzig. Wallace ist sein erster Roman.

20.50 Uhr
© pezhman zahed
Carter

Carter ist eine Baalsche Erscheinung, die alle Menschen um sich herum in ihren Bann zieht. Auch da namenlose Ich in dieser Geschichte ist wie erschlagen, als es Carter bei einem Streifzug durch die Nacht entdeckt, und buhlt fortan um sie. Wie viel Nähe Carter zulässt, wie eng die Bindung sein darf, das bestimmt sie allein. Doch wie lange hält das Ich diesen emotionalen Taumel aus?

Jede Bewegung, jede Empfindung, jede körperliche Beschreibung fängt Ally Klein in ihrem Debutroman Carter (Droschl, 2018) in bildmächtigen Sätzen bis ins kleinste Detail ein.

Ally Klein, geb. 1984, lebt und arbeitet in Berlin. Einen Auszug aus Carter hat sie beim Bachmann-Wettbewerb 2018 in Klagenfurt gelesen.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© andreas hornoff
Wie ich fälschte, log und Gutes tat

Die Schüler Benedikt, Vince und Prechtl aus der Kleinstadt Weiden feiern die Nächte exzessiv im Butterhof. Wie sie ihre Schulleistungen vor den erfolgsgierigen Eltern verbergen, steht in den Sternen, und dass die Lady-Lions ausgerechnet Christal-Mäx, den Unterweltkönig und berüchtigten Butterhof-Betreiber mit einer Finanzspritze beim Bau von Flüchtlingswohnungen unterstützen, macht die Lage noch unübersichtlicher.

Thomas Klupps zweiter Roman Wie ich fälschte, log und Gutes tat (Berlin Verlag, 2018) ist eine bitterböse Provinzposse, rasant und pointensatt geschrieben.

Thomas Klupp, 1977 in Erlangen geboren, war Mitherausgeber der Literaturzeitschrift „Bella triste“ und lehrt als Dozent am Literaturinstitut der Universität Hildesheim. Sein Romandebüt Paradiso wurde u.a. mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet. Er erhielt 2011 den Publikumspreis beim Bachmann-Wettbewerb. Er lebt und arbeitet in Wallshausen und Berlin.

21.50 Uhr
© jörg steinmetz
Miami Punk

Der Atlantik hat sich über Nacht von der Küste Floridas zurückgezogen und eine Wüste hinterlassen. Kreuzfahrtschiffe rosten im Sand vor Miami, die Hotels bleiben leer, der Hafenbetrieb ist eingestellt. Eine Stadt sucht nach Halt in dieser wankenden Wirklichkeit. Mittendrin eine strauchelnde Arbeiterfamilie, eine überambitionierte Indie-Game-Programmiererin, eine junge Soziologin und ein E-Sport-Team aus Wuppertal.

Witzig und traurig, düster und labyrinthisch: Miami Punk (Fischer, 2019), der zweite Roman von Juan S. Guse, handelt von der Bedeutung der Arbeit, der Herrschaft und Macht und von einsamen Nächten am Computer.

Juan S. Guse wurde 1989 geboren. Sein Debütroman Lärm und Wälder erschien 2015. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Fellowship der Villa Aurora und dem Literaturpreis der Landeshauptstadt Hannover.

22.10 Uhr
© hagolani.de
Lubotschka

St. Petersburg zu Beginn der Nullerjahre: Mit einem Auge schielt die Stadt in die mondäne zaristische Vergangenheit, mit dem anderen ins turbokapitalisierte Europa und nach China, das die großen Kaufhäuser auf dem Newski-Prospekt mit Billigkopien flutet. Auch Lubotschka steht an einem Wendepunkt: Sie macht ihren Schulabschluss, sie wird bald 18 – und sie wird die geliebte Stadt mit der Mutter gen Deutschland verlassen müssen. Aber nicht, ohne vorher ihr zartes Leben so stilvoll wie möglich vor der anmutigen Kulisse von Mariinski-Theater und Eremitage zu verschwenden.

Luba Goldberg-Kuznetsovas Debütroman Lubotschka (Aufbau, 2019) erzählt vom kunstvollen Abschweifen, der Jugend und der Heimat.

Luba Goldberg-Kuznetsova, geboren 1982 in St. Petersburg, lebt seit 2001 in Deutschland. Sie studierte Literarisches Schreiben an der Universität Hildesheim. Mit ihrer auf YouTube veröffentlichten Interviewreihe in Klagenfurt war sie weitaus erfolgreicher als ihre Versuche für den Bachmannpreis Fahrradfahren zu lernen. Heute lebt sie in Berlin.

22.30 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets

Verleihung des Bayern 2-Wortspiele-Preises, dotiert mit 2.000 Euro, an den ein Stipendium des Goethe Instituts in Peking gekoppelt ist.