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IMPRESSUM
DATENSCHUTZ
Paulina
Czienskowski

© william minke
Blumenbar Verlag

Als Lois eine Woche lang auf das Ergebnis eines Bluttests warten muss, stellt sie ihr Leben insgesamt in Frage: Sie macht Schluss mit ihrem Freund, kündigt ihren Job und hinterfragt die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter, die geprägt ist von der Sprachlosigkeit über den Suizid des Vaters, als Lois ein Kind war. Auf einer Reise mit der Mutter geraten die Dinge in Bewegung.

In schnörkelloser Sprache und mit Sensibilität erzählt Paulina Czienskowski in ihrem Debütroman Taubenleben (Blumenbar, 2020) von jener vagen Zeit voller Wunder und Schrecken, die den Abschied von der Kindheit markiert.

Paulina Czienskowski, 1988 in Berlin geboren, wo sie auch als freie Journalistin und Autorin lebt.

Raphaela
Edelbauer

© victoria herbig
Klett-Cotta Verlag

Die Eltern der Physikerin Ruth haben vor ihrem Unfalltod verfügt, im Ort ihrer Kindheit begraben zu werden. Doch Groß-Eimland, zunächst überhaupt nicht auffindbar, ist in vielerlei Hinsicht geheimnisvoll. Unter dem Ort erstreckt sich ein riesiger Hohlraum, der das Leben der Bewohner auf merkwürdige Weise zu bestimmen scheint. Keiner will darüber sprechen, nicht einmal, als klar ist, dass die Statik des gesamten Ortes gefährdet ist.

Raphaela Edelbauer geht in ihrem schwindelerregenden Debütroman Das flüssige Land (Klett-Cotta, 2019) dem Verdrängen auf den Grund.

Raphaela Edelbauer, geboren 1990 in Wien, wurde für ihr Werk Entdecker. Eine Poetik mit dem Hauptpreis der Rauriser Literaturtage 2018 ausgezeichnet. Beim Bachmann-Preis in Klagenfurt gewann sie 2018 den Publikumspreis. 2019 wurde ihr der Theodor-Körner-Preis verliehen. Sie stand mit Das flüssige Land auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019.

Marina
Frenk

© emanuela danielewicz
Verlag Klaus Wagenbach

Die junge Künstlerin Kira lebt mit Marc und dem gemeinsamen Sohn Karl in Berlin. In den 90er-Jahren ist sie mit ihren Eltern aus Moldawien nach Deutschland gezogen, irgendwo angekommen ist aber keiner in ihrer russisch-jüdischen Familie. Die Erfahrungen von Sprachwechsel, Ländertausch und Neuanfang bestimmen ihren Alltag. Sie reist nach New York, Israel und Moldawien und versucht, die Geschichten ihrer Familie zu begreifen und in großformatigen Bildern zu verarbeiten.

ewig her und gar nicht wahr (Wagenbach, 2020) von Marina Frenk ist ein heutiger Künstlerinnenroman, ein Debüt über Familie und Herkunft, mit leisem Schmerz und viel Humor erzählt.

Marina Frenk wurde 1986 in Moldawien geboren und lebt sein 1993 in Deutschland. Sie ist Schauspielerin und Musikerin, u.a. am Schauspiel Köln, am Maxim-Gorki-Theater und am Schauspielhaus Bochum. 2016 erhielt sie zusammen mit Sibylle Berg den 65. Hörspielpreis der Kriegsblinden für Und jetzt die Welt!. Ihr Hörspiel Jenseits der Kastanien wurde mit dem Europäischen SIVIS-Radiopreis 2017 ausgezeichnet.

Joshua
Groß

© charlotte krusche
Matthes & Seitz Berlin

Auf Einladung der Rhoxus Fondation verschlägt es den Erzähler Joshua nach Miami. Dort findet er sich in einem smarten Apartment wieder, in dem alles auf Convenience ausgerichtet ist: Geld und Astronautennahrung werden von einer Drohne geliefert, die Temperatur automatisch reguliert, der Kühlschrank ist sein einziger Gesprächspartner – und ein schlagfertiger noch dazu. Bei einem MBA-Spiel trifft Joshua die Meeresbiologin Claire und die beiden reisen nach wenigen Wochen nach Nassau, wo Claire ihm eröffnet, dass sie schwanger ist, jedoch offenlässt, ob das Kind von ihm ist. Zurück in Miami steht plötzlich der zweite mögliche Vater, der Rapper Jollyfish P., in Joshuas Apartment.

