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MITTWOCH
04. März 2020

Büchertisch: Buchhandlung Lehmkuhl


Moderation: Knut Cordsen
20.00 Uhr
Begrüßung
20.10 Uhr
© suzanne schwiertz
Marta und Arthur

Marta ist Schülerin, Arthur Referendar. Arthur interessiert sich für die frühreife Marta und Marta fühlt sich von Arthur angezogen, warum, weiß keiner von beiden richtig. Marta ist keine Schönheit und Arthur in seinen braunen Cordhosen auch nicht gerade ein Womanizer. Trotzdem beginnen sie eine Affäre. Nicht aus Liebe oder Leidenschaft, sondern aus Angst und Pflichtgefühl bleiben sie über 40 Jahre, bis zu Arthurs Tod, zusammen.

Katja Schönherrs eindringlicher Debütroman Marta und Arthur (Arche, 2019) ist die Beschreibung einer Beziehung ohne Höhen, dafür mit umso mehr Tiefen.

Katja Schönherr, geboren 1982, ist in Dresden aufgewachsen. Sie hat Literarisches Schreiben an der Hochschule der Künste Bern studiert. Sie lebt als freie Autorin in der Schweiz.

20.30 Uhr
© gerald von foris
Otto

Für sein Umfeld war Otto, der starke jüdische Familienpatriarch, schon immer eine Heimsuchung. Als er aus dem Krankenhaus zurückkehrt, wird er zum Pflegefall. Für seine erwachsenen Töchter aus München, Timna und Babi, beginnt ein Jahr voller unerwarteter Herausforderungen, aber auch der Begegnung mit der eigenen Familiengeschichte, die so schräg ist, dass Außenstehende nur mit dem Kopf schütteln können.

Otto (Kiepenheuer & Witsch, 2019) der Münchner Autorin Dana von Suffrin ist ein klug, liebevoll und mit sehr viel schwarzem Humor erzählter Roman, eine Hommage und eine Abrechnung mit Otto, in dessen jüdischer Biografie sämtliche Abgründe des 20sten Jahrhunderts aufscheinen.

Dana von Suffrin wurde 1985 in München geboren. Sie arbeitete als Museums- und Stadtführerin in München und promovierte 2017. Seitdem ist sie Postdoc an der LMU und lebt in München.

20.50 Uhr
© ramune pigagaite
Wense

Der Universaldilettant Wense wandert so, wie er forscht, übersetzt und komponiert: ekstatisch. Deutsche Landschaften sind ihm ebenso heilig wie die unterschiedlichsten Sagen und Mythen, wie Sterne, Steine und Tiere und all das andere, was es zu entdecken gibt. Allerdings herrscht Krieg. Sein geliebtes Kassel wurde schon zerbombt und in Göttingen muss er neuerdings Sonden für den militärischen Wetterdienst prüfen…

Angelehnt an die historische Person Hans-Jürgen von der Wense erzählt Christian Schulteisz in seinem Debütroman Wense (Berenberg, 2020) von einem allwissenden Taugenichts, der plötzlich taugen soll. Ein tragikomischer Roman über eine staunende, zweckfreie Sicht auf die Welt.

Christian Schulteisz, geboren 1985 in Gelnhausen, lebt in Stuttgart. Seine Erzählung Hunger auf Schienen war 2017 für den Literaturpreis Open Mike nominiert. Er veröffentlichte kurze Hörspiele bei verschiedenen Sendern und schrieb dramatische Texte, die u.a. für den Leipziger Hörspielsommer und beim Kölner Auftakt-Festival inszeniert wurden.

21.10 Uhr
Pause
21.30 Uhr
© victoria herbig
Das flüssige Land

Die Eltern der Physikerin Ruth haben vor ihrem Unfalltod verfügt, im Ort ihrer Kindheit begraben zu werden. Doch Groß-Eimland, zunächst überhaupt nicht auffindbar, ist in vielerlei Hinsicht geheimnisvoll. Unter dem Ort erstreckt sich ein riesiger Hohlraum, der das Leben der Bewohner auf merkwürdige Weise zu bestimmen scheint. Keiner will darüber sprechen, nicht einmal, als klar ist, dass die Statik des gesamten Ortes gefährdet ist.