Der Debütroman Flexen in Miami von Joshua Groß (Matthes & Seitz Berlin, 2020) ist eine Liebesgeschichte und stellt auf unterschiedlichen Ebenen die Frage, woher wir wissen können, dass wir da sind und wie wir einander begegnen können, als Menschen oder Avatare, im Leben genauso wie in der Cloud.

Joshua Groß, 1988 in Grünsberg, Franken, geboren, erhielt 2019 den Anna-Sehgers-Preis. Er ist einer der Herausgeber der Anthologie „Mindstate Malibu“. Zuletzt erschienen die Erzählungen Flauschkontraste und gemeinsam mit Lisa Krusche Die Sinnatome zerstäuben.

Anna
Herzig

©  thomas dashuber
Voland & Quist

Zwei Tage vor seiner Pensionierung bekommt der Herr Rudi die Diagnose Krebs. Er denkt: Okay, hat’s ihn also auch erwischt. Sein Leben hat der Wiener Gerichtsvollzieher damit verbracht, der Livi hinterherzutrauern, erste und einzige Liebe. Aber da hilft alles nichts, die Livi ist tot – und das seit 40 Jahren. Und jetzt haben wir das Schlamassel: Hexenschuss. Im Hotelzimmer in Salzburg mit einer Badewanne voller Blaubeeren. In der sind Dinge passiert. Und eine Pistole liegt da auch noch auf dem Nachtschrank.

Anna Herzigs zweiter Roman Herr Rudi (Volandt & Quist, 2020) ist die Geschichte eines lebenslangen Requiems auf die große Liebe, herzerwärmend erzählt.

Anna Herzig wurde 1987 als Tochter eines Ägypters und einer Kanadierin in Wien geboren. Sie lebt in Salzburg. Nach mehreren Veröffentlichungen im Digitalen erschien 2017 ihr Debütroman Sommernachtsreigen.

Marius
Hulpe

© ekko von schwichow
Dumont Buchverlag

Persien 1960. Der junge Reza wird vom Schah-Regime als Spion nach Europa geschickt. Er soll studieren, ein Leben aufbauen, Wissen sammeln und in die Heimat transferieren. Über Umwege verschlägt es ihn ins erzreligiöse Westfalen, wo er auf Clara trifft, die in ihrer Heimat fremdelt. Die Fliehkräfte ihrer Geschichten torpedieren ein dauerhaftes Miteinander. Daran ändert auch die Geburt des Sohnes Niklas nichts. Als Reza 1979 die Islamische Revolution live im Fernsehen verfolgt, begreift er, dass es kein Zurück gibt.

Sinnlich und einfühlsam dringt Marius Hulpe in seinem Debütroman Wilde grüne Stadt oder Im Labyrinth des entwurzelten Lebens (Dumont, 2019) zum endlosen Labyrinth aus Familie, Herkunft und Politik vor.

Marius Hulpe, geboren 1982 in Soest, lebt in Berlin. Mehrere Gedichtbände (Wiederbelebung der Lämmer (2008), Einmal werden wir (2013) und Süße elektrische Nacht (2014)) sowie der Essay Der Polen-Komplex (2016). Für seine Gedichte, die in sieben Sprachen übersetzt und für Rundfunk und Bühne adaptiert wurden, erhielt er u.a. den Literaturförderpreis des Landes NRW, das LCB-Stipendium des Berliner Senats und das Stipendium der Villa Decius in Krakau.

Paula
Irmschler

© privat
Claassen Verlag

Gisela zieht nach Chemnitz, um neu anzufangen. Die Stadt ist für die Anfang Zwanzigjährige ein Versprechen. Endlich studieren, sich finden, weg von der Familie und all den anderen Menschen, die sie nicht versteht und die sie nicht verstehen. Zusammen mit den neuen Freundinnen geht sie auf Demonstrationen, betrinkt sich, versucht, über die Runden zu kommen, und gründet eine Band: Superbusen. Bei ihren Konzerten entdecken sie das erste Mal das Konstrukt Ost und West, was sie als Frauen zusammenhält und trennt und die Macht der Musik.

Mit Witz und Präzision erzählt Paula Irmschler in ihrem Romandebüt Superbusen (Claassen, 2020) von der Verwundbarkeit des eigenen Körpers, von der Liebe, von der Kraft von Freundschaften. Und vor allem erzählt sie eine andere Geschichte von Chemnitz, eine Stadt, die wir so ganz anders kennen.