Raphaela Edelbauer geht in ihrem schwindelerregenden Debütroman Das flüssige Land (Klett-Cotta, 2019) dem Verdrängen auf den Grund.

Raphaela Edelbauer, geboren 1990 in Wien, wurde für ihr Werk Entdecker. Eine Poetik mit dem Hauptpreis der Rauriser Literaturtage 2018 ausgezeichnet. Beim Bachmann-Preis in Klagenfurt gewann sie 2018 den Publikumspreis. 2019 wurde ihr der Theodor-Körner-Preis verliehen. Sie stand mit Das flüssige Land auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises 2019.

21.50 Uhr
© charlotte krusche
Flexen in Miami

Auf Einladung der Rhoxus Fondation verschlägt es den Erzähler Joshua nach Miami. Dort findet er sich in einem smarten Apartment wieder, in dem alles auf Convenience ausgerichtet ist: Geld und Astronautennahrung werden von einer Drohne geliefert, die Temperatur automatisch reguliert, der Kühlschrank ist sein einziger Gesprächspartner – und ein schlagfertiger noch dazu. Bei einem MBA-Spiel trifft Joshua die Meeresbiologin Claire und die beiden reisen nach wenigen Wochen nach Nassau, wo Claire ihm eröffnet, dass sie schwanger ist, jedoch offenlässt, ob das Kind von ihm ist. Zurück in Miami steht plötzlich der zweite mögliche Vater, der Rapper Jollyfish P., in Joshuas Apartment.

Der Debütroman Flexen in Miami von Joshua Groß (Matthes & Seitz Berlin, 2020) ist eine Liebesgeschichte und stellt auf unterschiedlichen Ebenen die Frage, woher wir wissen können, dass wir da sind und wie wir einander begegnen können, als Menschen oder Avatare, im Leben genauso wie in der Cloud.

Joshua Groß, 1988 in Grünsberg, Franken, geboren, erhielt 2019 den Anna-Sehgers-Preis. Er ist einer der Herausgeber der Anthologie „Mindstate Malibu“. Zuletzt erschienen die Erzählungen Flauschkontraste und gemeinsam mit Lisa Krusche Die Sinnatome zerstäuben.

22.10 Uhr
© privat
Superbusen

Gisela zieht nach Chemnitz, um neu anzufangen. Die Stadt ist für die Anfang Zwanzigjährige ein Versprechen. Endlich studieren, sich finden, weg von der Familie und all den anderen Menschen, die sie nicht versteht und die sie nicht verstehen. Zusammen mit den neuen Freundinnen geht sie auf Demonstrationen, betrinkt sich, versucht, über die Runden zu kommen, und gründet eine Band: Superbusen. Bei ihren Konzerten entdecken sie das erste Mal das Konstrukt Ost und West, was sie als Frauen zusammenhält und trennt und die Macht der Musik.

Mit Witz und Präzision erzählt Paula Irmschler in ihrem Romandebüt Superbusen (Claassen, 2020) von der Verwundbarkeit des eigenen Körpers, von der Liebe, von der Kraft von Freundschaften. Und vor allem erzählt sie eine andere Geschichte von Chemnitz, eine Stadt, die wir so ganz anders kennen.

Paula Irmschler, 1989 in Dresden geboren. Sie veröffentlichte Texte in „Jungle World“, "Missy Magazine“, laut.de, „Musikexpress“, „Jolie" und hat seit 2017 eine Kolumne bei "Neues Deutschland“, in der sie meist über feministische Themen schreibt. Im Herbst 2018 wurde sie bei "TITANIC" als Redakteurin eingestellt.

22.30 Uhr
Kür des Tagespreisträgers und Verlosung des Buchpakets