Paula Irmschler, 1989 in Dresden geboren. Sie veröffentlichte Texte in „Jungle World“, "Missy Magazine“, laut.de, „Musikexpress“, „Jolie" und hat seit 2017 eine Kolumne bei "Neues Deutschland“, in der sie meist über feministische Themen schreibt. Im Herbst 2018 wurde sie bei "TITANIC" als Redakteurin eingestellt.

Christopher
Kloeble

© christine fenzl
dtv

Bartholomäus ist ein Waisenjunge aus Bombay, er ist mindestens 12 Jahre alt und spricht ebenso viele Sprachen. Als Übersetzer für die deutschen Brüder Schlagintweit, die 1854 mit Unterstützung von Alexander von Humboldt zur größten Forschungsexpedition ihrer Zeit aufbrechen, durchquert er Indien und besteigt den Himalaya. Bartholomäus hat einen Traum: Er möchte das erste Museum seines Landes gründen. Dafür riskiert er alles – sogar sein Leben.

Christopher Kloebles Roman Das Museum der Welt (dtv, 2020) ist ein spannender Abenteuerroman über jene Zeit, in der die Welt neu geordnet wurde.

Christopher Kloeble wuchs in Oberbayern auf und studierte am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Er erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, u.a. den Literaturpreis der Jürgen Ponto-Stiftung für das beste Romandebüt 2008, Unter Einzelgängern, und für das Drehbuch zu „Inklusion“ den ABU-Prize für das beste TV-Drama. 2012 veröffentlichte er den vielbeachteten Roman Meistens alles sehr schnell, der u.a. auch in Israel und in den USA erschien. Derzeit arbeitet er an der Verfilmung. Kloeble lebt in Berlin und Delhi.

Amanda
Lasker-Berlin

© michael matthey
Frankfurter Verlagsanstalt

Die drei Schwestern Elija, Loth und Noa sind Außenseiter. Elija schon von Geburt an, anders als Loth und Noa. Früher hielten sie zusammen, doch dann wechselte Loth die Seite. Ein gemeinsamer Spaziergang durchs Moor soll die Kluft überwinden, die sich zwischen den Schwestern aufgetan hat.

Elijas Lied, der Debütroman von Amanda Lasker-Berlin (FVA, 2020), ist ein intensives Kammerspiel, ein spannender Familienroman und ein hochaktueller Gesellschaftsroman.

Amanda Lasker-Berlin, 1994 in Essen geboren, inszenierte im Alter von 18 Jahren ihr erstes Theaterstück, Wolkenkratzer, 1988 in Gladbeck. 2016 wurde ihr Stück Das Kind, das keines mehr wurde im Erfurter Theater im Palais uraufgeführt. Im selben Jahr erhielt sie den Jurypreis des Münchner Kurzgeschichten-Wettbewerbs und wurde für ihr Drama Gelbe Wüste / Rosa Raum mit dem Top-Nachwuchsdramatiker*innenpreis ausgezeichnet.

Tom
Müller

© benjamin gutheil
Rowohlt Verlag

Jonathan ist fast vierzig, als Strippe stirbt. Eine Zeit lang, im Vakuum der Wendejahre, haben sie alles geteilt. Zigaretten, die Freundin und ihre Träume. Sie waren Helden im Aufstand der Gefühle. Jonathan schließt sich ein – bis Elena, bei der er schläft und wohnt, ein Machtwort spricht. Er soll nach Berlin, wo alles angefangen hat.

Die jüngsten Tage (Rowohlt, 2019) von Tom Müller erzählt von Aufbruch und Übermut, Nachwendejugend und Gegenwartseskapade zwischen Hamburg und Berlin, italienischen Dichtern und deutschen Zügen.

Tom Müller, geboren 1982 in Friedrichshain, war Finalist des Open Mike und Stipendiat der Jürgen-Ponto-Stiftung. Er ist Mitglied der Gruppe „Arbeit an Europa“, Spieler der DFB-Autoren-Nationalmannschaft, Initiator der Berliner Readparade und Verlagsleiter des Tropen-Verlags. Er lebt in Berlin.

Benjamin
Quaderer

© jens oellermann
Luchterhand Literaturverlag

Staatsfeind Nummer 1 zu sein, ist nicht leicht. Das gilt auch dann, wenn dieser Staat einer der kleinsten der Erde ist: das Fürstentum Liechtenstein. Johann Kaiser, Sohn eines Fotografen und Weltenbummler, lebt unter falschem Namen an einem unbekannten Ort. Mit dem Verkauf gestohlener Kundendaten einer großen Bank hat er so gut verdient, dass es sich unbesorgt leben ließe – wären da nicht die Verleumdungen aus seiner Heimat, die aus ihm einen Verräter machen wollen. Im Versuch, die Deutungshoheit über sein Leben zurückzuerlangen, greift Johann zu Stift und Papier.

Benjamin Quaderers Debütroman Für immer die Alpen (Luchterhand, 2020) handelt von der Macht des Geldes und der Macht des Erzählens. Das Porträt eines Hochstaplers, der die Gesellschaft spiegelt, die er betrügt.

Benjamin Quaderer, geboren 1989 in Feldkirch, Österreich, und aufgewachsen in Liechtenstein, studierte Literarisches Schreiben in Hildesheim und in Wien. Er war Mitherausgeber der Zeitschrift "BELLA triste" und Teil der künstlerischen Leitung von PROSANOVA 2014 – Festival für Junge Literatur. Für einen Auszug erhielt er den zweiten Preis beim Open Mike 2016 und ein Arbeitsstipendium des Berliner Senats.

Alexandra
Riedel

© nanediehl
Verbrecher Verlag

Dinge passieren. Menschen auch, sagt jedenfalls Esther Zinn. Dass das Eingeständnis ihrer Existenz, eines unehelichen Kindes, Probleme bereitet, erfährt auch ihr Sohn – auf der Beerdigung seines Großvaters mütterlicherseits.

Der Debütroman Sonne, Mond, Zinn (Verbrecher Verlag, 2020) von Alexander Riedel handelt von der Liebe der Eltern und der Liebe, die die Kinder ihren Eltern entgegenbringen. Und wie Grausamkeit die Schicksale lenkt, wenn die Liebe fehlt.

Alexandra Riedel, geboren 1980 in Süddeutschland und aufgewachsen in Norddeutschland, lebt als Drehbuchautorin, Texterin und Schreibtrainerin in Berlin. Sie absolvierte ein Masterstudium am Deutschen Literaturinstitut Leipzig, 2014 war sie unter den Finalisten beim 22. Open Mike. Veröffentlichungen in: Ausstellungskatalog „Object Is Meditation and Poetry“ des Grassi-Museums für Angewandte Kunst (2017), Tippgemeinschaft (2016, 2015).

Tonio
Schachinger

© detailsinn
Kremayr & Scheriau

Ivo wusste immer schon, dass er besonders ist. Besonders cool, talentiert und attraktiv. Alle wussten es. Jetzt ist er einer der bestbezahlten Fußballer der Welt, fährt einen Bugatti, hat eine Ehefrau und zwei Kinder, die er über alles liebt. Doch als seine Jugendliebe Mirna ins Spiel kommt, gerät das sichere Gerüst ins Wanken.
 
Tonio Schachingers Debütroman Nicht wie ihr (Kremayr & Scheriau, 2019) hat einen rotzigen, witzigen und originellen Ton, voller Wiener Millieusprache und Fußballmetaphern, gibt tiefe Einblicke in das Schauspiel des Profisports und entlarvt seine Spieler als Schachfiguren auf einem kapitalistischen Spielfeld.

Tonio Schachinger, geboren 1992 in New Delhi, aufgewachsen in Nicaragua und Wien, war nominiert für die Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019.

Katja
Schönherr

© suzanne schwiertz
Arche Verlag

Marta ist Schülerin, Arthur Referendar. Arthur interessiert sich für die frühreife Marta und Marta fühlt sich von Arthur angezogen, warum, weiß keiner von beiden richtig. Marta ist keine Schönheit und Arthur in seinen braunen Cordhosen auch nicht gerade ein Womanizer. Trotzdem beginnen sie eine Affäre. Nicht aus Liebe oder Leidenschaft, sondern aus Angst und Pflichtgefühl bleiben sie über 40 Jahre, bis zu Arthurs Tod, zusammen.

Katja Schönherrs eindringlicher Debütroman Marta und Arthur (Arche, 2019) ist die Beschreibung einer Beziehung ohne Höhen, dafür mit umso mehr Tiefen.

Katja Schönherr, geboren 1982, ist in Dresden aufgewachsen. Sie hat Literarisches Schreiben an der Hochschule der Künste Bern studiert. Sie lebt als freie Autorin in der Schweiz.

Jasmin
Schreiber

© jasmin schreiber
Eichborn Verlag

Der einzige Mensch, dem Paula in Jasmin Schreibers Debütroman Marianengraben (Eichborn, 2020) sich nah fühlt, ist ihr kleiner Bruder Tim. Als Tim im Meer ertrinkt, reißt er Paula mit hinunter in den Mariannengraben. Diagnose: schwere Depression. Als sie Helmut trifft, einen schrulligen alten Mann, der ebenfalls einen Verlust verarbeitet, begeben sich die beiden auf eine unglaubliche Reise.

Jasmin Schreiber, geboren 1988, ist Biologin und Kommunikationsexpertin. 2018 gewann sie den Digital Female Leader Award und wurde als Bloggerin des Jahres ausgezeichnet. Sie lebt in Frankfurt am Main.

Christian
Schulteisz

© ramune pigagaite
Berenberg Verlag

Der Universaldilettant Wense wandert so, wie er forscht, übersetzt und komponiert: ekstatisch. Deutsche Landschaften sind ihm ebenso heilig wie die unterschiedlichsten Sagen und Mythen, wie Sterne, Steine und Tiere und all das andere, was es zu entdecken gibt. Allerdings herrscht Krieg. Sein geliebtes Kassel wurde schon zerbombt und in Göttingen muss er neuerdings Sonden für den militärischen Wetterdienst prüfen…

Angelehnt an die historische Person Hans-Jürgen von der Wense erzählt Christian Schulteisz in seinem Debütroman Wense (Berenberg, 2020) von einem allwissenden Taugenichts, der plötzlich taugen soll. Ein tragikomischer Roman über eine staunende, zweckfreie Sicht auf die Welt.

Christian Schulteisz, geboren 1985 in Gelnhausen, lebt in Stuttgart. Seine Erzählung Hunger auf Schienen war 2017 für den Literaturpreis Open Mike nominiert. Er veröffentlichte kurze Hörspiele bei verschiedenen Sendern und schrieb dramatische Texte, die u.a. für den Leipziger Hörspielsommer und beim Kölner Auftakt-Festival inszeniert wurden.

Janna
Steenfatt

© sascha kokot
Hoffmann & Campe

Mit ihrem Mitbewohner Falk streift Ina in Janna Steenfatts Debütroman Die Überflüssigkeit der Dinge (Hoffmann & Campe, 2020) durch die Nächte auf St. Pauli. Dann stirbt ihre Mutter und Ina wird eingeholt von ihrer Kindheit im Theater und den ständigen Umzügen in immer kleinere Städte. Ihren Vater dagegen hat Ina nie kennengelernt. Ausgerechnet er inszeniert in Hamburg Shakespeares „Sommernachtstraum“. Sie nimmt einen Aushilfsjob in der Kantine des Theaters an, trifft die Schauspielerin Paula und lernt die Liebe kennen – und den Verrat an ihr.

Janna Steenfatt, geboren 1982 in Hamburg, lebt in Leipzig. Sie studierte am Deutschen Literaturinstitut dort und arbeitet als freie Autorin und Moderatorin für verschiedene Filmfestivals. Sie war Stipendiatin des Klagenfurter Literaturkurses und erhielt zahlreiche Aufenthaltsstipendien.

Dana
von Suffrin

© gerald von foris
Kiepenheuer & Witsch

Für sein Umfeld war Otto, der starke jüdische Familienpatriarch, schon immer eine Heimsuchung. Als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, wird er zum Pflegefall. Für seine erwachsenen Töchter aus München, Timna und Babi, beginnt ein Jahr voller unerwarteter Herausforderungen, aber auch der Begegnung mit der eigenen Familiengeschichte, die so schräg ist, dass Außenstehende nur mit dem Kopf schütteln können.

Otto (Kiepenheuer & Witsch, 2019) der Münchner Autorin Dana von Suffrin ist ein klug, liebevoll und mit sehr viel schwarzem Humor erzählter Roman, eine Hommage und eine Abrechnung mit Otto, in dessen jüdischer Biografie sämtliche Abgründe des 20sten Jahrhunderts aufscheinen.

Dana von Suffrin wurde 1985 in München geboren. Sie arbeitete als Museums- und Stadtführerin in München und promovierte 2017. Seitdem ist sie Postdoc an der LMU und lebt in München.